Borussia ist anders als Red Bull.

Heute Abend trifft Borussia auf RB Leipzig. Kein normales Spiel – aus verschiedenen Gründen. Es wird erneut Proteste geben. Wir halten das für richtig. Doch nicht um jeden Preis!

Wer sich in den letzten Jahren auch nur entfernt für die Bundesliga und den deutschen Fußball interessiert hat, der kann die Argumente rund um die Debatte Red Bull mittlerweile im Schlaf aufzählen. Im Grunde ist dazu alles gesagt. Und wir bleiben bei unserer Meinung: Einen Fußballverein hochzuziehen, nur um ein Produkt zu bewerben, ist ein weiterer Schritt in die völlige Kommerzialisierung des Sports. Deswegen lehnen wir den von vielen Seiten zurecht als “Konstrukt” bezeichneten Klub RB Leipzig ab!

Wir respektieren, dass es Menschen gibt, die es befremdlich und selektiv finden, dass ausgerechnet im Fall RB die Grenze überschritten sein soll. Aber aus unserer Sicht – und aus der Sicht vieler Fußballfans – ist das so. RB reizt die Lizenzbedingungen und Statuten in vollem Bewusstsein mindestens bis zum äußersten aus. Leider sind also auch die Verbände, die diese Vorgehensweise zulassen, ein ebenso großer Teil dieses Problems.

So geht Protest!

Daher ist es aus unserer Sicht absolut sinnvoll, dass es weitere Proteste gibt – auch heute Abend bei unserem Heimspiel gegen “Red Bull”. In den ersten 20 Minuten wird es ein ungemütliches Pfeifkonzert geben – wohlgemerkt nur bei gegnerischem Ballbesitz. Zudem ist wiederholt mit Spruchbändern zu rechnen. So geht Protest. Das ist das Recht jedes einzelnen Fußball-Fans!

Dass es bei einem solchen Protest aus unserer Sicht Grenzen gibt, haben wir in den vergangenen Monaten bereits herausgestellt. Aufhänger war damals das vergangene Heimspiel gegen Leipzig. Unsere Sicht der Dinge: Wenn die Kritik persönlich wird und Personen diffamiert werden, sind Grenzen überschritten. Gleiches gilt für jede Art der Diskriminierung.

Selbstverständlich sind wir uns bewusst, dass Fankultur und Protest auch davon leben, von Zeit zu Zeit mal am Rande des gesellschaftlich Akzeptierten zu wandeln und zu polarisieren, um die notwendige Aufmerksamkeit zu schaffen. Dennoch sollten solche Aktionen immer auch in sich zielführend sein und nicht durch einen Aufschrei Aufmerksamkeit generieren. Sie sollten vielmehr die öffentliche Meinung zu den eigenen Gunsten beeinflussen. Im besten Fall denken bisher Unentschlossene durch einen Protest über die eigene Haltung zu RB nach.

Laut pfeifen, laut schreien!

Wenn der Protest ausschließlich von plumper Beleidigung lebt, dann kann – wie nach dem letzten Heimspiel geschehen – das Gegenteil der Fall sein. Es geht nicht mehr um das eigentliche Anliegen sondern um den verpatzten Protest. Und am Ende bringt es RB vielleicht sogar Verständnis und Sympathien in der Öffentlichkeit. Sympathien für einen Konzern, dessen Boss Fremdenfeindlichkeit schürt und Rechtsextremen eine Bühne bietet. Und damit ist bekanntlich keinem geholfen!

Insofern lasst uns heute Abend laut pfeifen und unserem Ärger über diesen Klub Ausdruck verleihen. Aber lasst und umso lauter für unsere Borussia singen, schreien und am Ende hoffentlich jubeln. Denn wir alle verbinden mit unserem Verein so viele Geschichten, Mythen und Anekdoten, von denen die paar mitgereisten Dosen-Fans in der Ecke gegenüber nur träumen können. Und das unterscheidet Borussia von diesem österreichischen Marketing-Gag. Lasst uns darauf anstoßen!

Und am Ende im Idealfall einen Sieg bejubeln – übrigens der erste über diesen Anti-Verein aus Leipzig. Es wäre ein Sieg, der dem Saisonstart einen wahnsinnig wichtigen Turn geben könnte. Denn am Ende geht es für uns alle ja eh um unsere Borussia.  Und das glücklicherweise seit weit über 100 Jahren!

Foto zu diesem Beitrag: Nordkurvenfotos

9 Gedanken zu „Borussia ist anders als Red Bull.

  • 30. August 2019 um 10:04
    Permalink

    Lasst uns Fans doch endlich einmal mit diesem infantilen Blödsinn in Ruhe. Ein Sieg über diesen „Verein“ reicht als Protest völlig aus. Alles andere interessiert im Stadion und außerhalb schon lange niemanden mehr. Die Diskussionen über den Dosenclub enden, wenn man sie sportlich distanziert. Im Übrigen ist es geradezu lächerlich, den ehemaligen RedBull Angestellten Rose und Lainer zuzujubeln, wenn man dieses „Konstrukt“ so sehr verabscheut. Der Großteil des Kontoguthabens von Rose und Lainer stammt aus dem Portemonnaie von Matteschitz. Selbst Fußballgott und Fanliebling Jantschke kann dieses ewige Gejammere um RB Leipzig nicht mehr hören. Ihr habt ja Recht. Aber das wissen jetzt alle längst. Und deshalb sollte man sich auf den sportlichen Wettkampf konzentrieren.

