Was vom Union-Spiel bleibt: Es geht nur zusammen!

Borussia verliert nach drei ungeschlagenen Partien mal wieder ein Bundesligaspiel. Beim 0:2 in Berlin passiert eine Menge – vor allem abseits des Platzes. Aus unserer Sicht sollten alle Fans sich wieder aufs Wesentliche besinnen: Gemeinsam für Borussia alles geben!

Sportlich lässt sich das vergangene Wochenende aus unserer Sicht schnell abhaken: Borussia hat nicht unverdient 0:2 bei Union Berlin verloren. Dabei machte unsere Truppe im Großen und Ganzen sicher kein schlechtes Spiel. Wer aber zu Beginn gleich ein paar Riesen-Chancen (wie Hermann oder Plea) vergibt, der darf sich letztlich nicht über eine Niederlage beschweren, wenn der Gegner es seinerseits besser macht. 

Das 0:2 ist sicherlich keine große Sache. Dennoch sollten Mannschaft und Trainerteam die Niederlage nicht auf die leichte Schulter nehmen. In dieser Woche muss das folgen, was Marco Rose schon vor dem Spiel bei Union gefordert hat: Die Sinne schärfen, die Konzentration hoch halten und dann voller Energie in den Jahresendspurt starten! Die Partie vom Samstag kann dabei sicherlich als Schuss vor den Bug angesehen werden. Wir hoffen, dass die Mannschaft darauf souverän reagiert!

Keine besonders tiefgründige Choreo

Souveränität ließen am Wochenende einige Borussia-Fans leider vermissen – und zwar auf allen Seiten. Die große ACAB-Choreo der Ultraszene fällt unserer Meinung nach sicherlich nicht in die Kategorie „besonders tiefgründig“. Freilich kann und darf jeder seine eigene Meinung haben – und dass eine immer wieder an Grenzen wandelnde Subkultur (wie es Ultras nun mal sind), ab und zu Probleme mit Gesetzeshütern hat, verstehen wir sogar. Ob aber gleich der ganze Gästeblock für diese Botschaft herhalten muss, steht auf einem anderen Blatt. Wir halten jedenfalls nicht allzu viel von dieser riesigen Blockfahne und hoffen, dass davon nicht die Botschaft ausgeht, dass alle Borussia-Fans hinter dieser Aussage stehen. 

Einen anderen Punkt möchten wir dagegen etwas differenzierter betrachten: Mal wieder zeigte sich am Samstag, dass sich ein enger Gästeblock nicht unbedingt mit einem verstärkten Dauer-Fahneneinsatz verträgt. Die zugegebenermaßen ziemlich schlechten Sichtverhältnisse führten zu einer echten Anti-Haltung im oberen Blockteil. Nun wäre es ziemlich einfach, auch hier mit dem Finger auf die Ultraszene zu zeigen. So einfach ist es aber nicht! 

Mal wieder geht’s um Fahnen

Jeder Borussia-Fan sollte mittlerweile wissen, dass der Fahneneinsatz zur Ultrakultur gehört – bei Heim- und Auswärtsspielen. Es wäre daher schön, wenn etwas mehr Verständnis für die andere Seite aufgebracht wird! Das plumpe Meckern über die schlechte Sicht bringt nichts, das Werfen von Bierbechern schon gar nicht. Zumal wir uns sicher sind (und aus eigener Erfahrung wissen), dass fair und offen vorgebrachte Kritik bei den Ultras ankommt und diese keinesfalls einfach niedergebügelt wird. Natürlich muss aber auch die Ultraszene verstehen, dass es Nicht-Ultras schwerer fällt, zu supporten, wenn sie nichts sehen. Zumal wenn vor Zeiten mal abgesprochene Abmachungen (kein Schwenken bei Standards) eher missachtet werden. 

Mit etwas Sorge beobachten wir allerdings, dass sich die Fronten gerade in diesem Fahnen-Punkt zu verhärten scheinen. Wir befürchten, dass die unterschiedlichen Sichtweisen vermutlich einfach nicht in Einklang zu bringen sind. Unsere Hoffnung: Vielleicht gehen beide Seiten doch noch einmal aufeinander zu. Eine Möglichkeit wäre es, wenigstens in engen Gästeblöcken (die man an einer Hand abzählen kann) auf allzu große und viele Fahnen zu verzichten. Schließlich können sich andere Fans hier nicht so positionieren, dass sie mehr sehen. 

