MitGedacht.-Saisonrückblick 2015/16 – Teil 2

Teil zwei unseres Saisonrückblicks. Dieses Mal mit von der Partie: Der Schubert-Wahnsinn, das Fast-Comeback der Auswärtsdeppen, die MitGedacht.-Aufreger der Saison und das ständige Transfer-Gezeter. Viel Spaß bei der Lektüre!


  • Transfer-Flop 2.0

Die Rückrunde startete mit einer riesigen Diskussion: Ist Josip Drmic der neue Luuk de Jong? Es war eine Glaubensfrage: Die einen schrieben den Schweizer meckernd ab, die anderen verwiesen auf eine Eingewöhnungszeit. Wie auch immer, Drmic ging – und zwar zum HSV. Er wolle Spielzeit und Selbstvertrauen für die EM sammeln. Ein Plan, der – wie wir alle wissen – gründlich in die Hose ging. Und so bleibt vor allem die Antwort auf die Ausgangsfrage, die leider eindeutig ist. Drmic ist ein Transferflop – bislang zumindest.


  • Die MitGedacht.-Highlights

Auch wir haben es nicht leicht – obwohl wir daran mitunter nicht immer ganz unbeteiligt sind. Auch in dieser Saison gab es wieder das eine oder andere Highlight unserer mehr oder weniger journalistischen Arbeit. Vor der Saison gingen wir mit unserer neuen Seite an den Start. Im Nachhinein betrachtet ein Riesen-Erfolg – nicht nur für unsere Arbeit, auch für unsere treue Leserschaft. Im Oktober sorgten wir dann mit unserem ersten Spieler-Interview für Aufsehen. Lars Stindl posaunte im Gespräch mal eben den Satz heraus „Fußball ist Samstag um 15.30 Uhr“. Eine dankbare Aussage, die es sogar bis zum 11FREUNDE-Zitat-des-Monats schaffte. Danke, Lars! Ebenfalls ein absolutes Highlight: Das Abschieds-Interview mit Martin Stranzl. Das positive Feedback haben wir bekommen und als Bestätigung gewertet. Danke für die Zeit, Martin!

SAMSUNG CSC

Es gab auch auch MitGedacht-Höhepunkte mit Zündstoff: Allen voran zwei Verrisse unsererseits – einmal über die Preispolitik der TSG Hoffenheim, einmal über die journalistische Arbeit der Rheinischen Post. Grüße an dieser Stelle ins Kraichgau. Schade, dass ihr Euer Versprechen, Euch zu melden, nicht eingehalten habt. Ganz schwach, Herr Frommert, ganz schwach! Ein etwas freundlicherer Gruß geht hingegen in die RP-Redaktion. Unsere offene – in Teilen überspitzte – Kritik hatte eine offene – in Teilen überspitzte – Antwort zur Folge. Dennoch: Dialog ist gut und genau das begrüßen wir!


  • Schubert-Wahnsinn

Weniger begrüßenswert: Die Unruhe, die in der Rückrunde 2015/16 vollkommen unnötigerweise in den Verein gebracht wurde. Im Mittelpunkt der Berichterstattung der (zumeist boulevardesken Medien-) Hetze: Trainer André Schubert. Wir erinnern: Das ist der Mann, der in der Hinrunde noch für seinen grünen Pulli und seine unkonventionelle Art als „Schubidu“ gefeiert wurde. In der Rückrunde stänkerten Pressevertreter und Fans regelmäßig gegen Schubert. Kein Spielsystem, keine Ideen, zu wenig Training, Stress mit den Spielern. Jeder hörte irgendetwas, jeder konnte irgendeinen unqualifizierten Kommentar beitragen. Wir wollen uns da übrigens gar nicht ausnehmen, bestehen aber darauf, dass wir rechtzeitig die Kurve bekommen haben – und uns klar dafür ausgesprochen haben, Schubert in Ruhe arbeiten zu lassen. Denn am Ende gibt der Erfolg unserem neuen Trainer zu 100 Prozent Recht. Vielleicht spielt in unserem Kurswechsel auch eine unserer Lieblings-Anekdoten aus dieser Saison eine Rolle: Ein paar Tage nach dem Manchester-Heimspiel spazierte der Trainer mit unserem Dankes-Brief an die Truppe in die Kabine und trug ihn vor. Da weiß jemand, was gut ist. Chapeau, Herr Schubert!


