MitGedacht. #65: Lars Stindl über das Kollektiv, Fan-Kritik & “Alibi-Grätschen”

Lars Stindl spricht im MitGedacht.-Podcast über die Bedeutung des Kollektivs im Fußball. Wieso scheint Borussia aktuell als Team wieder zu funktionieren und warum war das letzte Saison von außen betrachtet oft nicht so? Lars erklärt, welche Rolle die Einheit mit den Fans und im Umfeld spielt und wieso Borussia für ihn ein so besonderer Verein ist.

Borussia steht in der Länderspielpause gut da: Platz sechs nach sieben Spielen. Nicht erst seit dem überzeugenden Sieg gegen Leipzig ist die Stimmung rund um Borussia deutlich positiver als in der vergangenen Saison. Eigentlich der beste Zeitpunkt, um mal die Füße hochzulegen und sich auszuruhen. Doch nicht, wenn der “Capitano” zum Interview lädt: An diesem Dienstagmittag haben Christoph und David Lars Stindl in Gladbach zum Interview besucht.

Mit Daniel Farke einen “neuen Weg eingeschlagen”

Für viele Fans und die Öffentlichkeit hängt die positive Entwicklung stark mit Daniel Farke zusammen, der es mit seinen Auftritten schafft, mitzunehmen und sogar Niederlagen verständlich erklären kann. Stindl erzählt aus seiner Sicht, wie das Training unter dem neuen Trainer wirkt und welche Ideen er auf dem Platz sehen möchte. Und er lässt keinen Zweifel daran, dass die Mannschaft die Verantwortung für die letzte Saison zum Großteil selbst trägt. Obwohl die aus seiner Sicht nicht ganz so schlecht war, wie es Öffentlichkeit und Fans empfanden.

Alle Fotos zu diesem Beitrag: Fabio Rizzetto

Neues Kollektiv in der Kabine?

Klar, dass bei positiven Ergebnissen und guter Stimmung im Umfeld auch die Atmosphäre in der Kabine wieder eine bessere ist. Letzte Saison hatten viele Fans häufig das Gefühl, die Mannschaft harmoniere in der Kabine nicht besonders und könne sich so oft kaum von Rückschlägen erholen. Stindl spricht offen über den Vorwurf der Grüppchenbildung, äußert Verständnis für Kritik, gibt aber auch Kontra und verteidigt einen Mitspieler gegen unsere Aussagen in einer vergangenen Folge. Damit setzt er bewusst Zeichen im Sinne der Mannschaft als funktionierendes Kollektiv. Ein Zeichen wie die “Alibi-Grätschen”, die Oscar Wendt immer mal wieder forderte und die Stindl gerne lieferte.

Stindls Demut gegenüber Borussia

Bleibt noch die Einheit mit den Fans. Die Ultrászene forderte in einer Choreographie Anfang der Saison “Gemeinsam für Borussia”. Letzte Saison hatten wir Fans nicht immer das Gefühl, mit der Mannschaft geeint zu sein. Sinnbildlich dafür sahen viele die Szenen nach dem Last-Minute-Ausgleich in Freiburg. Stindl traf zum Ausgleich. Doch statt reinem Jubel ärgerte er sich sichtlich über die Fans vor Ort. Der Kapitän erklärt, dass es weniger um den ausbleibenden Jubel oder grundsätzliche Kritik ging, er sich allerdings einfach ungerecht behandelt fühlte. Im Wissen um die Bedeutung Borussias für uns Fans weiß er aber durchaus, dass Emotionen und Kritik dazugehören in einem Traditionsverein.

Deshalb kann er auch die Fan-Kritik an RB Leipzig verstehen. Wenngleich er die Argumentation seines Teamkollegen Chris Kramer, der RB als “normalen Verein” bezeichnete ebenfalls erklärt und bei allem Ärger darstellt, dass er Kritik an Max Eberls Wechsel versteht, er persönlich aber froh sei, dass es dem Ex-Manager wieder besser gehe.

🏴🏳 Du möchtest unseren Podcast unterstützen und Teil der Community werden? HIER findest du unseren Patreon-Auftritt mit allen Infos!

Lars Stindl mit unseren Podcast-Jungs David und Christoph (Foto: Fabio Rizzetto)

Hört hier die aktuelle Folge des MitGedacht.-Podcasts:

MitGeredet. bei Apple Podcasts

MitGeredet. bei Google Podcasts

MitGeredet. bei Anchor

MitGeredet. bei “Football was my first love”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert