Wir machen uns große Sorgen, Borussia!

Borussia verliert auch in Leipzig – dieses Mal mit 1:4. Die kassierten 14 Gegentore aus drei Spielen sind ein Armutszeugnis, der Kapitän schlägt Alarm und intern rumort es im Verein. Ehrlich gesagt machen wir uns große Sorgen – um unseren geliebten Klub, die jahrelange Kontinuität und den Zusammenhalt bei Borussia. Eine Bestandsaufnahme!

Vor exakt 143 Tagen haben wir Max Eberl zum Interview getroffen. Das große Thema: Identifikation! Die Situation – damals im Juli 2021 – war vertrackt. Zwar hatte Eberl durch die Verpflichtung von Adi Hütter wieder etwas mehr Ruhe und Besonnenheit in den Verein gebracht, das Trauma des Ex-Trainers samt einer mentalitätsarmen Mannschaft sowie die allgemeine Entfremdung vom Zirkus Profifußball hingen aber vielen Fans noch spürbar nach. Letztlich waren sich nach dem Interview alle Seiten einig, dass es gut war, darüber noch einmal ausführlich zu sprechen. Und ehrlich gesagt haben wir nur sehr wenige Reaktionen bekommen, die Eberls Aussagen nicht vollends oder in sehr großen Teilen zugestimmt haben. Max Eberl – so schien es damals – hatte mit dem Podcast auf einen Schlag viele verlorene Fan-Seelen wieder befriedet. Er verstand die Fans und ihren Frust. Und wollte die Borussia-Familie wieder einen. Alles gut also?

Fast! Denn über eine Sache waren wir intern schon damals gestolpert: Max konnte es partout nicht fassen, dass sich Fans (übrigens nicht nur im Zuge der Rose-Causa) vom Verein entfremden. Dass es eine intensivere und länger andauernde Diskussion über das Schlagwort “Mentalität” gibt. Dass sich Fans nicht mehr vollkommen mit Borussias Weg identifizieren. Im Nachgespräch unseres Interviews hatte uns Eberl noch einmal proaktiv auf diese Sache angesprochen. Und wir hatten (trotz Erklärungen in alle Richtungen) schlicht das Gefühl: Unser Manager versteht solche konträren, kritischen und gegenteiligen Fan-Meinungen nicht nur nicht – er findet sie komplett abwegig und unverständlich. Weil doch eigentlich alles gut sei bei Borussia. Und sich doch niemand beschweren könne über die Entwicklung des Vereins …

Die Geschlossenheit im Verein ist passé

Damit hat Max Eberl grundsätzlich natürlich Recht. Wir MitGedacht.’ler gehören bekanntlich zu der Gruppe von Fans, die versuchen, mit einem realistischen Blick auf die Lage rund um unseren Lieblingsklub zu schauen. Wenn wir uns von allen kurzfristigen Entwicklungen frei machen, wissen wir, dass es nicht selbstverständlich ist, dass Borussia in der letzten Saison noch Champions League gespielt hat. Wir wissen ziemlich genau, wo wir unseren Verein einordnen dürfen. Nämlich zwischen Platz vier und acht. Und wir wissen auch, dass dieser gesunde niederrheinische Realismus eine jahrelange Stärke unseres Vereins war. Das Problem ist nur: Von dieser Geschlossenheit im Verein spüren wir seit dem Frühjahr 2021 nur noch wenig. Was auch daran liegt, dass sich sowohl Fans als auch sportliche Führung in ihr Schneckenhaus zurückgezogen haben.

Wir können in diesen Zeilen nur die Fansicht schildern – alles andere ist Hörensagen aus dem Verein. Aus unserer Perspektive aber stellt sich die Lage wie folgt dar: Wenn es über Monate immer wieder unerklärliche Aufs und Abs gibt. Wenn Teile der Mannschaft egal unter welchem Trainer in eine extreme Lethargie verfallen. Wenn wir uns längst nicht mehr mit unseren “Helden auf dem Platz” identifizieren. Und dann auch noch das Gefühl dazukommt, dass unsere vielleicht harte und fordernde aber immer fair begründete Kritik einfach weggebügelt wird, dann gibt uns das kein gutes Gefühl.

Ein belegendes Beispiel aus dieser Woche: Mehrere (aktive) Fan-Gruppierungen und -Medien hatten nach den 1:4- und 0:6-Pleiten zum kritischen Nachdenken angeregt, hatten Leser:innen und Zuhörer:innen zu Wort kommen lassen. Sogar der FPMG Supporters Club, dem man in der Vergangenheit getrost (zu) lange Inaktivität vorwerfen durfte, hatte sich extern (aber auch intern im Diskurs) scharf zu Wort gemeldet. Und Max Eberl? Der kritisierte bei der Pressekonferenz in einem vollkommen falschen Kontext diese Fan-Meinungen, sprach sogar davon, dass er Anhänger:innen, die sich vom Verein abwenden würden, nicht haben wolle. Verständnis für aufgeräumte Fan-Kritik? Nicht vorhanden! Leider.

14 Gegentore in 3 Spielen sprechen Bände

Dabei sind Max Eberls Erfolge für unseren geliebten Klub sowie sein „Lebenswerk Borussia“ natürlich unbestritten. Wir MitGedacht.‘ler verehren Max seit Jahren dafür, dass er uns Momente mit Borussia geschenkt hat, die wir uns nie zu erträumen gewagt hätten! Allerdings nehmen wir uns als aktive Fans auch heraus zu kritisieren, wenn etwas nicht gut läuft und wir in Sorge sind. Und da ist es leider Fakt, dass wir mit Marco Rose eben nicht den europäischen Wettbewerb erreicht haben – und dass es die sportliche Führung trotz offensichtlicher Unstimmigkeiten nicht geschafft hat, neuen Wind in die Bude zu bringen – übrigens trotz eines neuen Trainers. Dabei wäre dieser frische Wind bitter nötig gewesen. Notfalls sogar unter Einkalkulation von sportlichem Rückschritt. So fühlt sich die Lage im Dezember 2021 irgendwie wieder genauso an wie im Frühjahr 2021!

