Das Einstellungs-Spiel!

Am heutigen Sonntag kommt mit Eintracht Frankfurt die Mannschaft in den Borussia-Park, die im vergangenen Jahr bewiesen hat, was man mit Geschlossenheit und Einstellung erreichen kann. Davon kann sich Borussia, bei aller Rivalität, eine Scheibe abschneiden!

Ja, natürlich wissen auch wir um das angespannte Verhältnis von großen Teilen der aktiven Fanszene gegenüber Eintracht Frankfurt. In den vergangenen Jahren haben einige fragwürdige Aktionen dafür gesorgt, dass Gladbacher und Frankfurter nicht sonderlich gut aufeinander zu sprechen sind. Dass die Eintracht sich aber als Verein in den letzten Jahren beachtlich entwickelt hat, sollte jeder halbwegs objektiv denkende Borusse ehrlich zugeben (müssen). 

An Willen, Einstellung und Leidenschaft, mit dem/der die Adlerträger in den vergangenen zwei Jahren aufgetreten sind, kann sich auch Borussia ein Beispiel nehmen. Als Underdog bezwang Frankfurt den FC Bayern München im Pokalfinale 2018 und feierte einen der größten Triumphe der Vereinsgeschichte. Anschließend fightete sich die Mannschaft trotz eines Trainerwechsels und hochkarätigster Gegner (Shakthar Donezk, Inter Mailand) ziemlich attraktiv ins Europa-League-Halbfinale.

Der Möller-Zoff hat keine Folgen

Beachtlich waren dabei nicht nur der unbändige Wille der Spieler auf dem Platz, sondern auch die Einheit, mit der Mannschaft, Fans und Verein aufgetreten sind. Dieser Tage erleidet dieses Konstrukt in der Diskussion um den neuen NLZ-Leiter Andreas Möller zwar einige leichte Dellen. Doch die Eintracht hat sich trotz schwerwiegender Abgänge (Stichwort „Büffelherde“) und einiger Start-Schwierigkeiten wieder beachtlich in die Saison gekämpft. 

Das Team ist mittlerweile seit sechs Pflichtspiele ungeschlagen. In der Europa League folgten auf die bittere 0:3-Auftakt-Klatsche gegen Arsenal London zwei ungefährdete Siege gegen Vitoria Guimaraes und Standard Lüttich. Sicherlich keinesfalls Vereine der „Klasse“ eines Wolfsberger AC’s. Und wieder einmal fällt auf, dass die Mannschaft – wie etwa letzten Donnerstag gegen Lüttich – ein gehöriges Tempo und eine beachtliche Leidenschaft an den Tag legt. 

Borussia muss Frankfurt niederringen

Nun dürfen wir Borussia-Fans uns in diesem Jahr (endlich) auch nicht beschweren. Die Mannschaft von Marco Rose befindet sich zwar noch in der Umstellung auf die neue Philosophie, aber die in diesem Jahr endlich konstant gezeigten Werte wie Kampf, Laufbereitschaft und Willen haben wir lange nicht mehr von einem Borussia-Team gesehen. Das alles führt wohl auch dazu, dass nicht nur Coach Rose voller Vorfreude auf ein „richtig intensives Spiel“ schaut. 

Dabei kann Borussia beweisen, dass sie eine spielerisch sicherlich nicht viel schlechtere Mannschaft niederringen kann. Frankfurt wird es unseren Jungs sicher nicht so einfach machen wie zuletzt der FC Augsburg – sondern im Gegenteil nach einem Europa League Spiel selber heiß starten. Für die Rose-Truppe sicher eine komplizierte Aufgabe. Die aktuelle Personalsituation macht es nicht leichter. In Plea, Ginter, Raffael, Johnson, Sippel, Müsel und Bennets fallen weiterhin sieben Spieler aus – immerhin vier mit ernsthaften Startelf-Chancen. Strobl und Traoré sind immerhin wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ernsthafte Alternativen sind sie aber wohl noch nicht. Damit muss es wohl der Kader vom Donnerstag richten!

