Borussia gegen den BVB: Zerreißt Euch, Jungs!

Unsere Borussia empfängt die ungeliebte Namenscousine aus Dortmund. Es wartet eine zugegebenermaßen sportlich sehr schwierige Aufgabe auf die Elf von Adi Hütter. Wir Fans erwarten dabei eigentlich nur das Wesentliche. Weil das aber zuletzt leider ausblieb, folgt ein Appell an die Mannschaft!

Die Lage rund um Borussia haben wir in dieser Woche ausreichend analysiert. Natürlich sind die aktuellen Umstände alles andere als einfach und einige der häufig genannten Punkte kann man durchaus als Erklärung für die bislang nicht zufriedenstellende Punkteausbeute gelten lassen. Grundsätzlich wollen wir deshalb zu Beginn dieses Textes Folgendes festhalten: Natürlich darf die Mannschaft von uns Fans Rückhalt und Unterstützung verlangen und erwarten – zumal nach gerade mal fünf Spieltagen. Genau dafür sind wir schließlich da!

Doch im Gegenzug erwarten wir Fans natürlich auch etwas von der Mannschaft: Übrigens nicht besonders viel. Nur ganz einfache Dinge! Doch bei einigen Fans kamen in den letzten Wochen und Monaten manchmal gehörige Zweifel auf, ob die Mannschaft diese simplen Mindestanforderungen immer erfüllt hat. Und zwar nicht in dieser Saison, sondern lange darüber hinaus. Genauer gesagt seit dem vergangenen Februar!

Die viel zu oft zitierten Grundtugenden

Natürlich ist das Gerede nach den “Grundtugenden” wie Einsatz, Konzentration und Entschlossenheit bis zur letzten Minute ausgelutscht. Das sind genau die Begriffe, die bei der immer wiederkehrenden Suche für sportliche Krisen aller Art ausgegraben werden. Allerdings steckt darin dann doch häufig eine Menge Wahrheit. Und bei aller Beteuerung von Mannschaft und Verantwortlichen, dass es am Willen und an der Einstellung ganz sicher nicht mangelt, blieb in den letzten Monaten in so manchem Spiel bei uns Fans ein Gefühl zurück.

Ein Gefühl, nach dem die Mannschaft in manchen Spielen zu zögerlich, zu lethargisch und eben ohne die letzte Entschlossenheit agierte. Wer die Nordkurve und die Fanszene der Borussia kennt, der weiß, dass die Unterstützung des Anhangs keineswegs nur von sportlichen Ergebnissen abhängig ist. Vielmehr möchten wir auf dem Platz eine Mannschaft sehen, die als Einheit und von An- bis Abpfiff alles gibt und alles versucht, um drei Punkte zu holen. Wenn wir Fans uns dann am Ende über eine Niederlage ärgern müssen, möchten wir zumindest das Gefühl haben, dass der Gegner dafür so richtig hat arbeiten musste. Hatten wir das Gefühl gegen Leverkusen? Hatten wir das Gefühl gegen Union? Und hatten wir dieses Gefühl gegen Augsburg? Die Antwort schenken wir uns an der Stelle …

Ein Gespür für Verein, Fans und Situation haben

Darüber hinaus setzen wir voraus, dass unsere Mannschaft eine gewisse Sensibilität für Belange und Stimmungen unter Fans hat. Vor allem vor solch brisanten Spielen wie an diesem Samstag gegen den BVB mit dem ersten Duell vor Fans gegen unseren so geliebten Ex-Trainer. An dieser Stelle sei explizit erwähnt, dass wir genau das gleiche auch von Verantwortungsträgern erwarten: In diesem Zusammenhang möchten wir noch einmal an den Kollegen Rose und sein Rotations-Derby erinnern. Jeder Spieler hat danach wohl mitbekommen, wie ernst man die Belange und Wünsche der Fans nehmen sollte und welche Identifikation wir (vor allem) in diesen Schlüsselspielen erwarten.

