Könnte schlechter laufen!

Auch mit einer Woche Abstand betrachten wir das Auswärtsspiel bei Werder Bremen als ein Highlight. Trotz einiger eher diffizilerer Partien im Vorfeld, beweist Borussia Klasse und sorgt nicht nur bei uns für einen Samstag, der richtig Spaß gemacht hat.

Wie lange haben wir auf diesen Moment warten müssen? Schon die Anstoßzeit vom vergangenen Samstag macht uns jetzt – auch eine Woche später – noch glücklich. Endlich wieder! Endlich wieder Samstagnachmittag. Endlich wieder 15 Uhr 30. Die schönste Anstoßzeit der Welt bescherte uns dieses Mal mit dem Gastspiel bei Werder Bremen auch noch eine echt attraktive Partie. Bessere Vorzeichen? Kaum möglich! Dachten sich wohl nicht nur wir. Selten war es so schwer im Vorfeld eines Spiels in Bremen spontan an Karten zu kommen.

Neben der (in diesem Jahr zugegeben eher neuartigen) sportlich attraktiven Situation ist Bremen auch ein durchaus angenehmes Auswärtsspiel. Die Anreise ist – zumindest mit dem Zug – in einer komfortablen Reisezeit zu bewältigen, das Stadion gehört aus unserer Sicht zu den Schöneren im Vergleich zu den vielen, immer gleichen Betonbauten in Deutschland.  Und auch wenn der Auswärtsblock mit Sicherheit im unteren Mittelfeld der Liga anzusiedeln ist – die Stimmung im Weserstadion kann sich sowohl im Heim- als auch im Auswärtssektor hören lassen. So übrigens auch am Samstag!

Wir müssen zugeben: Es freut uns im Nachhinein schon sehr, dass wir das Schiffshorn nicht so häufig hören mussten. Das lag bekanntermaßen vor allem an einem Mann: Alassane Plea, Borussias neuen Mittelstürmer – von Nebenberuf aktuell Führender in der Bundesliga-Torschützenliste. Wann gab es das zuletzt? Der Franzose bewies einmal mehr, warum Max Eberl 23 Millionen Euro für ihn ausgegeben hat. Ist Plea fit, bietet er die perfekte Mischung aus bulligem Mittelstürmer, technisch versiertem Offensivspieler und defensiv fleißigem Teamplayer. Wir sagen dazu nur eines: Wow! Die Berufung in die “Equipe Tricolore” hat sich dieser Mann eindeutig verdient.

Insgesamt haben wir den Auftritt der Mannschaft als sehr reif empfunden. Der Spielaufbau wurde ruhig angegangen, bei Bremer Ballbesitz waren wieder einmal zwei Muster zu erkennen: entweder frühes, aggressives Angriffspressing oder die defensive Variante mit allen Spielern in der eigenen Hälfte und einer Sechserkette gegen den Ball. Außer ein paar Minuten in der ersten Hälfte und der Zeit nach dem Anschlusstreffer wirkte das alles sehr gefestigt und lässt eigentlich nur einen Schluss zu: die Spiele gegen Freiburg und Leverkusen waren zwar nicht gut, dürfen in der Rückschau aber als Ausrutscher angesehen werden – auch wenn das einige Internet-Fans weiterhin nicht anerkennen wollen und weiter munter gegen die Trainer und Management schießen. Schade!

In gepflegteren Kreisen konnte man nach dem 3:1-Sieg gegen Werder vermehrt das Wort „Spitzenmannschaft“ hören – auch einige TV-Experten bedienten sich am Wochenende dieses Ausdrucks. Bei einem Blick auf die Startelf, die Ersatzbank, die Spielweise und vor allem auch den Tabellenstand ist das mit Sicherheit nicht unberechtigt. Trotzdem sollte sich jeder Borussia darüber im Klaren sein, dass erst 11 Spieltage gespielt sind und die Europapokalplätze bekanntlich erst im Mai vergeben werden. Deswegen hoffen wir, dass alle Fans, vor allem aber die Verantwortlichen aus der letzten Saison gelernt haben und weiter von Spiel zu Spiel denken. Was passieren kann wenn man zu viel von Europa redet, zeigt unser letzter Gegner aus Bremen…

Neben Alassane Plea verbringen auch einige andere Borussen die aktuellen Tage bei ihren Nationalmannschaften. Das ist mit Sicherheit ein Nachteil der gesunden Personaldecke. Andererseits können sich jetzt auch mal die anderen Spieler präsentieren und den “Stammspielern” Druck machen. Das alles zeigt die aktuell komfortable Situation: Wir alle können uns ganz unbeschwert auf das nächste Heimspiel gegen Hannover freuen.

Dann zwar wieder sonntags, aber was soll’s! 

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