Dass es in der Ansammlung von „Topstars“ in Borussias Kader nicht mehr stimmt, dürften mittlerweile selbst die größten Wohlfühloasen-Verfechter nicht mehr leugnen. Das offene Interview von Lars Stindl am Samstagabend hat diese schon länger andauernde Beobachtung nun erstmals an die breite Öffentlichkeit gebracht. Der Kapitän sprach bei „Sky“ offen davon, dass „jeder für sich“ machen würde und man nun realisieren müsse, dass sich Borussia „in einer ganz gefährlichen Situation“ befinde. Sein langes Zögern bei der Frage, ob es in der Mannschaft stimmen würde, spricht Bände. 14 Gegentore in 3 Spielen sprechen Bände. Ebenso wie die Tatsache, dass auch in Leipzig Yann Sommer – trotz vier Gegentoren – der beste Spieler war. Ist die (sachliche) Kritik und der Ruf nach der viel zitierten Mentalität also wirklich unbegründet? In einer Situation, in der es die Mannschaft noch nicht einmal hinbekommt die eigenen Lippenbekenntnisse (“Wir wollen eine Reaktion zeigen!”) in Taten umzusetzen? Wir finden: Nein!

Warum ist das Wort “Wohlfühloase” so falsch?

Als jahrelange Borussia-Fans und -Beobachter haben wir die begründete Sorge, dass unser geliebter Verein seine jahrelange Arbeit einreißt. Das hat nicht nur sportliche Gründe. Von der Hennes-Weisweiler-Allee hören wir, dass es plötzlich auf einigen Ebenen knirscht und knarrt. Der Trainer ist mit der Mannschaft nicht zufrieden, der Manager muss den geforderten Umbruch moderieren und dabei die finanzielle Gesundheit des Klubs im Auge haben, die Gremien haben deshalb berechtigte Sorge um die finanzielle Zukunft. Die Themen insgesamt: Vielfältig und kompliziert! Die Vehemenz: Teilweise besorgniserregend!

Zur gesamten Betrachtungsweise zählt natürlich vor allem die Corona-Pandemie. Fakt ist: Max Eberl wollte – das hat er am Samstagabend im Sportstudio zum ersten Mal indirekt öffentlich bestätigt – den Kader nicht erst im letzten Sommer verändern. Er wollte wechselwillige Spieler abgeben, hatte sogar schon Transfers auf der Zielgeraden, die dann am Ende aufgrund von Verletzungen (Thuram) bzw. Spieler-Entscheidungen (Zakaria, Bensebaini) nicht funktionierten. Also musste entgegen seiner Überzeugung Eberl potentiellen Neuzugängen absagen und in Transferperiode drei mit mehr oder weniger dem gleichen Kader weiterarbeiten. Nach der Freiburg-Klatsche soll Eberl das dem Kader in drastischen Worten auch so mitgegeben haben. Wir fragen uns nur: Warum erzählt Eberl Teile davon nicht öffentlich und geht für alle Fans nachvollziehbar offen mit der Situation um? Und wenn er es nicht tut: Warum reagiert Max dann so allergisch auf das Wort „Wohlfühloase“. Obwohl er mit seinem Verhalten keinen Kontra-Punkt zu diesem Wort setzt?

Es drohen Abgänge von bis zu acht Stammspielern

Noch einmal: Wir finden, dass wir einen der besten Manager der Liga haben, der unseren Verein überhaupt erst dahingebracht hat, wo er heute steht. Eberl muss aber genau jetzt beweisen, dass er diesen Vorschusslorbeeren weiter standhalten kann. Seine Aufgaben sind dabei extrem kompliziert: Ginter und Zakaria könnten den Verein bei passenden Angeboten wohl schon im Winter verlassen. Spätestens im Sommer 2022 sind beide weg. Die Verträge von Hofmann, Plea, Bensebaini und Embolo laufen im Sommer 2023 aus. Ein Abschied 2022 ist bei ausbleibender Champions-League-Qualifikation zumindest bei den drei zuerst genannten mehr als wahrscheinlich oder zeichnet sich sogar schon ab. Thuram (ebenfalls Vertrag bis 2023) war – das hat sein Berater nun im Sport1-Interview geäußert – schon im vergangenen Sommer so gut wie weg und wird wohl wechseln. Bei Florian Neuhaus kann sich jeder Fan denken, wohin die Reise geht. Es droht also der Verlust von bis zu acht potentiellen Stammspielern und damit ein extremer Paradigmenwechsel im Kader – sicherlich einhergehend mit einem sportlichen Qualitätsverlust.

Doch wäre das so schlimm? Wir Borussia-Fans wünschen uns doch nichts mehr als endlich wieder eine Identifikation mit der Mannschaft! Mit Spielern, die sich nicht für Champions-League-Kicker halten, sondern sich extrem freuen, wenn ihnen die Ehre zuteil wird, dort zu spielen. Wir haben es mehrfach betont, dass wir als Borussia Mönchengladbach lieber mit einer Mannschaft, die wir abfeiern, Achter werden als mit einer angeblichen Champions-League-Truppe Sechster. Und das ist kein fußballromantisches Kokettieren. Wir meinen das absolut ernst. Wir wissen doch alle, dass wir nicht auf Augenhöhe mit Bayern, Dortmund, Leipzig, Leverkusen und Wolfsburg sind. Allerdings erwarten wir auch von den Spielern, dass ihnen das klar ist. Und nicht, dass sie gegen Freiburg, Köln, Augsburg und Hertha so spielen, als würden sie diese Gegner eh “weghauen”, um dann leidenschaftslos unterzugehen und sang- und klanglos zu verlieren.

Bremen oder Schalke sind warnende Beispiele

Bevor wir aber weiter über einstellige Platzierungen sprechen, muss der gesamte Kader annehmen, dass sich Borussia in einer extrem komplizierten Situation befindet. In seinem Sky-Interview sagte Lars Stindl auch, dass das Team erst in der zweiten Halbzeit die “Grundtugenden” gezeigt hätte. Wie geht das nach den beiden erschreckend schlechten Spielen zuvor? Wichtig: Niemand sollte sich nach dieser Kritik, die nun nicht mehr bloß von den (bösen) Fans sondern sogar vom Kapitän kommt, beleidigt und schmollend in die Ecke verziehen. Alle sollten endlich Antworten liefern. Die Mannschaft scheint dazu aktuell in keinster Weise in der Lage zu sein. Sie wirkt tot! Also sind die sportlichen Verantwortlichen gefordert. Und da sind wir beim Trainer, der sportlichen Führung und eben bei Max Eberl!