Es reicht uns nämlich nicht, alle paar Wochen mal beim Torjubel auf die Raute zu zeigen oder über die Bedeutung des Vereins zu schwadronieren. Die Mannschaft und jeder einzelne Spieler sollte zumindest grob um die Leidenschaft der Fans für ihren Verein wissen. Leider gab es in der vergangenen Woche mal wieder ein Paradebeispiel, das belegt, dass dies offensichtlich immer noch nicht bei jedem Spieler angekommen ist. Nationalspieler Jonas Hofmann plauderte in einem Interview mit einem Boulevard-Medium fröhlich drauf los – in einer für seinen Arbeitgeber sportlich äußerst diffizilen Situation: Hofmann erklärte, dass er mit Julian Nagelsmann gesprochen habe, dass man “neidlos” anerkennn müsse, dass der BVB ein großer Verein sei, dass Rose keine Pfiffe verdient habe und er selbst ein Typ sei “der gerne Herausforderungen annimmt”. Toll!

Ist diese Sache ein kaderspezifisches Problem?

Das ist natürlich alles legitim im Geschäft Fußball und ohne Ambitionen wird niemand Bundesliga-Profi und Nationalspieler. Allerdings sollten zwei Fragen schon erlaubt sein: Normalerweise empfehlen sich Spieler für höhere Aufgaben (wie den FC Bayern) insbesondere dadurch, dass sie in schwierigen Phasen vorangehen und die Kohlen aus dem Feuer holen. Klar – das sei der Fairness halber gesagt – Hofmann gehörte bis vor seinen vielen kleinen Verletzungen zu den Besseren in Borussias Mittelfeld. Doch liegt diese Glanzzeit einige Monate zurück.

Was uns zur abschließenden Frage führt, ob es wirklich so klug ist, solche Interviews zu geben?! Natürlich ist diese Sache kein Hofmann-spezifisches Problem – aber vielleicht ein kaderspezifisches?! Denn gleich einige Borussia-Akteure haben sich in den vergangenen Monaten mit Abschiedsgedanken hervorgetan. Mal selbst geäußert, mal durch Berater lanciert, mal durch unwidersprochene Medienspekulationen. Natürlich kann kein Fan den Spielern vorschreiben, wann sie was zu sagen haben. Doch solche Interviews erhöhen die Identifikation mit den Spielern nicht unbedingt. Und sie sind für viele Fans ein Indiz, dass eben nicht jeder Profi ein Gefühl für die Belange und Stimmungen der Fans hat. Leider ist genau dies aus unserer Sicht eine der beiden Voraussetzungen für den Rückhalt von den Tribünen. Wir hoffen, dass sich die gesamte Mannschaft über solche Interviews und deren Zeitpunkte Gedanken macht und erkennt, dass auch ihre persönliche Kommunikation Einfluss auf die Geschlossenheit zwischen Mannschaft und Fans haben kann. Zumal wenn die anderen Grundtugenden eben (noch) nicht gegeben sind.

Fans und Mannschaft haben eine Aufgabe

Doch natürlich sind auch wir Fans gefordert. Freilich sollten wir Marco Rose ganz deutlich zeigen, was wir von ihm und seinem Abgang aus Mönchengladbach halten. Allerdings sollten wir zusätzlich dafür sorgen, dass wir unsere Borussia unterstützen und eine Atmosphäre schaffen, in der unsere Mannschaft auf die volle Unterstützung aus der Kurve zählen kann. Das Spiel gegen Bayern war ein Beispiel dafür, wie Fans und Mannschaft sich wechselseitig pushen können. Und wenn am wir Fans merken, dass unsere Jungs wirklich alles raushauen, dann ist jedes noch so nervige Interview ganz schnell vergessen. Versprochen!

Insofern, liebe Mannschaft, ist der Auftrag ganz einfach: Zeigt endlich mal wieder, dass Ihr eine Truppe seid! Beweist, dass Ihr laufen, ackern und kämpfen könnt! Schenkt dem BVB keinen Meter! Tut denen auch mal weh! Und macht deutlich, in wessen Stadion gespielt wird. Kurzum: Zerreißt Euch mal wieder und kämpft für Euren Verein und die Leute, die Euch unterstützen. Dann wird das auch endlich mal wieder was mit nem Heimsieg. Und Herr Rose darf schön wieder heim fahren ..!