    Antwort
    • 30. August 2019 um 14:51
      Permalink

      Lieber DocMa, du solltest als langjähriger Leser ziemlich genau wissen, dass wir uns hier auf unserem (!) Blog keinesfalls den Mund verbieten lassen und weiterhin unsere Meinung schreiben werden. Wenn Dir das nicht passt, dann brauchst du dir unseren “infantilen Blödsinn” ja nicht durchzulesen. Darüber hinaus solltest Du wissen, dass uns die Lainer-/Rose-Sache sehr wohl bewusst ist – so weit denken wir dann doch mit… Bestes, die vier MitGedacht.’ler

      Antwort
      • 31. August 2019 um 7:37
        Permalink

        Zu eurer Meinung in eurem (!) Blog zum Thema RB und Rose/ Lainer hätte ich gerne ˋwas gelesen. Das ihr euch des Themas „sehr wohl bewusst“ seid, klingt leider nicht nach mitdenken , sondern eher nach verdrängen. Den Rest eures Kommentars habe ich mir erlaubt, nicht durchzulesen.

        Antwort
    • 30. August 2019 um 15:27
      Permalink

      Interessant, dass du ,,uns Fans” schreibst . Ich bin auch Fan und absolut einverstanden mit diesem Protest. In der Öffentlichkeit gibt es in Sachen RB leider das gleiche Problem, wie bei vielen anderen Themen auch. Wenn es neu ist stürzen sich alle drauf und berichten darüber und wenn etwas Zeit vergangen ist interessiert es keinen mehr. Von daher finde ich es richtig und gut, dass mit so einem Protest dafür gesorgt wird, dass das Thema nicht in Vergessenheit gerät, sonst ändert sich ja nie was. Dafür kann man doch wohl zweimal in einer Saison je 19 Minuten Protest hinnehmen.

      Antwort
  • 30. August 2019 um 11:23
    Permalink

    Protest ist wichtig und richtig. Und er muss weiter gehen. Gerade aus der Fan Sicht und gegen Red Bull.
    Toller Text 🙂

    Antwort
  • 30. August 2019 um 11:50
    Permalink

    Wenn man sich auf den sportlichen Wettkampf konzentriert, akzeptiert man das Produkt RB.

    Antwort
  • 30. August 2019 um 19:00
    Permalink

    Liebe Mitgedachtler,

    gerne hätte ich von Euch einmal gewusst, welche neuen Erkenntnisse sich zwischen dem 18. April (“Das RB-Duell: Zwischen Protest und Realität”) und heute ergeben haben, damit man dieses leidige Thema erneut hoch kocht oder anders formuliert: Warum spielt ihr gleiche Platte mit anderem Titel ein paar Monate später wieder ab? Besonders hätte mich aber Eure Motivation interessiert, wenn man sich noch einmal vergegenwärtigt, was am 20. April im Stadion passiert ist. In der Folge musste sich Max Eberl (“So etwas gehört sich nicht”) und der Verein (“Borussia …….. entschuldigt sich dafür ausdrücklich bei RB Leipzig und dem Gästetrainer Ralf Rangnick”) entschuldigen. Ich kann nur hoffen, dass es diesmal nicht zu solchen Szenen kommt und es unserem Verein im Nachgang erspart bleibt, sich wieder für Teile der Fanschaft entschuldigen zu müssen.

    Das Thema RB ist nun mal da und es ist auch richtig sich damit auseinanderzusetzen. Wie wäre es mal mit einem kreativeren Ansatz gewesen. Borussias Fans rufen zum Boykott des Red Bull Gesöffs aus, nach dem Motto: Ein echter Borusse trinkt kein Red Bull. Vielleicht würden sich andere Vereine dem anschliessen. Vielleicht würde eine ganze Bewegung daraus werden, erst in Deutschland, dann in der Welt. Denn denkt daran: Fridays for Future hat vor gar nicht all zu langer Zeit mit einem ganz einfachen simplen Plakat angefangen.

    Okay, man darf ja mal träumen? Oder?

    PS: Ich leiste übrigens seit über 20 Jahren eine aktiven Beitrag dafür, dass Red Bull nicht noch wirtschaftlich erfolgreicher wird. Macht es mir nach.

    Antwort
    • 1. September 2019 um 21:55
      Permalink

      Liebe Mitgedachtler,

      Kommunikation und Austausch mit euren Lesern scheint ja nicht unbedingt eure Stärke zu sein. Um eine Reaktion erwarten zu können, muss man wohl zukünftig eine andere Ansprache wählen (“infantilen Blödsinn”).

      Gut, daran soll es nicht scheitern …….

      Antwort
  • 2. September 2019 um 14:24
    Permalink

    Was soll mit Rose und Lainer sein ? Die arbeiten in der Branche Fußball und müssen Ihren Lebensunterhalt in dem Geschäft verdienen. Warum sollten die nicht zu RB gehen ? Das sind keine Fans die ihren liebsten Sport und die damit verbundenen Werte über Jahrzente beschützen müssen. Die haben meiner Meinung nach nichts mit der Sache zu tun.

    Die gehen dahin wo sie Geld verdienen können.

    Für UNS hat die Bundesliga aber eine ganz andere Bedeutung. WIR wollen die unsere Bundesliga erhalten. Deshalb darf man niemals und nirgends damit auffhören dieses Konstrukt in Frage zu stellen und dagegen zu sein.

    Es sei denn man ist Gegener der 50+1 Regel. Dann ist es egal ob es Firmen wie RBL gibt.

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert