Hecking geht, Rose kommt! Eberls Neuanfang.
Mit einer Hammer-Nachricht enden aufregende Tage nach dem blamablen 1:3 bei Fortuna Düsseldorf. Dieter Hecking und Borussia gehen getrennte Wege, Marco Rose übernimmt. Dazu deutet Max Eberl weitere Änderungen im sportlichen Gefüge an. Der radikale Umbruch ist richtig und konsequent – und doch für Borussia in seiner Wucht beispiellos. Er kann zu Max Eberls Meisterstück werden – oder sein Lebenswerk in Gefahr bringen.
Ein turbulenter Fußball-Tag brachte aus Borussia-Fansicht am frühen Nachmittag einen noch turbulenteren Höhepunkt: Ob Max Eberl und die Gladbacher Führungsebene die Ablenkung durch den Grindel-Rücktritt nutzen wollte, wissen wir nicht. Fest steht: Die Entscheidung Borussias, sich am Ende der Saison von Dieter Hecking zu trennen, ist weitaus überraschender als der Grindel-Rücktritt. Bedeutender ist sie – zumindest aus unserer Sicht – sowieso.
Die überraschende Trennung von Hecking und Borussia könnte die positive Entwicklung des Klubs seit dem Relegationskrimi gegen Bochum entweder manifestieren oder nachhaltig gefährden. Vieles hängt dabei mit der Personalie Max Eberl zusammen. Längst hat sich dieser zu einem der gefragtesten Manager der Bundesliga entwickelt. Er gilt als reflektiert, denkt über viele Entscheidungen lange nach, möchte einen eigenen Stil prägen. Nicht nur deshalb wird sich Eberl darüber bewusst sein, dass der Umbruch auch für ihn persönlich entscheidende Bedeutung haben könnte.
Neuer Trainer Marco Rose? Was würde das für Borussia bedeuten?
Dass Eberl den überfälligen Umbruch in diesem Sommer eigeninitiativ einleitet und dabei auch vor seiner eigenen Position als Sportdirektor möglicherweise nicht zurückschreckt, ist unserem Urgestein hoch anzurechnen. In der Pressekonferenz rutschte ihm der Satz raus, dass es möglicherweise nicht mit der Position des Trainers getan sei und deutete weitere Veränderungen an. Wird sich auf auf Management-Ebene etwas tun? Noch ist nichts offiziell.
Mit Marco Rose verpflichtet Borussia nach unseren Informationen einen der profiliertesten Fußballfachmänner der letzten Jahre. Mit dem Fußballlehrer aus Salzburg ist Borussia weitestgehend einig. Abschließend müssen nur noch die Gespräche mit Noch-Arbeitgeber RB Salzburg finalisiert werden. Im Raum steht eine Million Ablöse.
Dass Eberl Rose für Borussia gewinnen konnte, ist ein starkes Zeichen an die nationale Konkurrenz: um den gebürtigen Leipziger bemühten sich zuletzt vor allem der VfL Wolfsburg und Schalke 04. Auch RB Leipzig beschäftigte sich im vergangenen Frühsommer intensiv mit dem 42-Jährigen, ehe sich Olaf Mintzlaff und Ralf Rangnick in einem engen Rennen doch für Julian Nagelsmann entschieden.
Was bedeutet der Trainerwechsel für Eberl?
Alleine dieses rege Interesse deutet auf die fachliche Kompetenz hin. Rose passt allerdings auch menschlich hervorragend ins in den letzten Jahren stets fach- und zielorientierte, nie aber überhebliche und verrückte Gladbacher Fußball-Gebilde. Der Trainer gilt als ähnlich akribischer Arbeiter wie Lucien Favre, der seinem Salzburger Team in den vergangenen Jahren allerdings anders als unser eigenbrötlerischer Ex-Trainer stets auch eine gewisse Lockerheit vermittelte. Dass dies zu guten Ergebnissen führte, bewies Rose mit dem Europa-League-Halbfinaleinzug 2018 und der ungeschlagenen Europa-League-Gruppenphase 2019. Insofern ist Rose mit Sicherheit eine grandiose Verpflichtung – vielleicht die auf dem diffizilen Trainer-Markt bestmögliche.
