MitGedacht. trifft Marco Rose!
Es ist eine spezielle Woche für Borussias Chefcoach. Das ändert aber nichts daran, dass sich Marco Rose vor seinem „Heimspiel“ in Leipzig Zeit für ein ausführliches MitGedacht.-Interview nimmt. Die Begegnung mit ihm zeigt: Da steht ein richtig entspannter Typ an der Seitenlinie!
Mittwochmittag, BORUSSIA-Park. Es ist ein stürmischer und kalter Januar-Tag. Und Marco Rose lässt uns erst einmal warten! „Der Trainer wird sich 10 Minuten verspäten“, verrät Mediendirektor Markus Aretz, der in sein Büro gebeten hat. „Das Trainerteam will noch das Leipzig-Spiel in Ruhe vorbereiten. Am Nachmittag ist wenig Zeit dafür, dann ist nicht-öffentliches Training.“ Nach einem lockeren Plausch mit Kommunikations-Chef Aretz bei Wasser und Kaffee hören wir Rose telefonierend über den Gang kommen. Der Trainer macht mit Handy am Ohr zwei Schritte in den Raum, schüttelt kurz unsere Hände und winkt entschuldigend, bevor er noch einmal kurz in den Nebenraum geht, um dort zu telefonieren.
Als das Gespräch beendet ist, kommt Rose schnellen Schrittes in den Raum. „Sorry Männer! Ich wollte Euch nicht warten lassen, aber es gab noch einiges zu besprechen. Hallo, ich bin Marco!“ Handschläge, Vorstellungen, kurzer Talk. Marco Rose verkörpert in diesem Moment etwas, was wir über ihn bereits aus dem Verein schon gehört haben: Er füllt den Raum, ist wohl das, was man neudeutsch und im Bezug auf Führungspersönlichkeiten einen „Menschenfänger“ nennen würde.
„Ich weiß, ich rede viel!“
Optisch wirkt Rose nicht wie ein profilierter Fußballlehrer. Das klingt angestaubt und eher nach der Generation Otto Rehhagel. Vor uns steht jemand, der eher den Spirit eines Start-Ups versprüht. So als käme er gerade von der Arbeit am MacBook Air im Co-Working-Space. T-Shirt, lockeres Hemd drüber, Jeans und Sneakers. Handy und Autoschlüssel platziert er auf dem Tisch , bevor er sich ein Wasser einschenkt. Aufmerksam hört er unseren Ausführungen über die Entstehungsgeschichte des Blogs zu, lächelt immer mal wieder und sagt dann: „Na das klingt doch alles sehr gut. Dann geht’s los!“
Es entwickelt sich ein super interessantes Gespräch über die aktuelle sportliche Situation, den Menschen Marco Rose, seine Ursprünge in der DDR, den Druck im Sport und in der Gesellschaft bis hin zu seiner Sichtweise auf den „modernen Fußball“. Rose spricht ausführlich, möchte seine Sichtweise erklären, antwortet auf jede Frage – auch auf die kritischen über seinen Ex-Klub RB Salzburg. Nach knapp 50 Minuten sind wir durch. Der Trainer locker: „Ich weiß, ich rede viel. Aber mir hat’s Spaß gemacht!“
Eine Übernachtung für den Sieg in Leipzig?
Trotz knappem Zeitplan, immerhin steht gleich noch das Nachmittagstraining an, kommt Rose anschließend noch dem Wunsch unseres Fotografen nach, ein paar Bilder am Spielfeldrand zu schießen. Dabei kommen wir noch ein bisschen über das Leipzig-Spiel ins Plaudern. Rose, das merkt man in diesem Moment, freut sich riesig auf das Spiel: „Weil der Gegner uns einfach vor spannende Aufgaben stellt. Ich finde das echt herausfordernd!“ Ist das Spiel in seiner Heimatstadt, in der seine Frau und seine Tochter weiterhin leben, noch etwa besonders? Nein, so Rose, immerhin habe er schon mit Salzburg zweimal gegen Leipzig gespielt. Wir merken: Da ist einer schon im Tunnel, voller Vorfreude auf eine aus seiner Sicht sportlich total herausfordernde Aufgabe.
Die letzte Frage zum Topspiel am Samstag entlockt ihm dann doch noch einmal ein Grinsen. Ob er denn nach der Partie in Leipzig bleiben wolle, um eine Nacht bei der Familie zu verbringen? Auf keinen Fall, am nächsten Morgen sei doch Training. Das ginge nicht. Nach kurzem Überlegen dann aber doch noch ein entscheidender Nachsatz: „Es sei denn die Jungs gewinnen. Dann müsste man darüber nochmal nachdenken!“ Mittlerweile ist über eine Stunde vergangen – extrem kurzweilig.
Unser Fazit nach dieser Begegnung: Dieser Typ scheint in Gladbach angekommen zu sein und sich sichtlich wohl zu fühlen. Wir sind uns sicher, dass Marco Rose und sein Trainerteam alles dafür tun, dass wir am Samstag in Leipzig die nächsten drei Punkte holen. Und danach – das versprechen wir – dürft Ihr Euch in der nächsten Woche alle auf unser Interview mit Marco Rose freuen.
Fotos zu diesem Beitrag: Fabio Rizzetto / @chico_worldwide