Kann man So(w) machen!

Wir haben uns mal den vergangenen Testspiel-Doppelpack unserer Jungs im Osten und in der Mitte Deutschland angeschaut. Neben einer Menge Spaß haben wir dabei auch einige – mehr oder weniger neue – Erkenntnisse gesammelt.

Das Wichtigste vorweg: Borussia macht immer noch Spaß! Das gilt nicht nur für die Jungs auf dem Platz, sondern auch für das ganze Drumherum. Die schon länger geplanten Touren und die noch längeren Abende mit Gesprächen über Gott und die Welt. Auch das ist es, was das Ganze so einzigartig macht – sogar im Rahmen von (eher bedeutungslosen) Testspielen in der Saisonvorbereitung.

Die beiden Stadionbesuche in Chemnitz und Kassel haben einige Erkenntnisse geliefert. Nach 90 Minuten Chemnitzer Stadioneröffnung ein eher schmuckloser 1:0-Sieg. Raffael hatte in der letzten Minute überlegt eingeschoben. Schubert ließ zwei verschiedene Teams auflaufen. Er wechselte um die 60. Minute einmal komplett durch. Im Tor begann Sippel. Vor ihm begann eine Dreierkette, in der Korb rechts (später Jantschke), Christensen (van den Berg) in der Mitte und Verstergaard (Elvedi) rechts verteidigten. Davor spielten Kramer (Strobl) und Dahoud (Hofmann), die die Bälle auf die offensive Dreierreihe um Traoré (Johnson), Stindl (Sow) und Nico Schulz (Wendt) weiterleiten sollten. Ganz vorne begannen Hahn (Raffael) und Hazard (Herrmann).

Auf Raffael ist Verlass

Der Sieg war verdient und die Mannschaft zeigte phasenweise was in ihr steckt. Zumal die Chemnitzer bereits in den Ligabetrieb gestartet sind, wohingegen André Schubert unseren Jungs den Feinschliff erst noch verpassen wird. Dennoch zeigte der Auftritt auch klar, woran es noch zu arbeiten gilt. Dass wir in der Offensive gut aufgestellt sind, ist keine Neuigkeit. In puncto Kreativität stimmte am Dienstagabend schon vieles.

Kleiner Kritikpunkt: Der Spielaufbau war manchmal noch etwas behäbig und lastete noch zu häufig alleine auf den Schultern von Mo Dahoud. Neuzugang Christoph Kramer beschränkte sich zu oft auf den defensiven Part. Das tat der Rückkehrer zwar gewohnt solide: Wenn einer der Innenverteidiger sich nach vorne einschaltete, verstärkte er die Dreierkette immer wieder. Vielleicht könnte sich Kramer aber öfter trauen, den schnellen Pass in die Offensive zu schlagen. Den Ball immer einfach auf Dahoud zu spielen, der sich um den Aufbau kümmert, könnte schnell auszurechnen sein. Dass der Siegtreffer im „zweiten Anzug“ fiel, war der Genialität Raffaels zu verdanken. Kurz vorher hatte er bereits einen Freistoß an den Pfosten gesetzt. Auf diesen Mann ist einfach Verlass.

Moritz Nicolas überzeugt

Im zweiten Teil des Testspiel-Doppelpacks bei Hessen Kassel durfte die zweite Garde vom Vortag dann auch anfangen. Offensiv gab es nichts auszusetzen. Vier Tore in der ersten Hälfte sagen alles! Defensiv jedoch war das alles andere als souverän. Bei Standards und hohen Bällen machten sich die fehlenden Zentimeter bemerkbar. Aber auch bei Bällen in die Tiefe fehlte häufig die Abstimmung. Die Kasseler brachen – insbesondere auf der rechten Abwehrseite – das ein oder andere Mal durch und konnten den Rückraum bedienen. Der 18-Jährige Moritz Nicolas musste im Tor einige Male zeigen was er kann. Und das ist einiges! Dennoch: in der Bundesliga oder gar auf europäischer Ebene hätte es wohl zwei bis drei Mal geklingelt. Offensiv war das aber – wie erwähnt – sehr ansehnlich. In Kassel wusste dann insbesondere der junge Djibril Sow zu überzeugen. Doppelpack und Torvorlage. Kann man So(w) machen!

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Was bleibt also? Offensiv ist die Mannschaft gut aufgestellt. Das ist nichts Neues. Sollte beispielsweise Sow die guten Eindrücke aus der Vorbereitung bestätigen können, gibt es neue Alternativen. Variabilität und Qualität sind da. Dass die Mannschaft defensiv nicht immer sattelfest ist, ist leider auch nicht neu. Es scheint so, als wolle Schubert mit der Mannschaft den nächsten Schritt gehen, indem er sie systemisch noch variabler macht. War die Dreierkette der letzten Saison bei gegnerischem Ballbesitz noch häufig eine Fünferkette, so war die nun praktizierte Variante schon deutlich offensiver. Gegen Mannschaften, denen man spielerisch überlegen ist, wird das eine Alternative sein. Die ganz großen Kracher wie Dortmund oder Bayern wird man so aber nicht bespielen können. Das weiß Schubert jedoch sicher auch. Dafür spricht, dass er als kommende Testgegner Inter Mailand und Lazio Rom gewählt hat. Dort wird er die Mannschaft sicher ein wenig anders einstellen. Wir sind gespannt.

Die nächsten Touren werden geplant

Und wir freuen uns auf den Saisonstart. Denn neben zwei Stadien, die wir noch nie besucht hatten, bleibt für einige Fans sicher auch die Erkenntnis, dass Bier trinken und Fußball schauen im Kreise von Borussia-Fans jetzt endlich wieder losgehen kann. Und während die Jungs sich Mittwochabend auf dem Heimweg machten um sich auf die „italienische Woche“ vorzubereiten, glühten in unserer Fanszene schon wieder die Drähte. Wir sind also gesetzt. Bern, Bukarest, Monaco, Rom oder Rostow? Die Planungen laufen schon vor der Auslosung.

Gladbach international!

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