Mehr Mit- statt Gegeneinander

Ob das dann aber wirklich zu einer besseren Stimmung führt, müssen wiederum die „Meckerer“ beweisen, die diesem Entgegenkommen mit einer höheren Mitmachquote Tribut zollen könnten. Denn auch das gehört zur Wahrheit: durchgängige Stimmung kam am Samstag einzig und allein aus den Ultra-Reihen. Der eine oder andere Fan aus dem oberen Blockteil vermittelte diesen Eindruck ehrlich gesagt nicht wirklich – Fahnen hin oder her.  Daher möchten wir auch mal eine Lanze für die Ultraszene brechen, die in den vergangenen Wochen in- und extern nicht immer fair behandelt wurden. Die Stimmung am Samstag, aber auch der Einsatz für einen im Block kollabierten Borussia-Fan zeigen aber, dass die Jungs genauso wie jeder andere Fan nur das Beste für die Kurve wollen.

Letztlich hat dieses Wochenende aus unserer Sicht wieder einmal belegt, was auch für die sportliche Situation auf dem Platz gilt: Es geht nur gemeinsam! So wie die Truppe am Samstag vielleicht nicht als absolutes Kollektiv aufgetreten ist und deshalb einiges an Stärke der letzten Wochen hat vermissen lassen, haben auch wir Fans belegt, dass es besser funktioniert, wenn alle an einem Strang ziehen. Nur dann hat ein Verein wie Borussia die Chance, etwas Überdurchschnittliches zu erreichen! Und das wollen wir doch alle zusammen!

Daher unser Appell: Etwas mehr Mit- statt Gegeneinander. Nicht nur plump meckern, sondernd die Dinge offen ansprechen. Und schon in Graz wieder das Borussia-Bild der vergangenen Wochen zeigen! Hoffentlich garniert mit einem Sieg! 

Foto zu diesem Beitrag: Matthias Kern / Bongarts / Getty Images

8 Gedanken zu „Was vom Union-Spiel bleibt: Es geht nur zusammen!

  • 25. November 2019 um 19:04
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    Was meint ihr denn mit “zugegebenermaßen ziemlich schlechten Sichtverhältnissen?” Und” bei Standards nicht die Fahne schwenken?” Wenn man ehrlich ist, wurde am Samstag 90 Minuten plus Nachspielzeit durchgewedelt, mit 2 großen Schwenkfahnen und diversen kleinen und mittelgroßen Fahnen. Man konnte also gar nichts sehen, nicht mal den Rasen. Als Fussballfan hat man ab und an den Drang, auch Fussball zu gucken. Und die Freiheit der einzelnen Gruppen hört da auf, wo die der anderen anfängt. Wenn ich als normaler Fan ins Stadion fahre, möchte ich zumindest 75 Minuten vom Spiel sehen. Wenn das nicht mehr klappt, werden wir auf Sicht Probleme bekommen, und dem oberen Teil des Blocks jetzt vorzuwerfen, er habe sich nicht am Support beteiligt, ist schon ein starkes Stück. Die Choreo habt ihr treffend beschrieben… Fazit: Euer Satz, fair und offen rübergebrachte Kritik würde bei den Ultras ankommen: Ich bezweifle das, das Thema Fahnen ist uralt und es wurde schon mehrfach besprochen. Samstag war kein einig Volk von Brüdern und so wird das auch nichts. Ich toleriere den Ultrasupport und ohne wäre die Stimmung wahrscheinlich noch schlechter. Aber ein Miteinander funktioniert so nicht, den Schuh muss sich die Ultraszene anziehen.

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  • 25. November 2019 um 21:29
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    “Daher unser Appell: Etwas mehr Mit- statt Gegeneinander.”

    Die “Probleme” gehen doch immer von einer Gruppe aus. Es reicht mittlerweile. Ist ja schon bezeichnend, daß die Räucherei von Samstag gar nicht mehr thematisieret wird.

    “Und schon in Graz wieder das Borussia-Bild der vergangenen Wochen zeigen!”

    Also Rom reloaded oder was???