Wir hoffen inständig, dass Max den besorgten Stimmen rund um den Verein ein offenes Ohr schenkt. Wir hoffen inständig, dass er den Kader auf den Prüfstand stellt und schon im Winter offen über Veränderungen in beide Richtungen nachdenkt. Wie wir hören hat sein Trainer Adi Hütter in dieser Sache ziemlich klare Vorstellungen. Und wir hoffen natürlich auch, dass Max in puncto “branchenübliche Reflexe” seinen klaren Standpunkt beibehält: Eine Trainerentlassung kann nicht die Lösung des Problems sein. Zunächst sollten die dran glauben, die uns überhaupt erst in diese Lage versetzt haben: die Spieler!

Offen gesprochen: Wir machen uns große Sorgen um Borussia. Eine Verklärung der sportlichen Situation in Verbindung mit großen finanziellen Sorgen (was in unserem Fall nicht hausgemacht ist), haben schon viele Traditionsvereine ihre Existenz im Fußball-Oberhaus gekostet. Warnende Beispiele finden sich im Unterhaus zur Genüge. Deshalb gilt: Aufwachen, Gladbach! Zuhören, Borussia! Auf allen Ebenen! Bitte!

40 Gedanken zu „Wir machen uns große Sorgen, Borussia!

  • 12. Dezember 2021 um 11:41
    Permalink

    Danke!!! Perfekte Analyse und genau die richtigen Worte in Richtung der Beteiligten im Verein. Hoffentlich beschäftigen sich die Adressaten auch mit euren Kommentaren. Sachliches Feedback von aussen hat noch keinem Entscheider geschadet.

    Antwort
    • 12. Dezember 2021 um 12:00
      Permalink

      Es sollte ein Zeichen gesetzt werden. Wenn sich Zak und Matze nicht für borussia entscheiden wollen, dann sollen die beiden unverzüglich ausgesondert werden. Entweder verkaufen oder bis Ende der Saison auf die Tribüne.
      Im Winter muss ein Spieler verpflichtet werden der mal das maul aufreißt, einer der auch mal ne rote Karte in Kauf nimmt.

      Antwort
    • 12. Dezember 2021 um 12:23
      Permalink

      Perfekte Darstellung. Was mich so ärgert das so wenig auf uns Fans gehört wird . Wir sind alle schon viele Jahre dabei und machen uns berechtigt Sorgen und sehen vieles nochmal kritischer wie Max usw . Wir werden immer als große Familie dargestellt dann sollte man auch auf uns kleinen hören . Borussia unser Verein

      Antwort
      • 12. Dezember 2021 um 13:13
        Permalink

        Macht Endlich eine Frist ob die Spiele gehen wollen weil dann wird auch wieder Ruhe im Verein kommen

        Antwort
    • 12. Dezember 2021 um 13:20
      Permalink

      Die Fans haben ein feines Gespür dafür was in die falsche Richtung läuft,und da muß man kein ausgewiesener Experte sein.
      Viele haben auch selbst auf dem Platz gestanden und Fußball gespielt,und wissen wie es ist, da nicht jeder Spieltag gleich ist. Mein damals alter Trainer hat mal während des Trainings gesagt. Du hast noch Luft zum Reden während des Trainings, dann hast Du nicht beim laufen alles gegeben. Ab zwei Sprintrunden um den Platz. Und wehe Du hast im Spiel Läuferisch nicht alles gegeben, man fand sich dann auf der Bank wieder. Ein Spiel fällt und steht mit der laufarbeit. Dies ist nicht mehr zu sehen. Des weiteren sollte man sich vorher klar sein ob ich bei der Borussia bleibe oder nicht, damit man 100% Leistung auf den Platz bringt. Man darf in keinster Weise in der Höhe,Spiele in der Folge verlieren. Konstruktive Kritik wenn man sie zulässt, kann ungemein hilfreich sein. Betriesblindheit führt unweigerlich zum Absturz.

      Antwort
    • 13. Dezember 2021 um 1:15
      Permalink

      Sehr gute Bestandsaufnahme…so spielt die Borussia nur noch gegen den Abstieg, es fehlen die Basics im Fussball, es fehlt die Power, Widerstände zu überwinden, die wirken momentan alle wie Schönwetterfussballer, aber es wird Männerfussball gespielt…einfach nur lächerlich diese Leistungsverweigerung.
      Und dann noch das Gelaber von ME !!! Nicht zum Aushalten das Gesäusel , von wegen alle sind schuld !!! Seit dem nicht erfolgten Rausschmiss von Rose liegt der Max nur noch falsch…ok, Corona, keine Vertragsverlängerungen möglich…und die Spieler denken nur an sich, aber nicht an die Borussia…die holen so keinen Punkt mehr in 2021, und 2022 wird noch schwerer, gleich gegen Bayern und Hannover freut sich schon.

      Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 11:48
    Permalink

    Danke für die offene Worte. Ich als Mitglied der Borussia sehe es genau so.
    Wir brauchen keinen zögerlichen Ginter, Pea oder Zakaria. Wir brauch Spieler die sich zur Borussia bekennen.
    Ich beobachte weiter besorgt die Entwicklung und die Kommunikation des Clubs mit uns Fans.
    ein besorgter Borusse

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 12:27
    Permalink

    Dem ist nichts hinzuzufügen. Bravo!

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 13:03
    Permalink

    Beim dritten Gender-Doppelpünktchen habe ich aufgehört zu lesen – das stört einfach beim Lesefluss.

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 13:12
    Permalink

    Das trifft die Lage. Da ich von der ersten Mannschaft leider nichts mehr erwarte ( es fehlt der Wille und der kommt nicht einfach zugeflogen) und die Jungs aus der zweiten Reihe keine Impulse setzen wird der klassenerhalt das Ziel sein, worum es geht . Problem ist für mich, dass ehemalige Leistungsträger mit Charakter (Stindl, Kramer Jantschke, Hermann ) ,die die Problematik genau erkennen von dem Rest der Mannschaft nicht akzeptiert werden da sie sportlich keine Rolle mehr spielen. Und nichts für ungut, die Verlängerungsangebote für Matze und Zak sollten schnell zurückgezogen werden bevor die unterschreiben.

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 13:34
    Permalink

    sehr gute Analyse!
    Ob das den Herren Eberl, Königs, Bonhof & Co. auch so bewusst ist…?

