Enttäuschung auf ganzer Linie.

Die Vorzeichen vor dem Spiel in Ingolstadt standen nicht schlecht. Einige überzeugende Auftritte ließen uns sportlich auf den ersten Auswärtssieg seit fünfeinhalb Monaten hoffen. Außerdem gab es ein neues Stadion zu sehen. Doch leider zeigte die Mannschaft auswärts mal wieder ein anderes Gesicht, so dass es ohne Punkte nach Hause ging. Unser Nachklapp zum Spiel im Audi-Sportpark.

Die erste Enttäuschung des Tages war das Stadion. Natürlich war aus einigen Schaltungen der Samstagskonferenz bekannt, dass uns keine schmucke Arena oder ein schönes Old-School-Stadion erwarten würde. Doch der kleine Kasten inmitten eines trostlosen Gewerbegebietes zwischen einem Matratzenlager und „Toys “R” Us“ bestätigte alle Befürchtungen. Einziger Anlaufpunkt: Eine Almhütte hinter der Heimkurve, die aber hauptsächlich von den bereits anwesenden Reisebussen aus NRW besucht wurde. Welch trostloses Fleckchen Bundesliga-Erde.

Mit Spielbeginn wurde dann sofort deutlich, dass das Spiel alles andere als ein Spaziergang werden würde. Wie schon im Hinspiel war das Pressing der Ingolstädter beeindruckend. Die Mannschaft von Coach André Schubert schaffte es kaum, den vorgegebenen Plan auf dem Platz umzusetzen und dieses Pressing zu überspielen. So entwickelte sich ein äußerst zerfahrenes und unattraktives Bundesligaspiel.

Spätestens nach der Auswechslung von Kapitän Xhaka und dem defensiven Wechsel (Hinteregger für Dahoud) begannen sich wohl die ersten Anhänger damit anzufreunden, dass hier nicht mehr als ein Punkt drin sei. So hätte zumindest der am letzten Wochenende verkürzte Rückstand zu Berlin gehalten werden können. Dass das Gegentor dann kurz vor Spielende fiel, passt ziemlich gut zu den unglücklichen Auswärtsauftritten in der Rückrunde. Insgesamt muss konstatiert werden: der Sieg war für Ingolstadt absolut verdient. Natürlich gewinnt die Mannschaft keinen Sympathiepreis. Für ihren Einsatz, den Willen, die Leidenschaft und die taktische Einstellung haben sie sich aber auf jeden Fall Respekt verdient.

So werden wir leider auch nächstes Jahr wieder nach Ingolstadt fahren müssen. Eine Tour, auf die wir mit Sicherheit verzichten können. Denn nicht nur das Stadion ist nicht wirklich auf Bundesliga-Niveau. Auch die Stimmung auf den Rängen ist nicht der Rede wert. Das Stadion klatscht bei Ecken und Freistößen, die vergleichsweise oft zu Torerfolgen führen. Von Fangesängen ist dabei aber überhaupt nichts zu hören. Von guter Stimmung durch Aufstiegseuphorie: keine Spur. Einzig und allein die Klatschpappen haben gefehlt, um das Bild abzurunden. “Kuschelultras” bzw. “Sitzschalenultras” hieß es auf Zaunfahnen in der Heimkurve. Trifft es!

Dagegen legte der Auswärtsblock einen ordentlichen Auftritt hin, wenn natürlich auch ohne wirklichen Gegner. Vor allem der VFL-Wechselgesang konnte wieder durch gegenseitiges aufschaukeln überzeugen. Dazu gab es noch die Konfetti-Choreo zu Spielbeginn und einen ordentlichen Sing-Sang, der sich über das komplette Spiel durchzog. Schade, dass dieser Auftritt nicht mit einem Auswärtserfolg versüßt wurde.

Eine einzige Enttäuschung hingegen ist die gedankliche Vorstellung, wie sich die Bundesliga offensichtlich weiterentwickelt. Falls sich immer mehr Mannschaften wie Ingolstadt oder Hoffenheim in der Liga halten, werden Plätze für Traditionsvereine verschwinden und Themen wie Fankultur nicht mehr beachtet. Der Zuschauer wird immer mehr zum Kunden. Diese Entwicklung war vor allem im Audi-Sportpark auf erschreckende Weise zu erkennen. Ein Thema, das uns auch in den nächsten Spielzeiten weiterhin begleiten wird.

Glücklicherweise geht es für uns am Freitag weiter in die niedersächsische Landeshauptstadt. Somit bleibt nicht viel Zeit, sich über die unnötige Niederlage vom zurückliegenden Wochenende zu ärgern. Wer nach Europa will, muss definitiv in der Lage sein in Hannover drei Punkte zu holen und so neuen Schwung für den Saisonendspurt mitzunehmen.

Also: Mund abputzen, Gas geben und den Auswärtssieg am Freitag holen!

Foto zu diesem Beitrag: MitGedacht.

Ein Gedanke zu „Enttäuschung auf ganzer Linie.

  • 13. April 2016 um 23:10
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    ich habe absolut kein Verständnis für das Gequake bleibt er, geht er, bei der Summe wird Eberl schwach…………dann soll der Spieler klipp und klar sagen was er möchte und gut ist.
    Sollen lieber Fußball spielen und endlich mal kämpfen. Die Euroleague fällt nicht so vom Himmel verdammt nochmal, doch die haben nichts anderes im Kopf, denken nur wieviel sie mehr verdienen können.
    Wir könnten schon lange durch sein, Platz 3 wäre unser, aberanscheinend wollt Ihr nicht…………………….

    guten Abend, loewenzahn

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