Veredelt!

Im Sonntagsspiel war unsere Borussia angetreten, um den Sieg gegen die Bayern zu veredeln. Eine undankbare Aufgabe, bei der sie der Mainzer Defensive gegenüberstanden, die erst vier Gegentore kassiert hatte. Es sollte eine beeindruckend souveräne Vorstellung werden.

Zu Beginn war es ein zähes Spiel. Plea trat nach einer Ecke freistehend neben den Ball, die Mainzer standen tief und Elvedi leistete sich einen Querpass am eigenen Sechzehner – direkt in die Füße des Mainzers Mateta. Ein Patzer, der ohne Folgen blieb. Es folgte eine Viertelstunde, in der die Mainzer hinten kompakt standen, während unsere Jungs im letzten Drittel noch keine zündende Idee hatten. Auf den Rängen war die Stimmung gut. Die Nordkurve schien zu merken, dass Heckings Elf die nötige Geduld und spielerische Reife mitgebracht hatte. So dauerte es auch nur bis zur 20 Minute, bis es erstmals im Gäste-Gehäuse klingelte.

Nach einem mustergültigen Angriff, der von Sommer ausgehend über Neuhaus, Plea, Stindl und Hazard bei Hofmann landete, jubete der Borussia-Park das erste Mal. Der ehemalige Mainzer veredelte diese traumhafte Kombination im Stile eines Torjägers. Blitzschnell und mit wenigen Kontakten ging das deutlich zu schnell für die Mainzer Defensive – eins zu null! Danach hatte Borussia das Spiel in der Hand, konnte sich bis auf eine Ausnahme allerdings keine zwingenden Gelegenheiten herausspielen.

Mit frischem Wind kamen die Mainzer aus der Kabine – so schien es wenigstens. Doch fünf etwas stärkere Minuten verteidigte die Elf vom Niederrhein sehr offensiv weg und schlug beim ersten eigenen Angriff eiskalt zu. Wieder Hazard auf Hofmann, Florian Müller im Mainzer Tor segelte am Ball vorbei und Hofmann wiedermal als Torjäger am langen Pfosten. Das dritte besorgte Hazard dann gleich selbst. Falls er den tatsächlich so treffen wollte, war das allererste Sahne. Ansonsten eben hart erarbeitetes Glück. Ist am Ende aber auch egal, weil die zweite Hälfte eine Demonstration der Stärke war. Hofmann machte sein drittes, bei dem der Mainzer Keeper erneut mithalf. Es blieb beim 4:0.

Selbst die größten Nörglerinnen und Nörgler werden nichts finden am aktuellen Spiel der Mannschaft. Gegen München stand die Defensive bombensicher und gestern bewies die Elf Sicherheit und Ruhe im Aufbau und ließ sich auch durch die Euphorie nicht unter Druck setzen. Kein planloses Anrennen, sondern ein gezieltes frühes Pressing. Keine langen Bälle, sondern eine konzentrierte Spieleröffnung, die am Ende mit Platz zwei belohnt wurde.

Wir wissen, dass das hier wie eine uneingeschränkte Lobeshymne klingt. Ist es auch. Trotzdem sollten insbesondere wir Fans diese Erfolge feiern, den Jungs danken und uns im Klaren sein, dass auch mal wieder schwierigere Wochen auf die Mannschaft warten werden. Dass die Mannschaft nach einem 4:0 gefeiert wird, ist selbstverständlich. Nach einem 1:2 wird sie es aber auch brauchen. Die Stimmung unter den Fans war gut. Die Herbstsonne tat ihr Übriges. Es hätte gewiss schlechtere Sonntage geben können. Auch wenn uns – das müssen wir offen sagen – ein Nachmittagstermin am Samstag deutlich lieber ist!

Nicht nur die Mannschaft hatte gestern etwas zu feiern. Vielmehr beschenkte sie jemanden, der ganz ohne Treffer für den Verein maßgeblichen Anteil an jedem einzelnen Tor hatte: Max Eberl ist seit Freitag 10 Jahre im Amt. Wir haben ihm vergangene Woche bereits einige Zeilen gewidmet und gestern grüßte auch die Ultraszene unseren Manager. Wir sind und sicher, dass er sich gefreut hat und sich sein Jubiläum kaum besser hätte vorstellen können. Ein schwarz-weiß-goldener Herbsttag!

Foto zu diesem Beitrag: MitGedacht.

2 Gedanken zu „Veredelt!

  • 23. Oktober 2018 um 7:44
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    Doch, ich finde etwas zum Nörgeln. Elvedi hat die erste Viertelstunde verschlafen und hatte Glück, dass sein unglaubliches Abspiel nicht das 0:1 bedeutete. Tobi Strobl bekam nur wenig auf die Reihe und versuchte sich vornehmlich mit Rückpässen. Alle anderen 9, insbesondere Stindl, Plea, Neuhaus, Hazard und natürlich Hofmann agierten auf sehr hohem Niveau. Sommer, bis auf die unsäglichen Abspiele in Richtung Haupttribüne, weiterhin in Weltklasseform.

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    • 24. Oktober 2018 um 14:36
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      wer perfekten Fußball ohne jeglichen Fehler sehen möchte, sollte nicht ins Stadion gehen – da gibt es sowas nicht. An der Playstation sollte er sicher perfekten Fußball selbst spielen können.

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