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 13:53
    Permalink

    Ein hervorragendes Statement von “Nachgedacht”, das auch ich, als langjähriges Mitglied, voll unterstreichen möchte !!! Vielleicht sollte man aber das Wort “Wohlfühloase” durch das Wort “rosarote Brille” ersetzen. Da dieses doch die Situation seit 2-3 Jahren in unserer geliebten Borussia viel genauer verdeutlicht. Ich kann immer noch nicht verstehen, warum der Verein, wenn wir uns doch alle realistisch zwischen Platz 4 und 8 sehen, nicht in der Lage ist, den Kader so zu verändern, wie es die Mannschaften, die momentan auf diesen Plätzen stehen, seit drei Jahren tun. Auch Mainz, Freiburg, Union Berlin und Stuttgart leben mit der Corona-Krise. Es tut mir leid, aber ich muss es so deutlich sagen: Der Kopf erkennt die Situation nicht und handelt entweder gar nicht, oder falsch. Und sorry, der Kopf besteht zu allererst aus Schippers und, trotz allem berechtigten Lob für die frühere Vergangenheit, eben Max Eberl. Wenn diese Herren nicht sofort die “rosarote Brille” abnehmen und kadermäßig handeln, sehe ich uns auf Augehöhe mit Schalke und Bremen. Endlich aus der Traumwelt aufwachen, ist für die beiden Herren angesagt. Wie gesagt, die rosarote Brille abnehmen und die Jungs aus der U 17, U 19 und der 23 hochziehen, dann haben wir wenigstens Kampf und Mut auf dem Platz. Dann kommen auch wieder Erfolge. In der Winterpause, den Rocco Reiz zurückholen und 2 Innenverteidiger und einen Mittestürmer mit Torriecher verpflichten. Dann läufts. Sonst nicht. Also die “Brille” !!!

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 14:10
    Permalink

    Mahlzeit zusammen,
    sehr guter Blog! Es muss alles hinterfragt werden.Auch das Präsidium sollte sich mal
    damit beschäftigen, warum man ME und Schippers einen 6! Jahresvertag gegeben hat! Unabhängig
    von den Verdiensten der beiden, fand, und finde ich solche Verträge in der heutigen Zeit einfach überzogen!
    Dann noch die zugesagte Auszeit die man Max zugesprochen hat während einer ohnehin heiklen
    Situation in der letzten Saison. Mir kommt es so vor als ob man alles auf die Karte Eberl gesetzt hat, ohne einen wirklichen “Plan B” in der Schublade zu haben. Aber gut, nun ist es an den beiden aus
    einer sehr prikären Lage einen Weg zu finden. Aus sportlicher Sicht möchte ich nach dem gescheiterten Ansatz von ME unter Rose einen neuen Spielstil zu kreieren, mal wissen, für was für
    einen Fussi wir in der Zukunft stehen.Denn dieses “Pressing” hat schon unter Rose mit dieser Truppe
    nur sehr sporadisch funktioniert und in dieser Saison überhaupt nicht. Ich schrob es nach dem Freiburg Desaster hier schon: Es wird sehr,sehr eng werden für unsere Borussia in dieser Saison.
    BG aus SH
    Michael

    Antwort
    • 12. Dezember 2021 um 16:54
      Permalink

      Genau so ist die Situation bei unserer Borussia!… Für mich ist völlig klar, dass an erster Stelle die Spieler in der Pflicht stehen. Und da erkennt man zur Zeit einfach nicht, dass gerade bei denen, wo man es am ehesten erwarten sollte /müsste (!), eine entsprechende Reaktion auf dem Platz passiert. Gerade die, die als Topstars gehandelt werden, die nach der Hinrunde der vergangenen Saison noch mit den Top-Clubs Europas in Verbindung gebracht wurden, haben als Profis in meinen Augen die absolute Verpflichtung, mit gutem Beispiel voranzugehen… Aber was man da zur Zeit so sieht, ist das absolute Gegenteil!… Wenn jemand sich gedanklich und mental nicht mehr mit seinem Verein identifizieren kann /will, dann soll er gehen… Wie es in dem Kommentar zu lesen ist… Lieber mit Leuten, die die richtige Einstellung haben und alles reinhauen 8er oder 10er werden, als mit den sogenannten Profis, die sich schon längst damit beschäftigen, den Verein zu verlassen… Übrigens nur so am Rande…Die derzeitige Einstellung und Leistung dieser “Topstars” ist keine Empfehlung für einen potentiellen neuen Arbeitgeber.
      Grüße aus Hamminkeln

      Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 14:17
    Permalink

    Echt super konstruktiv geschrieben. Finde mich sehr drin wieder.
    Es ist nicht wirklich nachvollziehbar, dass die identische Mannschaft letztes Jahr überragende Leistungen gezeigt hat und nun immer wieder so versagt. Da kann m.E.nur etwas intern in der Mannschaft nicht stimmen und es ist harte Arbeit fällig, jetzt einen entsprechenden Umbruch zu bewältigen. Der ist aber dringend erforderlich. So geht es Richtung 2.Liga….

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 15:19
    Permalink

    Sehr guter Text. Ich hoffe das Max Eberl die richtigen Lehren aus der Situation zieht. Es muss sich generell was ändern. Wenn man sieht was Borussia einen Aufwand im NLZ betreibt und was dann am Ende dabei raus kommt ist einfach nicht befriedigend. Wir müssen permanent Talente aus dem Ausland holen. Die Borussia als Sprungbrett für ihre eigene Karriere betrachten. Und mit Borussia wenig anzufangen wissen. Ich kann einem Thuram und Co. auch keine Vorwürfe machen. Sie nutzen einfach das aus was ihnen gegeben ist. Die Frage ist, ob uns talentierte Spieler ohne Bindung zum Verein weiter bringen? Ich sage Nein. Diese Mannschaft brauch Herz. Eine Sprache.Ein Ziel. Und nicht eine Ansammlung talentierter Egoisten.

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 15:28
    Permalink

    Vielen Dank für diesen Bericht. Er spricht mir aus der Seele. Wenn ich daran denke dass ich für Frankfurt eine Karte habe und mit vielleicht 2000 Fans versuche die Mannschaft zu pushen, da wird mir Angst und Bange. Die Parallelen zu Schalke sind sichtbar. Max Eberl bitte reagiere und trenne dich schnell von Spielern welche sich nur ins Schaufenster stellen wollen. Lieber diese Saison auf Platz 13 enden und mit neuem Personal welche sich für unsere Borussia ein Bein ausreißen ins neue Jahr gehen. Es gibt auch tolle Talente in der 2. Liga die Fußball spielen können.
    Grüße an alle Monika

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 15:46
    Permalink

    Eberl ist meiner Meinung nach inzwischen nicht mehr Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Mit Sicherheit hat er Verdienste um Borussia, wer möge das bestreiten. Aber: Auch andere Vereine sind von Corona betroffen, auch andere Vereine haben vertragliche Hängepartien, auch die spielen und transferrieren auf dem selben Markt wie wir.