Und trotzdem geht Eberl mit der überraschenden, weil borussiauntypisch invasiven Veränderung auch ein gewisses Risiko. Freilich könnte der Manager mit der Entscheidung pro Rose sein Meisterstück einleiten und eine neue Ära einläuten. Die plötzliche Trennung könnte aber auch zum Boomerang werden. Denn auch wenn das Düsseldorf-Spiel keinen wirklichen Einfluss gehabt haben dürfte, weil Eberl und sein Team bereits länger an dieser Lösung gearbeitet haben, war es doch für Borussia lange undenkbar auf Platz fünf stehend den Trainer auszutauschen. Eine Entscheidung, die auch Risiken birgt.
Eine Entscheidung im Sinne der Langfristigkeit
Schließlich steht unser Klub weiter auf einem internationalen Platz und hat alle Chancen, am Ende der Saison in der Europa- oder gar der Champions League zu landen. In der aktuellen Phase nimmt Eberl die Entscheidung kaum jemand übel. Sie ist nachvollziehbar. Wie wird es an Stammtischen und Kommentarspalten aber aussehen, wenn Hecking Borussia auf Platz vier ins Ziel bringt und Marco Rose im kommenden Jahr „nur“ auf den Europaleague-Plätzen landet? Oder er gar gänzlich scheitert? Werden Öffentlichkeit und Fans sich dann erinnern, in welcher Situation und unter welchen Umständen Eberl die heutige Entscheidung traf? Wir hoffen es.
Denn Eberl hat eine Entscheidung getroffen, die im Sinne des langfristigen Erfolges Borussias ist. Er hat offenbar den Eindruck gehabt, dass Hecking langfristig keine neue Spielidee mehr entwickeln kann. Oder zumindest keine, an die Borussia in den kommenden Jahren glaubt. Offenbar sieht Eberl in Rose den Trainer, der das Gesamtkonzept Borussia besser in einem – oder sogar mehreren – Spielsystemen umsetzen kann. Wer glaubt, Eberl habe nun einen Schnellschuss gemacht, der unterschätzt ihn gewaltig.
Denke Eberl hat alles richtig gemacht .Die Borussia war mit dem zementieren 4/3/3 zu ausrechenbar geworden.wer
Herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung.
Das ist schon länger notwendig. Viele Spiele wurden knapp und glücklich gewonnen. Ähnlich war es bei Schalke im vergangenen Jahr. In diesem Jahr geht es nur abwärts.
Auch Borussia geht es ähnlich, die vergangene Saison mit Platz 9 lässt grüßen. Mein erstes Spiel der Borussia habe ich übrigens 1952 gegen Alemania Aachen erlebt.
Trotzdem vielen Dank an Hecking für das geleistete.
danke dieter hecking
Jetzt hat man also den längst fälligen Schritt vollzogen. Warum allerdings nur halbherzig erst zum Saisonende? War kein Interimstrainer greifbar? Bayern hat für solche Fälle ja immer unseren Jupp.
Falls es Rose werden soll (eine offizielle Bestätigung steht ja noch aus) bin ich dafür, ihm eine faire Chance zu geben. Für Lobhudeleien besteht allerdings keine Veranlassung. Mit dem vielen Geld von Red Bull im Hintergrund Meister in einer Operettenliga zu werden, qualifiziert einen nicht automatisch zum Cheftrainer bei unserer Borussia.
Dieter Hecking wird zur „lame duck“ ernannt und kündigt prompt an, er ziehe das jetzt durch „ bis zum bitteren Ende“. Bei der Borussia läuft es in der Tat immer etwas anders ab. Warum kann Max das nicht konsequent durchziehen und warum wirkt der gute Dieter Hecking selbst in dieser für ihn so dessströsen Situation noch so schrecklich unbeteiligt? Geht es gegen Bremen schief am Sonntag, tritt Dieter sowieso zurück. Hoffentlich geht das alles am Ende gut aus.
Max Eberl hätte gerne sofort einen Interimstrainer eingestellt um Dieter Hecking abzulösen, aber keiner der klugscheissenden anonymen Experten aus den Foren dieser Welt wollte vom Sofa vor der Playstation auf den Trainingsplatz im Borussiapark – so muss halt leider Hecking bis zum Saisonende bleiben.
