Einfach unnötig

Zwei Spiele, ein Tor, null Punkte. Tabellenplatz 18. Was sich eher wie ein schlechter Scherz anhört ist nun, kurz nach Saisonbeginn, Realität. Dennoch gilt es nun nicht alles schlecht zu reden, sondern nach vorne zu schauen. Unser Nachbericht zur Partie gegen Mainz.

45. Minute. Beide Mannschaften sind gedanklich schon fast in der Kabine, da kommt Granit Xhaka nach einer Unzulänglichkeit der Mainzer Hintermannschaft an den Ball. Schnell weiter auf Thorgan Hazard und der steht frei vor Keeper Karius. Das ganze Stadion hatten den Torschrei schon auf den Lippen – daneben. Kläglich. Zwei Meter neben das Tor.

Was zunächst wie eine zu verschmerzende Fehlleistung des Belgiers aussah, entpuppte sich letztlich als Sinnbild für den Gesamtverlauf der gestrigen Partie. Borussia zeigte sich zwar phasenweise stark verbessert im Gegensatz zum Dortmund-Spiel. Letztlich offenbarte die Truppe aber wieder eklatante Fehler. Im Defensivverhalten, im Umschaltspiel nach vorne, in der Chancenverwertung.

Allein Hazard hatte in der zweiten Halbzeit Chancen für zwei Spiele. Doch was ihm, wie der gesamten Mannschaft, in Halbzeit eins fehlte, war der letzte Wille. Die nötige Körperspannung. Den unbedingten Willen zum Torerfolg. Satte sechs Kilometer liefen die Gäste aus Mainz insgesamt mehr. Wiederum sahen auf unserer Seite besonders die sogenannten Führungsspieler nicht sonderlich gut aus. Granit Xhaka wirkte oft zu behäbig, Tony Jantschke war nicht immer die erhoffte Stütze in der zuletzt wackligen Abwehr. Und vorne hingen Patrick Hermann, Raffael und Ibrahima Traore zu oft in der Luft.

Dennoch muss man Herrmann eines zugestehen: Er machte fast aus dem Nichts eine Bude, trocken aus der Drehung in die lange Ecke. Der Flügelstürmer ließ kurz seine Klasse aufblitzen. Wir wollen den Konjunktiv gar nicht zu oft bemühen, aber wäre in der folgenden Drangphase das Tor gefallen, hätten wir heute vermutlich wenig zu meckern. Jeder Spieler machte plötzlich den einen Meter mehr, der zu Beginn noch fehlte. Dass es zum Ende nicht für einen Punktgewinn reichte, war dem Gnadenstoß von Mainz 05 in Minute 79 zu verdanken. Bittere Sache.

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Die Niederlage war weniger verdient, als einfach unnötig. Klar, auch Mainz hatte seine Chancen, alleine in der ersten Hälfte zwei Aluminiumtreffer. Der erste Gegentreffer war aber wieder ein Resultat aus einem eigenen Fehler. Das Verteidigen mit Blickrichtung zum eigenen Strafraum kann einfach kaum funktionieren. Und beim zweiten Tor ist es einfach zum Haare raufen, dass der Schussversuch so abgefälscht wird und dem Mainzer perfekt auf den Schlappen fiel. Zu allem Überfluss schoss mit Christian Clemens auch noch ein ehemaliger Träger des Trikots aus der unbeliebten Domstadt ein. Grauenhaft, wie aufmüpfig er vor der Nordkurve in Jubelpose fiel.

Allerdings war auch der Auftakt für uns als Kurve nicht unbedingt grandios. Zwar lieferte die Nordkurve gerade in der Druckphase der Mannschaft zeitweise bereits Königsklassen-Leistung ab, insgesamt muss es allerdings noch konstanter werden. Und wer schon vor Abpfiff geht, der darf sowieso nicht meckern.

Für uns gilt nach dem letzten Wochenende wieder einmal: Mund abputzen und weitermachen. Vielleicht ist es gut, dass am Donnerstag die Auslosung für die Champions League-Premierensaison ist. Vielleicht ist es gut, dass dann das ganze Gerede um Königsklasse und potentielle Gegner aufhören kann. Vielleicht ist außerdem gut, dass sich alle Leute auf das Wesentliche konzentrieren: Auf das Geschehen auf dem Platz.

Egal wie, wir fahren kommende Woche wieder nach Bremen und reißen uns für unsere Jungs den Arsch auf. Für drei Punkte. Für den Sieg. Für den unbedingten Erfolg. Denn eins ist klar:

Und geht das Spiel, auch mal verloren, dann macht uns das gar nichts aus!

Ein Gedanke zu „Einfach unnötig

  • 25. August 2015 um 9:16
    Permalink

    Hallo
    Alles richtig was hier steht habe leider in der Südkurve sitzen müssen, was da abging
    sorry 20.min.ich kann mir das Spiel nicht mehr ansehen ,wir sollten Xhaka verkaufen jetzt bringt er noch was.
    Und viel mehr ähnliche Kommentare das kotzt mich an nichts von der Hymne bleibt übrig(und geht das Spiel auch mal verloren).Das nächste mal Südkurve nein dann lieber gar nicht.

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