    Eberl ist umgeben von alten Granden im Vorstand, von Personen, die nichts zu sagen haben, in seinem Staff und ansonsten von reinen Zahlenmenschen. Es fehlt jegliches Regulativ und Korrektiv zu Eberl. Eberl agiert in seiner Blase und seinem Hamsterrad. Zuerst versucht er nun wieder jede Talkshow mitzunehmen, um die vermeintliche Deutungshoheit zu haben und dann wird es nochmals Fan- und Presseschelte geben und danach werden einige seiner alternativlosen Entscheidungen kommen, bei denen er betonen wird das ER sie gefällt hat.

    Die größte Schwierigkeit in vielen Jobs ist es den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, wann man dann loslässt und andere ranlässt. Ich als Unternehmenberater würde sagen, dass wir eine durchaus gut zusammengestellte Mannschaft haben, dass wir Spieler haben, die bewiesen haben, dass sie es können und wir sicherlich auch einen guten Trainer in Adi Hütter an der Seite haben.

    Zuerst hat uns Eberl die Rose-Posse präsentiert, danach hat er unzählige Kommunikationsfehler gemacht bis hin zum peinlichen Kniefall vor Ginter und Zak. Auf mich wirkt er komplett beratungsresistent und verhaftet in seiner Erfolgsformel von einst. Ins Bild seiner Regentschaft passt für mich auch, dass nun auch noch seine Freundin im Staff mitmischt. Auch das, für eine Führungskraft eigentlich ein absolutes No Go.

    Eberl schaltet und waltet wie er will und das macht mir große Sorgen. “Sein Baby” verkommt immer zu seine “Spielzeug” Borussia.

    Wenn man mich um Rat fragen würde, dann würde ich empfehlen Eberl irgendwo hinzuloben und ihm ein Denkmal zu bauen, aber neue Kräfte im operativen Geschäft ranzulassen.

    Eine neue Person, die die Verträge nochmals anders anschaut, der nochmals anders in Vertragsverhandlungen gehen kann, die Last von der Mannschaft nimmt, die Hütter nochmals anders unterstützen kann, die die berühmten Leitplanken neu justiert und für frischen Wind sorgt und ggf. die Mannschaft in den kommenden Transferperioden sukzessive umbaut. Auch den Staff aus lauter Eberl-Buddies gilt es gezielt umzubauen.

    Natürlich ist das illusorisch, weil Eberl kann sich ja nur noch selbst entlassen oder selbst um Vertragsauflösung bitten. Ist ja sein Verein. Und ich bin nur ein Dumpfbackenfan.

    Antwort
    • 12. Dezember 2021 um 20:05
      Permalink

      Sehr gut Andreas, Vieles genau auf den Punkt gebracht. Immer mehr scheinen zu realisieren:

      “Der Kaiser ist ja nackt!”

      Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 17:36
    Permalink

    Ich sehe das genauso. Herr Eberl wird sich nie ändern, weil er ja seiner Meinung nach keine Fehler macht. Der restliche Vorstand sieht tatenlos zu. Ich will ihm seine Verdienste in der Vergangenheit wirklich nicht absprechen, aber er würde sympathischer rüberkommen, wenn er uns Fans gegenüber auch mal einen Fehler eingestehen würde. Meiner Meinung nach müsste in der Chefetage einfach mal aufgeräumt werden. Aber ich bin ja auch nur ein dummer Mensch bzw. eine Dumpfbacke.

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 19:06
    Permalink

    Eberl ist nicht das Hauptproblem,seine Arbeit ist unumstritten. Ich sehe hier eine Teilschuld bei Ihm, in Sachen Abwanderungswilliger Spieler. Er hätte hier klarer und deutlicher reagieren müssen und nicht halbherzig in die Vertragsverhanlungen gehen. Den Spielern lagen Eindeutige Angebote vor, was den Spielern offensichtlich zu wenig war. Haben die den Schuß nicht gehört, in der Zeit wo Finanziell gerechnet werden muss, sollte man mal sein Gehirn einschaltet. Aber Fehlanzeige, und genau mit dieser Einstellung bin ich als Spieler nicht mehr zu 100% bei dem Verein und bringe damit das ganze Gefüge zum wackeln. Die Spieler kennen nur eine Ehre und das sind die Finanziellen.Herr Eberle hätte hier klarere kante zeigen müssen. Reisende soll man nicht aufhalten. Aber jeder trifft in seinem Arbeitsleben mal falsche Entscheidungen,das ist Menschlich. Man sollte aber auch dazu Stehen.

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 20:25
    Permalink

    Ein hervorragender Bericht, der zwar beim Lesen schmerzt, aber leider genau die Problematik unserer Borussia widerspiegelt. Viele haben nach den unnötigen Niederlagen z.B. in Augsburg, in Berlin gegen Union und Hertha oder auch in Köln nach wie vor den Blick nach oben beibehalten und selbst in dieser Situation, zwei Punkte vor dem Relegationsplatz, hält der Trainer diese für nicht dramatisch, weil wir ja viel Qualität in der Mannschaft haben. Die beiden kommenden Gegner sind top drauf, die Rückserie startet mit Bayern und Leverkusen. Ich befürchte wirklich schlimmes.

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 20:43
    Permalink

    Hallo
    Herr Eberl sie haben viel geleistet , lassen sich aber auch auf der Nase rum tanzen!!
    Sogenannte Stars , die viel Geld verdienen und nichts zurück geben. Ergebnisse sprechen Bände .
    Ich war schon Fan mit Raute im Herzen , da waren Sie noch nicht auf der Welt . Bin 63 J jung ( fahre 10000 km mit dem Rad im Jahr ohne einen Cent (
    Wenn nicht wir Fans wer hat dann das Recht zur Kritik ??
    Alles zu arg in Urlaub Stimmung , haut mal auf den Putz ihr Vorstand und Bosse .
    Zakaria Ginter Neuhaus plea Thyram usw weg
    Hunger und Torgefahr holen . Abwehr bauen .
    Weg mit dem Hühneraufen
    . Also kann fann nur besser werden
    G Hepp borussencharles
    Aus Gau Bickelheim

    Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 21:10
    Permalink

    Es ist natürlich immer einfach die Spieler an den Pranger zu stellen und sich einzelne Namen herauszupicken. Die Probleme in unserem Verein sind aber weitaus komplexer, als die meisten es wahrhaben wollen.