4 Gedanken zu „Borussia gegen den BVB: Zerreißt Euch, Jungs!

  • 25. September 2021 um 9:46
    Permalink

    100% Zustimmung!!
    Leider hat es nicht funktioniert, dass Spieler mit Wechselgedanken das richtige Angebot in der Sommerpause erhalten haben. Schade, denn so fehlte dem Verein letztendlich das nötige Geld, um auf dem Transpermarkt nochmal tätig zu werden. Wir brauchen junge motivierte Spieler, die hungrig sind und kämpfen wollen und alles geben, nicht solche, die nur bleiben, weil sie noch nicht wechseln konnten. Dies werden sie dann wohl 2020 ablösefrei tun.
    Wir können nur hoffen, daß unsere Mannschaft zu den alten Tugenden zurück findet und alles für die Raute geben. Warten wir es ab, heute ist ein emotional wichtiges Spiel gegen die Zecken. Das sollte ALLEN bewusst sein. Viva Borussia!

    Antwort
    • 25. September 2021 um 14:55
      Permalink

      Du sprichst mir aus der Seele! Diesem charakterlosen Typ zeigen wie wir von ihm denken und dann volle Konzentration auf das Spiel. Manchmal können Profis auch was von den Fans lernen, nämlich Einsatz, Emotionen und Wille! Und bitte an all die Leute, die vorher schon wissen, dass wir heute verlieren: Kritik okay, aber nicht alles kaputt reden, sondern kämpfen und siegen….. die Seele brennt!!!! Es gibt nur eine BORUSSIA

      Antwort
  • 25. September 2021 um 11:16
    Permalink

    Dem ist nichts hinzuzufügen ✊🏻✊🏻✊🏻 Auf geht‘s Borussia ✌🏻✌🏻

    Antwort
  • 25. September 2021 um 14:59
    Permalink

    Natürlich kann man zur Zeit als Fan von BMG nicht wirklich zufrieden sein…. Und bei allem Verständnis für die Probleme mit Verletzungen, Wechselgerüchten einzelner Spieler bzw dem Trainerwechsel, was bestimmt mit verantwortlich ist für die derzeitige Situation, so finde ich das Argument absolut richtig, dass man als Fan zumindest immer das Gefühl haben muss, dass sich die Mannschaft den Arsch aufreißt, egal wer auf dem Platz steht!!!…. Schließlich spielt man doch in erster Linie für den Club und nicht den Trainer…. Und wir das schon richtig geschrieben wurde, empfiehlt man sich als Spieler in erster Linie durch seinen Auftritt AUF dem Platz und nicht neben dem selbigen…. Ich bin übrigens der Meinung, dass mit Adi Hütter ein absolut fähiger Trainer gekommen ist und ganz ehrlich nehme ich ihm seine Meinung und seinen Stand zu dem Verein eher ab als seinem Vorgänger….. Grundsätzlich hat Marco Rose nichts unrechtes Getan. Aber das ganze Gelaber vorher von wegen, dass man mit dem Verein etwas aufbauen will und so weiter, dass ist einfach scheiße, wenn man sich dann nach nicht mal zwei Jahren von einem vermeintlich “größeren” Verein abwerben lässt…. Na ja…. Letztlich ist es mittlerweile auch zweitrangig, sich über Dinge aufzuregen, die vorbei sind!!! Unsere Borussia vom Niederrhein muss sich selbst aus dieser Krise ziehen und zwar durch 100% Einsatz und den absoluten Willen, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Und wie das hier schon geschrieben wurde, ist dann auch jeder Fan beruhigt, selbst wenn es mal nicht zum Sieg reicht…. Heute Abend wäre eine super Gelegenheit, sowohl dem Rest der Liga aber vor allem dem BVB und dessen Coach mal zu beweisen, dass unsere Mannschaft auch zu den Großen Teams in der Liga gehört. Also, von Anfang Gas geben und sich voll reinwerfen!!! Dann wird’s auch was!!!

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert