Gemeinsam nach Europa!

Borussia steht in Nürnberg vor dem vielleicht entscheidenden Spiel im Kampf um die Europapokalplätze. Spieler und Fans müssen dabei alles geben – und Kritik und Schuldzuweisungen aufs Saisonende verschieben. Fürs gemeinsame Ziel!

Wer am Donnerstagabend Eintracht Frankfurts beeindruckende und tragische Vorstellung gegen den FC Chelsea mitverfolgen konnte, erwischte sich als Borusse vielleicht kurz dabei, wie er sich sehnsüchtig an alte Zeiten zurückerinnerte. Was waren das für grandiose und unvergessliche Momente – in den Auswärtsblöcken in Kiew, Sarajewo, Rom, Florenz. Als die Nordkurve geschlossen eine exzellente Visitenkarte des deutschen Fußballs abgab. Als wir auf der Anreise, in den Städten oder Stadien dieses bestimmte Gefühl spürten, mit unserem Verein international den Kontinent zu bereisen zu dürfen. Als wir für unsere kämpfende Mannschaft 90 Minuten alles gegeben – und im Anschluss als Einheit zusammen gefeiert haben. Nach Siegen, nach Unentschieden, nach Niederlagen!

Zugegeben, auch uns fällt es aktuell sehr schwer, positiv zu bleiben und zu 100 Prozent daran zu glauben, dass unser schwankendes Team den im Winter noch sicher geglaubten Europapokal-Einzug klar macht. Dennoch wollen wir mit diesem Text noch einmal bekräftigen, was wir bereits nach dem Hoffenheim-Spiel gefordert haben. Die Marschroute für die letzten beiden Spiele sollte für Mannschaft und Team eindeutig sein: Gemeinsam alles geben, gemeinsam nach Europa! Alles andere macht keinen Sinn. Der Trainer wird bis Saisonende bleiben, das hat Max Eberl klar gemacht. Und auch die Spieler werden bis zum Sommer in Gladbach unter Vertrag stehen. Die einzige Alternative zum „positiven Weg“ würde also absolute Unruhe heißen. Und die kann Borussia absolut einfach nicht gebrauchen!

Das Spiel in Nürnberg bietet ideale Grundvoraussetzungen

Eingangs erwähnte Eintracht kann dabei (bei aller Rivalität) ein Vorbild sein – und zwar auf zwei unterschiedlichen Wegen: Einerseits für das Team. Die Frankfurter haben in dieser Saison vorbildlich demonstriert, wie man sich als Mannschaft in Spiele und Wettbewerbe reinkämpfen kann. In Erinnerung bleiben dabei natürlich die unfassbaren KO-Spiele gegen Donezk, Inter oder Benfica, in die die Eintracht als absoluter Underdog ging. Nun wissen wir natürlich auch, dass Borussias Mannschaft nicht in erster Linie für ihre Kämpfermentalität bekannt ist. Den Glauben, den Einsatz oder auch den Willen dürfen sich unsere Spieler aber gerne vom Ligakonkurrenten abschauen.

Aber auch für uns Fans kann die SGE ein positives Beispiel sein. Zwar supportet es sich im Erfolg immer leichter und einfacher. Die Geschlossenheit, mit der die Nordwestkurve aber – egal ob Zuhause oder auswärts – hinter ihrem Team steht, ist schon schwer beeindruckend. Genau das muss am Wochenende auch unsere Nordkurve endlich mal wieder zeigen. Die Grundvoraussetzungen könnten dafür übrigens kaum besser sein: satte 10.000 Borussen werden unseren geliebten Klub nach Nürnberg begleiten – idealerweise (und trotz bescheidener Wetterprognose) wie von der Ultraszene aufgerufen sogar alle in weiß gekleidet. Genügend Gründe, um endlich mal wieder für einen richtig geilen Auswärtssupport zu sorgen. 

In Richtung Mannschaft wollen wir vor dieser immens wichtigen Partie daher folgende Worte loswerden: Zerreißt Euch im Rahmen Eurer Möglichkeiten! Sucht Eure fußballerischen Lösungen, vergesst aber nicht die Körpersprache! Begreift es als Privileg (und nicht als Last) vor 10.000 Auswärtsfans zu spielen! Und gebt uns Anhängern genügend Anlass, Euch voll zu unterstützen und Gas zu geben!

Dabei sollte allen klar sein, dass diese Partie wahrlich kein Selbstläufer wird. Nürnberg kämpft (und das wird wörtlich zu nehmen sein) noch um die Mini-Chance Relegation. Und auch von Borussia dürfen wir Anhänger keine Wunderdinge erwarten. Es wird auch am Samstag genügend Ansätze zur Kritik geben. Letztlich ist das aber egal. Die Aufarbeitung und den Schlussstrich sollten wir alle jetzt auf das Saisonende verschieben – und alles für das gemeinsame Ziel geben. Denn letztlich zählt am Samstag nur ein Sieg – egal wie er zustande kommt.