    Wir haben einen Manager der sich zweifelsohne grosse Verdienste um die Borussia in der Vergangenheit erworben hat. Die Betonung liegt aber in diesem Fall auf “in der Vergangenheit”. Wie bei vielen Leuten, die meinen Sie seien unersetzlich, ist bei Ihm aber mittlerweile ein so hoher Grad an Realitätsverweigerung (um es einmal höflich auszudrücken) festzustellen, dass allen jahrzehntelangen Fans dieses Vereins Angst und Bange werden muss. Die Liste seiner gravierenden Fehlentscheidungen gerade in der jüngeren Vergangenheit spricht für sich.

    Verschlimmert wird die Situation noch dadurch, dass es im Verein kein Korrektiv zu ihm gibt. Das Präsidium ist ihm willenlos ergeben und der Aufsichtsrat, der wiederum das Präsidium kontrollieren sollte, scheint auch keinen Einfluss ausüben zu können oder zu wollen.

    Max, wenn Dir unser Verein wirklich so am Herzen liegt, wie Du immer behauptest, pack bitte die Koffer. Schliesslich siehst Du ja selber Deine Zukunft eher im Süden:

    “Ich will auch nicht ausschliessen, dass ich mal als Jugend-Scout beim FC Bayern arbeite….”

    Antwort
    • 12. Dezember 2021 um 22:31
      Permalink

      Ihren Bericht kann ich in keinster Weise Nachvollziehen. Hier sieht jeder Fan das die Abwanderungswilligen Spieler das Problem darstellen, Sie stehen n erster linie auf dem Platz und sind in der Pflicht. Ich stelle mir ernsthaft die Frage, wo Sie das unendliche Wissen her haben, ganz zu Schweigen von den Internis, Abläufe eines Unternehmens, und deren Arbeitsweise zu kennen. Des weiteren einen Sportdirektor Aufzufordern seine Koffer zu packen ist gelinde gesagt zu vermessen.

      Antwort
  • 12. Dezember 2021 um 21:23
    Permalink

    Da wird doch sicher morgen früh wieder Maxes Oberlakai namens “Scott” auftauchen und eine Runde übelster Beleidigungen verteilen.

    Antwort
    • 13. Dezember 2021 um 19:58
      Permalink

      o.k. – Du hast es nicht anders gewollt: Du DocMa!

      Antwort
  • 13. Dezember 2021 um 4:16
    Permalink

    Der Kommentar war klasse .lach persönlich würde nicht max eberl angreifen, weil er nicht auf dem Platz steht man muß ihm nur vorwerfen das er zu lange mit Spielern wie Ginter oder zakaria verhandelt, wer nicht will soll gehen Eberl sollte sich schon nach anderen Spielern umschauen. Es ist nach den letzten 3 Spielen offensichtlich das wir so nicht weiter machen können .Auch Hütter muß sehen das einige Spieler völlig überfordert sind. Frage mich aber auch was so alles im Training gemacht wird bei der Borussia bei Standards haben alle Schwierigkeit .Da ist ein Neuhaus der alle Anlagen zu einem guten Spieler hat und es aber im Desaster endet weil er mit den Gedanken nicht mehr bei dem Verein ist. Bei so einem miesen abspielfehler ( köln) kann man nicht sagen blöd gelaufen. Gehört zu Strafe in die U 21 um wieder zu lernen wie es geht. Ansonsten waren hier sehr gute Kommentar von euch. Eberl und Hütter können bleiben aber die Mannschaft sollte mal nachdenken und sich zusammen setzen und reden vielleicht hilft das und wer nicht mitziehen will und alles für den Verein geben will soll gehen am besten sofort.

    Antwort
  • 13. Dezember 2021 um 8:26
    Permalink

    Bei den Wechselwilligen Spielern ist es sehr wohl eine Charakterfrage. Bestes Beispiel Filip Kostic.Er wollte zu Saisonbeginn unbedingt weg. War fast suspendiert und bringt trotzdem top Leistung.
    Zu den Standards. Unser Fußballgott ist zwar nicht mehr der jüngste und schnellste , würde sich aber mit allem was er hat in die Bälle hauen.“So schaut’s aus „

    Antwort
  • 13. Dezember 2021 um 10:54
    Permalink

    Ihr hab wohl alles auf den Punkt gebracht! Das hört sich in der Realität nach einem schmerzlichen Umbruch an! Nicht einfach für Manager und Verein, in Zeiten von Corona! Mittendrin ein Trainer, der nur in einem Scherbenhaufen treten konnte! Schwierige Zeiten für Borussia! Hoffentlich schaffen wir wenigstens den Klassenerhalt mit dem unmotivierten Haufen!

    Antwort
  • 13. Dezember 2021 um 19:23
    Permalink

    Ich habe auch die Befürchtung, dass die unbestreitbaren Erfolge der letzten zehn Jahre die Verantwortlichen und auch das Umfeld von Borussia zu einer gefährlichen Selbstgefälligkeit verführt haben. Die zweifellos großen Verdienste von Max Eberl durften ihn nicht zum De-facto-Alleinherrscher machen. Das geht bei keinem noch so tüchtigen Manager gut. Jeder Mensch braucht ein Korrektiv. Deshalb wird es höchste Zeit, dass Leute wie Rainer Bonhof und Hans Meyer aktiv werden. Mit ihrem Sachverstand müssten sie klar erkennen können, was im sportlichen Bereich schief läuft.
    Vielleicht wirkt Corona wie ein Brennglas auf die Kehrseite von Borussias Geschäftsmodell, nämlich ein Ausbildungsverein für hoch talentierte Spieler aus allen Teilen der Welt zu sein , gewissermaßen ein Durchlauferhitzer für größere Vereine, die mit den gezahlten Ablösesummen das Rad in Schwung halten. Die Spieler identifizieren sich in der Regel nur so lange mit ihrem Verein, wie dieser ihnen in ihrer Entwicklung nützlich ist. Fühlen sie sich reif für einen besseren Club, lässt die Identifikation mit Borussia zumindest bei einigen nach. Da spielt dann der Charakter eine große Rolle. Z.B. Max Kruse ist zwar ein Wandervogel, hat aber stets bis zuletzt bei dem Verein, der ihn bezahlte, eine 100prozentige Einstellung an den Tag gelegt, ein echter Profi eben. Gibt es zu viele Spieler, die eine solche Einstellung nicht haben und weg wollen, aber nicht können, wird das zum Problem. Für einen Verein mit Standortnachteilen wie Borussia ist das bisher praktizierte Geschäftsmodell das Optimum dessen, was man erreichen kann. Ganz große Ziele lassen sich damit eben nicht verwirklichen. das erfährt auch Jahr für Jahr Leverkusen, das das gleiche Modell auf einem etwas höheren Niveau verfolgt (siehe Havertz etc.).

