Personalisierte Derby-Tickets!

Wie wir am Abend aus Vereinskreisen erfahren haben, wird es für unser Auswärtsspiel beim 1. FC Köln nicht nur keinen freien Ticketverkauf geben! Viel schlimmer: Die Tickets für das Derby werden personalisiert. Heißt: der Besteller muss zwangsläufig auch der Karteninhaber sein. Der Grund für diese Maßnahme dürfte allen bekannt sein. Ein Dank an die Malermeister aus der Domstadt!

Mitgedacht liegt eine E-Mail an alle aktiven Fanclubs vor. Wir zitieren wörtlich aus diesem Schreiben:

– Die Karten aus dem Gästekontingent gehen nicht in den freien Verkauf.

– Das Gästekontingent geht ausschließlich an Mitglieder der Borussia und/oder des FPMG Supporters Clubs sowie an offiziell eingetragene Fanclubs von Borussia Mönchengladbach.

– Der Bewerber für eine Eintrittskarte muss der spätere Nutzer der Karte sein – eine Weitergabe an Dritte ist untersagt – das Ticket verliert seine Gültigkeit in Händen Dritter. Eine nachträgliche Änderung des Namens ist aus organisatorischen Gründen nicht möglich!

–  Am Spieltag werden durch den Ordnungsdienst von Borussia unmittelbar vor dem Stadionzutritt alle Nutzer mit den Bewerberdaten für die Eintrittskarte abgeglichen. Hierfür ist ein Ausweisdokument (Lichtbildausweis, Führerschein etc.) zusammen mit der Eintrittskarte vorzuzeigen. Erst nach Übereinstimmung wird der Zutritt ins Stadion gewährt. Sollte keine Übereinstimmung vorliegen, verliert das Ticket seine Gültigkeit und wird entwertet. Eine Kostenerstattung des bezahlten Entgeltes kann der Käufer nicht verlangen.

Das Vorgehen sieht nun wie folgt aus: Borussia wird eine Bewerberliste für die Tickets erstellen, diese überprüfen und freigeben. Besonders schlimm: mit Bestellung eines Tickets willigt der Bewerber auf eine Karte ein, dass seine Daten “auf Nachfrage der Polizei Mönchengladbach (…) mitgeteilt werden.”

Diese Maßnahmen sind in unseren Augen ein Schlag gegen die aktive Fankultur in ganz Fußball-Deutschland. Wir positionieren und ganz klar gegen Gewalt, aber auch gegen jegliche Willkür, die aus politischen Gründen gegen aktive Fans ausgeübt wird. Einen herzlichen Dank an ein paar Kölner Schwachköpfe. Ihr seid wahre Helden!

Gespannt sind wir, wie die Maßnahmen sich auf die Auswärtsdauerkarten-Inhaber – zu denen auch viele MitGedacht.’ler und Freunde zählen – auswirken. Diese haben die neuen Bestimmungen zu Saisonbeginn nämlich nicht akzeptiert! Hoffentlich droht nicht eine ähnliche Schlammschlacht wie rund um das Niedersachen-Derby zwischen Hannover und Braunschweig 2014…

Foto zu diesem Beitrag: nordkurvenfotos.de

6 Gedanken zu „Personalisierte Derby-Tickets!

  • 21. August 2015 um 1:32
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    Es ist schade was in den letzten Jahren aus dem Fußball geworden ist. Es werden Probleme gemacht wo genau genommen nie welche waren und/oder die man mit keinen Maßnahmen verhindern kann.

    Es wird immer Menschen geben für die das Wochenende mit Gewalt kombiniert wird. Gab es immer und wird es immer geben. Diese Personen kann man verurteilen oder auch nicht aber es ist kein Anlass für die Maßnahmen die in den letzten Jahren getroffen wurden.

    Ich verurteile bspw. die extremen Kontrollen in den Stadien bei denen ich mich nicht selten wie ein Schwerverbrecher fühle.

    Und ich verurteile auch die hier angesprochene Personalisierung der Eintrittskarten, als nächstes muss ich im voraus einen Zettel ausfüllen auf dem ich die Gründe meines Besuches angeben muss… – Ich möchte ein Fußballspiel gucken und nicht in die USA einreisen.

    Aber ich habe sowieso im Gefühl das das hier erst der Anfang ist.

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  • Pingback: Zwischenruf: Derby ohne Bürgerrechte | Halbangst Blog

  • 21. August 2015 um 14:21
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    Die “Malermeisetr” sind doch nur der Tropfen der das Fass zum überlaufen und damit zu dieser Situation geführt hat.
    Wollt ihr wirklich so tun als ob alles nur die Schuld der Kölner ist? Das wäre überaus peinlich und obendrein verlogen.
    Schaut doch mal die Derbys der letzten 10-15 Jahre an. Täter und Idioten kamen immer aus beiden “Fan”-Lagern.
    Ansonsten sehe ich solche Maßnahmen ebenfalls als Niedergang des Fussballs. Obwohl dieser Niedergang ja bereits seit einem lockeren Jahrzehnt im Gange ist.
    Solche Aktionen sind da eher der Endspurt in Richtung Ziel, welches wohl “Opernpublikum statt Emotionen” lauten dürfte.

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  • 21. August 2015 um 15:51
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    Finde es zwar auch sehr “unsportlich” wegen der Verschärften Maßnahmen, aber vielleicht ein guter Weg um Chaoten und Prügelknaben aus den Stadien zu verbannen.
    Es soll der Sport im Vordergrund stehen und nicht der Krawall in den Stadien.
    Selbstverständlich werden Krawallbrüder auch weiterhin existieren, doch “Fans” die ihre Bengalos im Block abbrennen, nur um zu stören und Unfrieden zu schaffen, gehören nicht ins Publikum!

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  • 21. August 2015 um 20:42
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    Die Kölner begnadigen Ihre Krawallbrüder und von uns wird die hälfte ausgesperrt ?!?
    Dazu kommt dann , dass die hälfte die rein kann auch noch seine Daten preisgeben muss …
    Sehr gerecht das ganze ;(

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