Der Kapitän macht Hoffnung

Hoffnung macht dabei die sehnsüchtig erwartete Rückkehr unseres Kapitäns. Lars Stindl, dem wir auf diesem Wege noch einmal herzlichst zur Geburt seines zweiten Kindes gratulieren möchten, hat am Donnerstag bewiesen, wie wichtig er in entscheidenden Situationen eines Spiels sein kann. Dieser Typ ist einfach ein Phänomen! Er geht voran, er „zeigt Eier“, er kann eine Mannschaft mitreißen. Wir freuen uns riesig für Lars, diesen grandiosen Typen, persönlich, aber auch für das komplette Team, das dieser wichtige Bestandteil wieder zurück ist. Welcome back, Captain!

Mitgerissen von der Stindl-Rückkehr und vom späten Punktgewinn gegen Rom sollten wir alle also heute dem Sonntags-Blues trotzen und den ausverkauften Borussia-Park zur Gladbacher Festung machen. Lasst uns alle Gas geben und Frankfurt niederringen. Heute können wir beweisen, dass die Lobeshymnen auf die Eintracht zwar berechtigt sind, wir aber die momentan heißere und bessere Truppe haben. Auf die Tabellenführung! Auf Borussia!

Foto zu diesem Beitrag: Paolo Bruno/Getty Images

2 Gedanken zu „Das Einstellungs-Spiel!

  • 27. Oktober 2019 um 11:48
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    3:1 für die Borussia. Bin schon unterwegs.
    Jetzt haben die „aktiven“ Fans (was für eine herrlich bekloppte Verharmlosung) beider Mannschaften die Chance zu zeigen, wie emotional und dennoch respektvoll man gegeneinander umgehen kann, ohne der Polizei die Argumente für ihren nächsten knallharten Einsatz zu liefern ( wobei ich wenig Hoffnung habe, dass sich mein Wunsch erfüllt).

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  • 28. Oktober 2019 um 6:40
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    Ein tolles Spiel gegen einen starken Gegner! Respekt vor der Leistung der Frankfurter. Die haben auch nach dem 0:2 noch dran geglaubt, was zu holen.
    Sie haben es bis zum 4:2 doch noch erzwingen wollen.

    Bei Borussia sieht man immer besser, das da was großes wächst.
    Besonders gefallen mir die Standarts von Benes und natürlich die Demonstration der puren Kampfkraft von Leiner 🙂 Gute Entscheidung von Rose und Eberl, den Mann aus Salzburg mitzubringen!
    Aber auch Wendt und Herrmann zeigen, dass sie ihre Plätze nicht kampflos hergeben wollen. Bin gespannt, ob auch Neuhaus es schafft seine Qualität noch besser ins Spiel einzubringen. Da gefällt mit wie gesagt derzeit Benes besser.
    Wenn Stindl und Ginter wieder auf 100% kommen und es ebenfalls schaffen den Rose-Stil auf den Platz zu bringen, dann haben wir mit dem Abstieg nix zu tun 🙂

    Btw.: Man darf gespannt sein, ob sich ggf. noch vor Weihnachten in Sachen Vertragsverlängerung mit Zak noch was tut.
    Die Medien schreiben den ja schon jetzt in die Mannschaftsaufstellungen der üblichen Verdächtigen.

    Der Support der Frankfurter hat mir übrigens gestern auch gut gefallen.
    Sehr dynamisch und gute Gesänge!
    Ein Beweis dafür, dass es keiner Pyro-Show bedarf um einen beeindruckenden Support zu liefern.
    Ich weiß nicht wieviel davon in der NK angekommen ist, aber in der Süd war das zeitweise schon sehr dominant – besonders wenn im 24er auch noch lautstarke Gäste sitzen…

    So, die erste von drei harten Wochen ist jetzt rum – schauen wir also weiter, was uns das Christkind beschehren wird 🙂

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