  • Die Rückkehr der Auswärtsdeppen?

Einige kleine Schwächen müssen sich Schubert und die Mannschaft allerdings ankreiden lassen. Allen voran: Ein paar unterirdische Auswärts-Auftritte – allen voran die lustlose Kickerei im Saisonendspurt gegen Ingolstadt und Hannover. Sieben Auswärtspleiten stehen unter Schubert zu Buche. Sicher, gegen Schalke und Wolfsburg hat die Fohlenelf unverdient verloren. Trotzdem war der eine oder andere Fan spätestens nach der Hannover-Partie doch tatsächlich gewollt, das alte „Auswärtsdeppen“-Schild wieder rauszukramen. In guter Erinnerung an „Vereins-Helden“ wie Jos Luhukay, Jean-Sébastian Jaurès, Patrick Paauwe oder Roberto Colautti. Zum Glück gelang der Fohlenelf nun doch noch der Umschwung – und ein furioses Saisonfinale.


  • Champions-League-Quali

Eigentlich kann das Ergebnis dieser Saison gar nicht oft genug erwähnt werden. Nach fünf Spieltagen stand Borussia mit null (!) Punkten auf Platz 18. Am Ende rangieren Schubert und Co. auf Platz vier. Ganz großer Sport. Eigentlich müsste diese Bilanz alle Kritiker verstummen lassen. Dennoch kommen immer wieder vereinzelte Besserwisser aus ihrem Häuschen. Lieblings-Argumentation: „Borussia steht nur da, weil die anderen so schwach sind.“ Können wir nur bedingt nachvollziehen. Denn: Der Fohlenelf (unter Schubert) fehlen fünf Spiele. Daher ist die Champions-League-Quali ein Meisterstück, zu dem wir herzlich gratulieren. André Schubert, Max Eberl, aber auch der ganzen Mannschaft. Stark, Jungs!


  • Tränen-Abschiede

Abgänge gab es immer – genau wie Spieler, die ihre Schuhe an den Nagel hängen. In dieser Saison traf es die Borussia aber besonders hart. Martin Stranzl erklärte Anfang März auf einer Pressekonferenz unter Tränen seinen Abschied. Ein Gänsehaut-Moment, der am vorletzten Spieltag im Stadion noch intensiviert wurde. Hier wurden in Roel Brouwers und Havard Nordtveit gleich zwei weitere Spieler der „Relegations-Generation“ verabschiedet. Hinzu kamen Branimir Hrgota und Martin Hinteregger. Und kurz vor Toreschluss dieser Saison ja auch noch Granit Xhaka. Der ewige Derbysieger verlässt Borussia für stattliche 45 Millionen Euro. Wir freuen uns schon auf eine würdige Verabschiedung vor der Nordkurve – und sagen zu allen Abgängen: Macht’s gut, Jungs!

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  • Transfer-Gezeter

Das letzte Kapitel der Saison wird uns wohl auch das erste der kommenden Spielzeit. Das ewige Transfer-Gezeter. Erfolg macht bekanntlich sexy. Das gilt auch für die einzig wahre Borussia. Wie bereits in Teil 1 des Saisonrückblicks erwähnt, wurden in der Hinrunde ja schon alle auf dem Markt verfügbaren Trainer mit der Raute in Verbindung gebracht. In der Rückrunde wurden dann fast alle wichtigen Spieler von den Medien wegtransferiert. Xhaka hatte schon bei Arsenal und den Bayern unterschrieben, Dahoud in Dortmund, Christensen in Dortmund, bei Barcelona und Chelsea gleichzeitig, Sommer unterdessen in England. Als Ersatz standen übrigens schon Kramer, Rode, Embolo, Vestergaard, Tielemans, ja sogar Götze, parat. Na gut.


Wir lächeln drüber und halten es mit der alten These von Hans Meyer: „Was in den Medien steht, stimmt immer!“ In diesem Sinne: Ab in die Sommerpause!

Fotos zu diesem Beitrag: Fabio Rizzetto, nordkurvenfotos.de, MitGedacht.

Ein Gedanke zu „MitGedacht.-Saisonrückblick 2015/16 – Teil 2

  • 4. Juni 2016 um 13:02
    Permalink

    Und dieser Moment, wenn man beim Lesen Pipi in den Augen hat ??
    Verdammt geil geschrieben!

    Antwort

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