Übrigens: Jetzt sponsort die Borussia (wenn man den Meldungen der Presse glauben darf) auch noch den Dosenclub der Operettenliga in Österreich – war den der Effe, der Loddar oder der Tanzpeter nicht dafür zu gewinnen?
Na hoffentlich nennen wir uns in Zukunft nicht noch “Real Borussia Mönchengladbach” oder kurz RB Mönchengladbach.
Max hat alles richtig gemacht. Es bringt nichts, in der jetzigen Situation den Trainer zu wechseln. Es gibt ja auch keinen, der nur bis zum Saisonende bereit wäre, das Amt zu übernehmen.
Was immer alle der Kommentatoren so wissen!
Max Eberl hat eine Entscheidung getroffen und diese in einem persönlichen Gespräch mit Dieter Hecking besprochen. Und anscheinend darum gebeten, dass Dieter Hecking
seinen Trainerposten bis zum Ende der Rückrunde ausübt! Dieser hat nach reiflicher Überlegung dieser Bitte, was sicher unter diesen Umständen sehr, sehr schwer ist, entsprochen. Hierfür gebührt dem Trainer Anerkennung und Respekt!
Ungeachtet, dass viele Mitglieder unterschiedlicher Meinung sind, was ja auch normal und richtig ist, sollte man niemanden und ins besondere Betroffene nicht auch noch beleidigen
Es ist vollbracht.
Seit Monaten spielen wir einen, aus meiner Sicht, unattraktiven Fussball.
Was in der Hinrunde noch irgendwie knapp gewonnen wurde, wird aktuell verloren. Kein Wunder, mit Ballbesitz und Quer- und Rückpass werden keine Tore geschossen und erst recht keine Spiele gewonnen. Das Markenzeichen Konterfussball findet gar nicht mehr statt.
Dieter Hecking war zum Teil, also zu Anfang seines Engagement gut, in letzter Zeit eher schlecht für uns.
Ich wünsche ihm alles Gute für die Zukunft.
Max Eberl hat für mich den richtigen Entschluss gefasst, ich hätte schon viel eher die Reissleine gezogen.
Der Spanier hofft auf bessere und attraktivere Spiele unserer Borussia.
Die Antwort sehen wir dann auf dem Platz.
Chapeau Max!
Endlich eine Neuausrichtung.MR steht für Powerfussball bei sehr hoher Laufbereitschaft der
gesammten! Mannschaft.Er gilt als akribischer Trainer der sehr Detail besessen(ähnlich wie Favre)
ist.”Operrettenliga” hin oder her…Meister,Pokalfinale u.EL Halbfinale muß man erst mal hinkriegen!
Zu dem gewann er mit den U19 “Bulllen” 2017 die UEFA Youth League! Wenn dass klappt, werden
sich einige Herren in den “kurzen Hosen” in MG noch sehr wundern:-)…
BG aus SH
Michael
Mit Sicherheit hat immer auch der Trainer eine Verantwortung wenns mal dauerhaft nicht läuft, aber ich bin der Meinung, das unsere Mannschaft ebenfalls in die Verantwortung zu nehmen ist. Unglaublich wie viele Anfangsphasen man regelrecht verschlafen hat, wie viele leichte Fehler man allein im Passspiel (zu lasch und/oder ungenau!) fabriziert hat, wie oft in aussichtsreichen Kontersituationen der Ball noch und nochmals quer oder zurück gespielt wurde und wie viele entscheidende Zweikämpfe wir verloren haben. Die Auswechslung von Hazard nach einer unterirdischen Leistung in Düsseldorf, war vollkommen nachvollziehbar und auch richtig. Aber auch andere Spieler hätte es treffen können und ich hatte das Gefühl, das der ein oder andere sogar froh über eine Auswechslung gewesen wäre. Übrigens: Aus meiner Sicht sollte Plea im Sturmzentrum und Stindl dahinter spielen. Für mich vollkommen unverständlich, wie man sich in einem (kleinen) Derby so vorführen lassen kann. Es wird nun Zeit für ein Wachrütteln und spätestens jetzt MÜSSEN die Spieler ALLES für Borussia geben um das internationale Geschäft zu erreichen. Alles andere wäre sehr enttäuschend und bitter für unsere Borussia.
Also auf gehts Jungs und Danke Dieter!