    Ein anderes Modell verfolgt der SC Freiburg. Er setzt auf solide Spieler (hauptsächlich Deutsche und Österreicher), die nicht für Bayern oder Dortmund interessant sind, sondern den Sportclub als erreichbaren Höhepunkt ihrer Karriere betrachten und wissen, was sie an ihm haben (Beispiele Petersen und der reumütig zurückgekehrte Grifo). Dabei nutzt der SC Freiburg auch den Vorteil, dass er in einem sehr weiten Einzugsgebiet Talente an sich ziehen kann. Das ist bei Borussia mit den zahlreichen Konkurrenten auf engstem Raum kaum möglich.
    Mit diesem Geschäftsmodell kann man nur in Ausnahmefällen um internationale Plätze mitspielen, doch gerät der Verein nicht so schnell in sportliche Turbulenzen, verleitet die Anhängerschaft nicht zu überzogenen Erwartungen und schafft einen soliden Zusammenhalt von Verein und Fans.

    Vielleicht wäre eine Mischung der beiden Modelle gut für Borussia – d.h., neben Talenten wie Thuram oder Kone mehr Kramers und Stindls sowie – vor allem für die Abwehr – ein Spielertyp wie Stranzl, der gerade in schwierigen Situationen Führungsqualitäten zur Geltung bringt.

    Nach dem Leipzig-Spiel glaube ich neben den strukturellen Problemen, dass es auch bei der taktischen Ausrichtung hakt. Der Kader ist derzeit nun mal, wie er ist. Kann es nicht sein, dass das hohe Pressing nicht zu diesem Kader passt? Möglicherweise würde zu ihm das System Favre mit einer konsequenten Verdichtung in der eigenen Hälfte bei gegnerischem Ballbesitz besser passen. Favre hat gewissermaßen ein Netz aufbauen lassen, in dem sich der Gegner schnell verfing, ohne dass Borussia oft in intensive Zweikämpfe gehen musste. Entsprechend gering war die gegnerische Freistoß- und Eckenquote (Nichts hat Favre mehr gehasst, als Freistöße in gefährlicher Strafraumnähe. Deshalb hat er z.B. auf der rechten Seite Levels sofort durch Jantschke ersetzt). Die Zahl der Gegentore war in der gesamten Favre-Zeit relativ gering, einmal sogar waren es nur 24 in einer ganzen Saison. Bei eigenem Ballbesitz wurde mit Bedacht und Absicherung nach vorne kombiniert. So kamen zwar kaum hohe Siege zustande, doch oft genügten ein, zwei Tore zum Sieg. Bei Hütter kassierte Frankfurt reichlich Gegentore, schoss aber insgesamt mehr und war deshalb erfolgreich. Hierfür aber fehlt Borussia ein Silva oder Jovic. Z.B. hohe Flanken von außen sind so keine Variante, weil – anders als in Frankfurt – ein Abnehmer fehlt.

    Sollte Borussia mit der gleichen Offensivtaktik gegen Frankfurt und in Hoffenheim wie gegen Leipzig spielen, dann sehe ich schwarz. Borussia hat nicht die Spielertypen und die perfekte Organisation, die man für ein aggressives Forechecking braucht. So besteht die Gefahr, dass zu viele Spieler leicht überspielt werden und sich dann in der eigenen Hälfte viel zu große Räume für den Gegner auftun. Die vielen Gegentore nach schnellen Konterangriffen des Gegners kommen nicht von Ungefähr.

    Vielleicht wäre eine Umstellung auf mehr Favre eine Lösung, zumal mittlerweile alle Mannschaften auf Pressung und schnelles Umschalten aus sind. Mit der Favre-Taktik würde man die Spielanlage vieler Mannschaften m.E. erheblich erschweren.

    Der worst Case wäre, wenn sich herausstellen sollte, dass Hütter ebenso eindimensional ist wie Rose und mit seinem einzigen Plan A nicht zum Kader passte. Wie das ausgehen kann, haben wir vor elf Jahren bei Frontzek erlebt. Favre hat dagegen die Mannschaft damals das spielen lassen, wozu sie am besten geeignet war. So mutierte Borussia mit demselben Kader vom fast sicheren Abstiegskandidaten zum Anwärter auf Champions League-Plätze. Hoffentlich findet Hütter ebenso bald eine Spielanlage, mit der die Mannschaft am besten zurecht kommt. Es kann nicht sein, dass dieser Kader trotz seiner offensichtlichen Defizite Richtung Abstiegsplätze taumelt.

    Was immer auch passiert, seit 1964 bin ich ein unerschütterlicher Fan unserer Borussia und werde es bis ans Lebensende bleiben, notfalls auch – wie die armen Kaiserslautern-Fans – in der 3. Liga.

    Mitgedacht ein ganz herzliches Dankeschön für die tolle Website mit den stets sehr sachlichen Kommentaren. Macht weiter so!!

    Antwort
    • 14. Dezember 2021 um 18:14
      Permalink

      Treffend beschrieben, allerdings würde ich mir von den Herren Bonhof und Meyer nicht allzuviel versprechen. Beide haben im Frühjahr und auch jetzt wieder gezeigt, dass sie in keinster Weise gewillt sind, Max in die Parade zu fahren. Mit Schrecken erinnere ich mich an den mehr als peinlichen Auftritt von Hans Meyer im Doppelpass. Solange sich dass Präsidium als Rentnerbeschäftigungsclub für in der Vergangenheit verdienstvolle Persönlichkeiten sieht (Rainer Bonhof war das Idol meiner Jugend), ist Besserung nicht in Sicht.

