Zur fanunfreundlichen Terminierung den Freiburg-Fluch besiegen!

Am Freitagabend geht es zur Unzeit zum Sportclub nach Freiburg. Ein wahnsinnig schweres Spiel, das haben die vergangenen Jahre eindrucksvoll gezeigt. Doch spätestens seit Mainz wissen wir: Dieses Jahr ist alles drin – auch ein Dreier an der Dreisam! Unser Vorbericht.

3:0, 3:0, 1:0, 2:0, 4:2, 0:0, 3:1 und 1:0 – so lauteten die Ergebnisse seit dem letzten Auswärtssieg beim SC Freiburg. Damals, kurz vor Weihnachten 2007, als beide Teams noch in der Zweitklassigkeit unterwegs waren. Da hörten die Hauptprotagonisten noch auf die Namen Rösler, Neuville und Friend und siegten souverän im Montagabendspiel mit 1:3. Beim letzten Auswärtssieg im Oberhaus standen Max Eberl und Steffen Korell noch Seite an Seite in der Viererkette. Damals 2002.

Seither war punktetechnisch Ebbe für den VFL und so richtig erklären konnte man sich dies eigentlich nie. Es war einfach der Wurm drin. Ob es wohl an dem beschaulichen Stadion liegt, dass in unmittelbarer Nähe zur Dreisam beheimatet ist? Oder etwa die Ausmaße des Spielfeldes entscheidend sind, das einerseits das Kleinste der Liga ist und andererseits sogar einen Höhenunterscheid von einem zum anderen Tor von 95 Zentimetern aufweist?

Respektvoller Blick gen Süden

Eine ernshafte Antwort kann das alles nicht auf die Schwarzwaldschwäche der Borussia sein. Fest steht jedoch, dass die Mannschaft des Trainers Christian Streich seit Jahren eine fantastische Arbeit macht. In Deutschlands wärmster Großstadt ist Fußballromantik noch greifbar, denn dort scheinen die klassischen Mechanismen des Fußballgeschäftes noch nicht angekommen zu sein. Seit 2011 ist Streich an der Seitenlinie tätig – und auch Abstiege haben ihn nicht den Job gekostet. Ganz im Gegenteil.

Auch in den Chefetagen herrschen Understatement und Realismus. In jeder Saison gilt es als Erstes mal die Klasse zu halten und zu schauen, was man mit dem vorhandenen Spielermaterial auf die Beine gestellt werden kann. Dass dies in gesunder Regelmäßigkeit ist beim Blick auf den kleinesten Etat der Liga jedes Mal aufs Neue ein kleines Fußball-Märchen.

Nebenbei ist der Sportclub einer der wenigen Vereine, die regelmäßig den eigenen Nachwuchs den Sprung in die Bundesliga ermöglichen. Auch dabei ist die Handschrift des ehemaligen Jugendtrainers Christian Streich klar zu erkennen. Nebenbei gesagt ist der 53-Jährige auch einer der wenigen Charaktere der Liga Er sagt häufig einfach mal genau das, was er denkt und das geht über den Tellerrand der Fußball-Blase hinaus. Dafür gebührt ihm Respekt!

Jetzt gilt´s!

Doch alle Respektsbekundungen zählen am Freitag für unsere Mannschaft wenig, wenn um 20:30 Uhr der Ball rollt. Dann nämlich sollen endlich mal wieder drei Punkte aus Freiburg entführt werden. Und warum nicht in dieser Saison, wo scheinbar alles möglich ist. Ehrlichweise müssen wir uns fast täglich die Augen reiben, wenn man seinen Blick auf die aktuelle Tabelle richtet. Platz 2, erster Verfolger der Dortmunder. Das ist wirklich atemberaubend!

Nach 8 Spielen ist dies jedoch nur eine Momentaufnahme. Damit wir auch am Ende der Saison noch weiter mit Stolz und einem guten Gefühl auf das Tableau schauen können, ist mehr denn je nötig, eben solche Spiele wie in Freiburg mal für sich zu entscheiden. In den vergangenen zwei Jahren waren es häufig Spiele, in die wir mit guter Ausgangsposition gingen, in denen wir Punkte liegen ließen. Vielleicht schaffen wir es nun, unserer Favoritenrolle gerecht zu werden.