In Richtung Mannschaft wollen wir vor dieser immens wichtigen Partie daher folgende Worte loswerden: Zerreißt Euch im Rahmen Eurer Möglichkeiten! Sucht Eure fußballerischen Lösungen, vergesst aber nicht die Körpersprache! Begreift es als Privileg (und nicht als Last) vor 10.000 Auswärtsfans zu spielen! Und gebt uns Anhängern genügend Anlass, Euch voll zu unterstützen und Gas zu geben! Denn wenn die Leistung stimmt, darauf könnt Ihr setzen, wird der Support zu 100 Prozent da sein. 

Lasst uns ein weiteres Wunder hinzufügen!

Wir appellieren daher an alle Borussen, die Reise nach Nürnberg genau so anzugehen: Keine negative Stimmung verbreiten, sondern den Strohhalm Europa gemeinsam mit dem Team irgendwie noch zu greifen. Auch wenn es verständlicherweise schwer fällt alle negativen Gedanken wegzuschieben. Diese Fußballwoche hat einmal mehr gezeigt, dass dieser (in seinem Kern wunderbare) Sport überragende Geschichten schreiben kann. Lasst uns mit Borussias Europapokaleinzug ein kleines weiteres Wunder hinzufügen. 

Auch um endlich wieder in den Auswärtsblöcken dieses Kontinents zu stehen! Um endlich wieder europäisch zu spielen! Um endlich wieder Momente für die Ewigkeit zu erleben! Kiew, Sarajewo, Rom, Florenz! Was waren das für Gefühlsausbrüche: an den Flughäfen, in den Städten und Stadien, bei den Hymnen, bei den Toren, in den Kneipen! Lasst uns das in der kommenden Saison mit frischem Wind gemeinsam wieder erleben! Und den Grundstein jetzt in Nürnberg legen. Für Borussia! Für Europa!

Foto zu diesem Beitrag: Nordkurvenfotos

6 Gedanken zu „Gemeinsam nach Europa!

  • 10. Mai 2019 um 17:47
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    Klasse Kommentar! Dem ist nichts hinzuzufügen!!!

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  • 10. Mai 2019 um 19:18
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    Adi Hütter, Danny Da Costa, Rebic, Kostic, Jovic, Hasebe, Abraham, Rode, etc. -allesamt kernige Typen, technisch versiert. Mentalitätstrainer und – spieler.

    Dieter Hecking, Tobias Strobl, Wendt, Ginter, Elvedi, Plea, Hofmann,etc. Typen? Technik? Mentalität???

    Diese beiden Mannschaften kann man nicht vergleichen. Frankfurt und seine Fans begeistern ganz Europa. Borussia begeistert seit Monaten niemanden.

    Antwort
    • 11. Mai 2019 um 1:35
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      Das tun wir ja auch nicht, lieber DocMa.

      Im Gegenteil: wir schreiben lediglich, dass sich unsere Mannschaft vielleicht eine Scheibe von den (von Dir benannten) Frankfurter Typen abschauen könnte – und hoffen sehr, dass das klappt!

      Unsere Hoffnung ist auch in der Vergangenheit begründet. Denn: Borussias Fans haben auch mal ganz Europa verzückt. Vielleicht klappt das ja mal wieder…!

      Liebe Grüße, die vier MitGedacht.‘ler

      Antwort
    • 11. Mai 2019 um 2:24
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      Leider muss ich da widersprechen, denn wenn ich mich richtig erinnere, hat unsere Borussia in dieser Saison gegen Frankfurt immerhin 4 Punkte geholt bei einem Torverhältnis von 4:2 und nach meiner Meinung waren wir in beiden Spielen die bessere Mannschaft! Aber klar ist auch das aktuell die Eintracht unübersehbar den attraktiveren Fussball spielt, aber auch das ändert sich wieder….irgendwann.

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  • 10. Mai 2019 um 22:56
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    Mit unseren Ultras? Die nur noch 2 Lieder kennen und die Stimmung antizipieren wie ein Besen in der Speisekammer? Die planen doch jetzt schon die Rache fuer Gestern und haben schon die Knueppel im Auto. Sorry, mit solchen “Fans” fahren wir nirgens hin ausser nach Rheidt zum Bahnhof.

    Antwort
  • 11. Mai 2019 um 21:18
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    Europa, schön und gut.
    Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet.
    Sind wir aber mal ehrlich, in der Champions League haben wir nichts zu suchen.
    Vielleicht im nächsten Jahr !
    Schönes Wochenende an alle !?

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