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  • 26. November 2019 um 10:13
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    Also ich stand, wenn man aufs Spielfeld guckt, ziemlich rechts im Block. Da ging es noch einigermaßen mit der Sicht. Aber 50% des Spiels habe ich auch nicht richtig gesehen. Aber so wie am Samstag ist das ja mit der Sicht auch eher die Ausnahme. Also was soll´s. Donnerstag ist die Sicht wieder besser.

    Trotzdem kann und sollte man supporten finde ich. Die Stimmung war in der Tat wirklich sehr schwach !!

    Die 3. Folie der Choreo fand ich auch scheiße. Das ist nichts für einen kompletten Block da es nicht die Meinung eines kompletten Block`s wiederspiegelt. Eher im Gegenteil nur der einer Minderheit im Block.

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  • 26. November 2019 um 18:41
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    Ich bin glücklicherweise im Borussiapark von Fahnenschwenkern nicht betroffen.
    Ich gebe zu, aus der Südkurve sehen viele Fahnen schon gut aus, aber wenn die Sicht für viele andere zahlende Zuschauer so erheblich behindert wird, dann geht das natürlich nicht.
    Wenn allerdings im Block eine Plastikplane über die Köpfe der Zuschauer gezogen und dann darunter schwarz qualmende Fackeln gezündet werden, dann hört der Spass auf.
    Es braucht nicht viel Phantasie um sich den Ernst dieser Situation vergegenwärtigen zu können.
    Ich denke, egal wie groß oder klein ein Gästeblock auch sein mag – er gehört nicht den Ultras.
    Genausowenig, wie ihnen die Nordkurve im Borussiapark gehört.
    Was die Ultras in ihrer Freizeit so machen, dass will ich fast schon gar nicht mehr wissen.
    `nen gemeinschalftlichen Suizid im Stadion will ich jedenfalls nicht wirklich live miterleben…
    Ich hoffe, allen Beteiligten geht es heute gut!
    Ich will nicht zynisch sein, aber geholfen hat´s ja auch nix…

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  • 29. November 2019 um 7:48
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    Na, da haben die Fans in Wolfsberg ja mal wieder alles gegeben 🙁
    Im Ernst – in welcher Galaxie leben diese Häkelmützchenträger ?
    Irgendjemand muss denen mal den Tipp geben, ihre Pyros direkt schon im Arsch anzuzünden…

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    • 30. November 2019 um 0:37
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      Anstatt sich einmal einfach über den wichtigen Sieg zu freuen, wird hier wieder nur gemeckert. Das ist echt beste Unterhaltung mit euch Nörglern, die ständig, egal unter welchem Beitrag, nur über Fans und Ultras ablästern 😂

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      • 2. Dezember 2019 um 7:05
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        Der Sieg – über den ich mich selbstverständlich genau so freue, wie jeder Borusse – rechtfertigt das Fehlverhalten dieser Fangruppen im Stadion nicht.
        Wenn Du mit 130km/h in der Innenstadt von der Polizei angehalten wirst, dann sagst Du ja auch nicht “He, warum nörgelt ihr nur rum? Freut euch doch, dass Borussia gewonnen hat!”

        Zitat:”…egal unter welchem Beitrag, nur über Fans und Ultras ablästern”

        Wenn sich diese Fangruppe (…du bist der Meinung, das sind die sogenannten “Ultras”?) immer und immer und immer wieder asozial verhalten, dann muss es auch immer und immer und immer wieder kritisiert werden!

        Vielleicht redest Du da mal mit Deinen Eltern drüber!

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  • 29. November 2019 um 9:06
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    Ja, die Ultras sind nur noch zum kotzen. Das wird immer schlimmer mit denen. Als ob einer kleinen Gruppe von Gehirnamputierten die Kurve gehört. Mal drüber nachgedacht das die Stimmung mittlerweile gerade wegen der Ultras schlechter wird? Den Spackos will sich doch kein normal denkender Mensch anschließen. Nachher denken andere noch man gehört dazu! Ich finde die Ultras mittlerweile genauso nervig wie die “Erfolgsfans ” die direkt pfeifen wenn es mal nicht so läuft. Bleibt einfach alle zuhause. Ihr könnt einem das Stadionerlebnis echt versauen. Ich verstehe aber auch nicht, warum die Vereinen diese Minigruppen von Straftätern nicht rauswerfen.

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