Schließlich lässt sich in der aktuellen Phase nicht leugnen, dass unsere Elf als Favorit aufläuft. Dennoch gilt es klaren Kopf zu bewahren. Nur so besteht man im Südwesten der Republik!

Fast 500 Kilometer an einem Freitagabend

Was uns wirklich nervt, ist der Termin. Wir verstehen schlicht nicht, wieso eine so resefreudige Fanszene ausgerechnet Freitagabend eine derart weite Reise auf sich nehmen muss. Zumal Borussia am Sonntagabend den letzten Spieltag abgeschlossen hat. Während die DFL vorgibt, die Interessen der Fans im Auge zu haben, setzt sie am Freitagabend zwei Teams gegeneinander, die knappe 500 Kilometer auseinander liegen. Wer einigermaßen pünktlich zum Anpfiff im Stadion sein möchte, der muss an einem Freitag spätestens um 13 Uhr in Mönchengladbach aufbrechen. Ohne einen Urlaubstag ist sowas kaum machbar. Sicher wird es genug Borussinnen und Borussen geben, die in Freiburg dabei sein werden. Das ist schön. Trotzdem ist die Terminierung wieder einmal ein Signal der DFL, das in der Abwägung die Interessen der Stadionbesucherinnen und Besucher hinter den Interessen der Fernsehsender zurückstecken müssen. Schade!

Bei allem Ärger, sollten diejenigen, die es am Freitagabend dennoch schaffen, bis nach Freiburg zu fahren, es genauso angehen, wie wir es von unserer Mannschaft erwarten: Alles geben, Spaß haben und am Ende den Dreier an der Dreisam feiern. Wenn es wieder nichts wird, dann gilt es, die Jungs mit dem in den letzten Wochen verdienten Applaus aufzubauen!

3 Gedanken zu „Zur fanunfreundlichen Terminierung den Freiburg-Fluch besiegen!

  • 26. Oktober 2018 um 22:33
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    Nach 7:0 Tore und 6:0 Punkte fährt man nach Freiburg und meint, die hauen wir diesmal weg !
    Falsch, Herr Hecking!!
    Hura-Fußball wird in Dortmund erfolgreicher gespielt, nicht bei uns !!
    Warum eigentlich nicht ??

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  • 26. Oktober 2018 um 22:56
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    Geht doch! Wer dachte, die Truppe kann es nicht mehr, wurde in der 2. Hälfte eines Besseren belehrt. Und ob sie es noch kann. Das war Hecking-Rückrunden-Fußball at his best. Strobl, Stindl, Zakaria. Totalausfälle ab Minute 46. Belastungssteuerung. Schon jetzt das Unwort des Jahres 2018. Gilt übrigens nicht für Wendt, Hazard, Elvedi, Ginter. Null Torgefährlichkeit in der 2. Hälfte, dazu Strobl-Lustlos-Fußball mit HSV Rememberpotenzial. Natürlich hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen. Nur die, die gewinnen wollte und entsprechend giftig und gierig auftrat. Hoffentlich war das heute nicht der Wendepunkt. In sofern sollte Max noch ein wenig warten mit der Vertragsverlängerung. Hecking ist noch lange nicht durch. Trotz voller Kapelle.

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  • 27. Oktober 2018 um 9:15
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    Man spielt immer so gut wie es der Gegner zulässt und der hat in Hälfte 2 keine Räume für Borussia zugelassen. Auch ein Plea kann sich mal verletzen. Mir ist schleierhaft weshalb kein Stürmer auf der Bank saß, Drmic ist doch gesund, oder?
    Wahrscheinlich ist der gar nicht mehr erwünscht.
    Keine Tiefe in den Aktionen, wenig Laufbereitschaft um durch Direktspiel in die gefährliche Zone zu kommen. Nur ungenaue Pässe.
    Das Spiel gestern war eine Kopie der letzten Jahre. In Hälfte 1 ansehnlicher Fußball der Borussia, danach gings steil bergab. Nach all den Niederlagen sollte man doch wissen wie man in der 2. Halbzeit in Freiburg zu agieren hat. Hinten dicht machen und Freiburg kommen lassen. ( Damit tun sie sich sehr schwer )

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