      Antwort
  • 14. Dezember 2021 um 0:26
    Permalink

    Man soll keinen halten der gehen will, Ich finde sowieso nicht richtig was da abläuft.
    Ich würde die acht nur noch auf die Bank setzen Dann möchte ich sehen wer an die Spieler
    noch Interesse hat.
    Last die Jungen ran, die sich für so ein Verein in der Bundesliga
    Sicher den Arsch Aufreißen und nicht Kampf-trostlos aufgeben.

    Antwort
  • 14. Dezember 2021 um 4:20
    Permalink

    Ohne Zweifel eine treffende Analyse.
    Doch auch hier -wie fast überall in Statements zur Borussia-wird vergessen, das seit Jahren (!!!)
    ein weiteres Problem aufgetreten ist: Die Jugendarbeit ist aktuell völlig unzureichend, d.h. aus Fohlenstall kommen überhaupt keine Spieler mehr, welche die Borussia-DNA in sich tragen. Die letzten Borussen aus dem Fohlenstall im aktuellen Kader sindauch schon über 30 (!!). Auch aus diesem Grund wenden sich viele Fans von den Söldnern ab, von denen sich aktuell zu viele im Kader befinden. In puncto Jugendarbeit werfe ich der Borussia schon seit Jahren Totalversagen vor. Hier lügen sich die Verantwortlichen bei jeder Hauptversammlung in die Tasche.
    Eberl hat bei Borussia aus wenig viel gemacht (dafür gebührt ihm großer Dank) aber auch er darf in seiner Entwicklung nicht stehenbleiben, was er leider seit einiger Zeit aber tut. Eberl zeigt hinsichtlich konstruktiver und berechtigter Kritik seitens der Fans und Fangruppen die Reaktion eines kleinen beleidigten Kindes. Dabei wünschen sich die Fans doch nur, das auch er “Eier”zeigt und entsprechendhandelt.

    Antwort
  • 14. Dezember 2021 um 16:24
    Permalink

    Hallo zusammen,

    was ist nur mit meiner Borussia los. Ich bin Fan seit dem Aufstieg 1965, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Das man drei Klatschen (14 Gegentore ) hintereinander bekommt ist unglaublich. Ich beobachte schon seit längerem einige sogenannte Führungsspieler und Superstars allen voran unser Capitano L. Stindel. Keine eins zu eins Situation, jeder Ball unbedrängt meist zurück oder quer, keine Ballsicherung, fast jeder Ball geht verloren, Torabschlüße harmlos, seine Schüsse meistens Rückgaben unmöglich. Natürlich hat er schon einige Tore geschossen, davon viele durch Elfmeter, auch vier von fünf Elfmeter verschossen. Schaut euch mal den letzen verschossen Elfmeter an, eine Frechheit. Ein Neuhaus, seit er Nationalspieler wurde, völlig neben der Kappe. Unsere zwei Toppstürmer Plea und Thuram, ein laues Lüftchen. Auch Hofmann, ein Spiel super, dann wieder drei Spiele nicht zu sehen. Unsere Verteidiger Ginter und Elvedi völlig überfordert. Deshalb kommen dann solche Spiele zustande. Ich bin einfach der Meinung, das ein A. Hütter eben nicht der richtige Trainer für diese Mannschaft ist. Auch ein M. Eberl hat nicht alles richtig gemacht, er reded immer nur um den heissen Brei herum, anstatt einmal richtig dazwischen zu hauen. Wir alle sind schuld……was für ein Geschwätz. Es gibt für mich einen guten Spruch, die Wahrheit liegt auf dem Platz !!!
    Es werden nicht alle meiner Meinung sein, aber wenn jemand die Spiele so anschaut wie ich, muß er mir eigentlich Recht geben. Ich würde lieber schreiben, alles super wieder CL oder auch EL, aber davon sind wir leider Meilenweit entfernt. Ich hoffe die Rückrunde wir mich eines besseren Belehren.

    Antwort
    • 14. Dezember 2021 um 21:44
      Permalink

      Hallo Herr Merkler,

      wie fühlt es sich an, einer aussterbenden Spezies anzugehören? Ich meine die Species der Borussenfans, die zu Lebzeiten eine Meisterschafft feiern konnte. Ironie aus.

      Ich gebe Ihnen Recht, bei Borussia gibt es keine Führungsspieler. Der letzte Führungsspieler, der diesen Namen auch verdiente, war der Stranzl.
      Unstrittig wurde bei Neuhaus im Sommer der Stecker gezogen. Von wem oder wie, weis ich nicht.
      Ich halte Hütter für einen guten Trainer. Für die phlegmatischen Spieler kann Hütter nichts, er hat an der Kaderzusammenstellung keine Aktie. Apropos Phlegmatiker, einen große Aktie am Kader hat der Phlegmatiker Eberl. Leider ist Eberl in seiner Entwicklung stehengeblieben. und irgendwer hat seine Eier einkassiert, denn immer wenn es mal notwendig wird, das ein reinigendes Donnerwetter durch den Borussiapark und speziell durch die Räume der Profiabteilung halt, taucht Eberl mit immer den gleichen Sprüchen ab. Ich kann dieses Scheiss Gesabere vom Eberl nicht mehr hören.

      Antwort
  • 15. Dezember 2021 um 10:52
    Permalink

    Hallo Herr Hartmann,

    ihre Meinung über Eberl teile ich zu 100% mit Ihnen. Er wirkt sehr hilflos und möchte alles verharmlosen. Es gibt leider nur noch wenige Spieler, die sich mit Gladbach indendifizieren. Wo sind eigentlich die Eigengewächse, echte Gladbacher ?? Ich glaube die gibt es nicht mehr……sehr schade und sehr traurig.

    Antwort
  • 15. Dezember 2021 um 18:45
    Permalink

    Nicht mehr nachvollziehbar, wie sich einige hier äußern. Ich komme mir hier vor als seien hier die absoluten Experten am Werke, und offenkundig die das Geschäftsgebaren und deren Abläufe genaustens zu kennen scheinen. Es ist für mich anmaßend und respektlos Manager Herrn Eberle, Funktionär,derart in Frage zu Stellen bis hin zum Angeblichen Totalversagen in der Jugendarbeit in den letzten Jahren. Das ist auch keine konstruktive Kritik mehr, sondern eine falsche und verfehlte Meinung. Und sich damit zu brüsten seit xy Fan der Borussia zu sein, macht noch lange keinen Experten aus. Es sagte mal jemand, wir haben 82 Millionen Bundesligatrainer.

    Antwort
  • Pingback: MitGeredet. #32: Tiefe Fan-Sorgen um unsere Borussia - MitGedacht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert