Spiel des Lebens

Unglaublich aber wahr: Borussia spielt am Dienstag im Camp Nou gegen den FC Barcelona. Nicht nur für unsere Redaktion ein Kindheitstraum. Das MitGedacht.-Vorspiel zu einer Partie, die sogar die aktuelle Krise überstrahlt.

Manchester United, Arsenal, Inter Mailand, Juventus, Real Madrid, FC Barcelona. Als Kinder haben wir immer wieder staunend zu diesen Klubs aufgesehen. Unter der Woche, Champions League. Was für Namen, was für eine Fußball-Geschichte. Dass wir jemals ein Spiel dieser Vereine mit unserer Borussia erleben dürften? Ausgeschlossen! Nur ein Verein hat doch das Dauer-Abo für solche Spiele gebucht: Der FC Bayern. Alles andere: Träumereien! Bis jetzt.

In der zurückliegenden, spielfreien Woche haben wir uns noch einmal intensiv mit der kindlichen Sichtweise auf Spiele gegen diese absoluten Top-Vereine auseinandergesetzt. Und weil auch wir den momentan so viel zitierten Satz “Wir sollten nicht vergessen, wo wir herkommen” nicht mehr hören können (obwohl wir in der Grundaussage absolut dahinterstehen), möchten wir ihn an dieser Stelle abändern – und zwar auf uns Fans bezogen: “Jeder sollte immer im Kopf behalten, wo er als Fan angefangen hat!”

Wir haben es bei MitGedacht. schon zig mal geschrieben: als wir in den 1990ern zum ersten Mal zu Borussia fuhren, sahen wir am Bökelberg nur Niederlagen. Vornehmlich unglückliche 1:2 oder 0:1 Pleiten. Nicht schön. Trotzdem lernten wir Borussia lieben. Wir bekamen unsere erste Heim-Dauerkarte und fuhren später immer öfter auswärts. Und immer im Hinterkopf: Unser Verein wird wohl nie Champions League spielen. Denkste! Unser Verein spielt Champions League. Selbstverständlich ist das aber nicht. Und das sollte jeder Fan im Hinterkopf haben. Jeder!

Ganz ehrlich: wir haben selten eine so kindliche Vorfreude auf ein Auswärtsspiel gespürt, wie nun vor dem Spiel in Barcelona. Noch nie fieberten wir einem Wecker um vier Uhr morgens derart euphorisch entgegen wie am Montagmorgen. Denn was uns da bevorsteht, könnte episch werden: Mit den besten Freunden und über 7.000 weiteren Verrückten drei Tage in einer der geilsten Städte der Welt gegen einen größten Vereine der Welt. Hallo? Wer bei dem Gedanken nicht durchdreht, der hat den Fußball nie geliebt.

Vielleicht liegt die Vorfreude aber auch daran, dass dieses Spiel aus sportlicher Sicht völlig egal ist. Barca steht im Achtelfinale der Champions, wir in der Zwischenrunde der Europa League. Für beide Vereine zählt momentan eher der Kampf in der eigenen Liga. Barca hat es durch das 1:1 am Wochenende gegen Real Madrid verpasst, den Rückstand auf die Königlichen auf drei Punkte zu verkürzen. Wir taumeln nach dem 1:4 in Dortmund weiter gen Tabellenkeller. Daher sollten wir das Spiel in Barcelona zu dem machen, was es ist: Ein fettes Bonbon.

Und vielleicht ist es im Moment ja genau das, was wir Fans – aber auch die Spieler – brauchen. Eine Partie gegen eine der besten Mannschaften der Welt. Ohne Druck, ohne große Erwartungen, ohne unmittelbare Auswirkungen. Genau deshalb ist es auch erlaubt, sich trotz der Krise auf dieses Spiel zu freuen und mit kindlicher Begeisterung nach Barcelona zu reisen. Natürlich darf niemand die Krise vergessen, es darf aber eben auch niemand ausblenden, dass diese Spiele eben keine Selbstverständlichkeit sind. “Jeder sollte immer im Kopf behalten, wo er als Fan angefangen hat!”

Egal wie bescheiden es momentan um unsere Borussia steht: der Großteil unserer Fanszene hat spätestens in Dortmund gezeigt, dass er den Ernst der Lage erkannt hat. Es geht wieder einmal darum, Zusammenhalt zu zeigen. Und genau diesen Zusammenhalt sollten wir nun auch in Barcelona demonstrieren. Das Credo muss klar sein: Die Nordkurve reist geschlossen – mit über 7.000 Mann zu einem Auswärtsspiel in der Königsklasse und steht voll hinter dem Verein! Und das in einem der geilsten Stadien auf diesem Planeten. Wenn wir da geschlossen und ganz Borussia-like auftreten, wird dieses Spiel eines für die Fan-Historie! Ganz sicher.

Abschließend möchten wir MitGedacht.ˋler noch ein paar Worte an die Mannschaft richten – in der Hoffnung, dass der eine oder andere Spieler und Verantwortliche hier mitliest: Genießt dieses Spiel! Das soll nicht provokant klingen, aber die Partie zählt sportlich nicht. Erfüllt auch ihr Euch also einen Kindheitstraum und glänzt in dem Stadion, das auch ihr nur von der PlayStation kennt. Ihr müsst nur als Einheit auftreten. Als elf Freunde, die sich füreinander zerreißen und die sich schon auf das so wichtige Hinrunden-Finale einschwören. Zeigt uns, dass ihr wollt! Wir werden das gleiche für Euch tun!

Ab Sonntag kehrt der Ernst der Bundesliga zurück. Jetzt können wir gemeinsam Spaß haben und für Schlagzeilen sorgen. Genießen wir also unseren Trip – egal ob Spieler oder Fan! Barca ist vielleicht nur einmal im Jahr. Für uns eventuell sogar nur einmal im Leben. Also: Auf geht’s, Borussia.

Machen wir diese Tour zu unserem Spiel des Lebens!

9 Gedanken zu „Spiel des Lebens

  • 6. Dezember 2016 um 21:10
    Permalink

    Die ersten 20 min.sind rum. Es ist genau wie in Dortmund. Wenn der Gegner schnell spielt ist die Ordnung in der Abwehr weg. Sie können es nicht besser. Hoffentlich haben wir wenigstens ein wenig Glück.

    Antwort
  • 6. Dezember 2016 um 21:41
    Permalink

    Halbzeit: Wir laufen wie Planlos umher. Trainingsspiel für Barca.
    Wie soll das besser werden ?
    Kein Selbstbewusstsein bei gestandenen hoch bezahlten Profis.
    Katastrophe für die Zukunft.

    Antwort
  • 6. Dezember 2016 um 23:45
    Permalink

    Unsäglicher Auftritt einer völlig desolaten Mannschaft. Mental und physisch am Boden. Ein lockeres Trainingsspielchen der Blauroten reicht aus, um diese desillusionierte Borussenelf zu zerlegen. Technisch und läuferisch total unterlegen. Wie in Manchester, wie in München, wie in Dortmund. Unter Druck fehlerhaft wie eine Amateurtruppe. Selbst Eberl will nur noch schnell weg, um diesen peinlichen Auftritt zu vergessen. So blamiert man den deutschen Ligafußball in Europa.

    Antwort
  • 7. Dezember 2016 um 7:03
    Permalink

    Schubert hat die Mannschaft endgültig zerlegt.Ist nur noch ein Scherbenhaufen,und in diesem Zustand nicht Bundesligatauglich.Schade,Schade ,Schade.Seit Wochen immer und immer und immer wieder die selben Phrasen.Wir müssen dies besser machen oder jenes.Die Zeit läuft davon und wir stecken mitten im Abstiegskampf.Schreibt was Ihr wollt,ich kann es nicht mehr höööööören

    Antwort
  • 7. Dezember 2016 um 17:38
    Permalink

    Eine riesige Enttäuschung.
    8000 Borussen fahren dahin und der Trainer stellt eine B-Elf auf.
    Als ich die Aufstellung gesehen habe wusste ich was kommt. Erst als Raffa, Kramer und Johnson kamen ging es besser.
    Wenn wir am Sonntag nicht gewinnen war diese Rotation, die ich in keinster Weise gut fand, für nen prallroten Sack.
    In Dortmund viel zu ängstlich und jetzt dieser Auftritt in Barca war eine Ohrfeige für die Fans, die sich aufmachen und Borussia unterstützen.
    Ich bin ein Unterstützer Schuberts, aber mit diesen beiden Spielen hat er sich eine Menge Rückhalt verspielt.

    Antwort
  • 8. Dezember 2016 um 0:21
    Permalink

    @fohlenecco. Geht doch. Endlich auf meiner Schiene.

    Antwort
  • 8. Dezember 2016 um 7:17
    Permalink

    Unterstützer von Schubert=keine Ahnung vom modernen Trainerwesen
    Schubert schafft es nicht mal gegen eine bessere Jugendmannschaft “Beton” anzurühren.
    Borussia ist mit diesem Trainer dem Untergang geweiht
    Wer immer noch für Schubert ist, hat keine Ahnung vom Fußball und den Abläufen in und um einer Fussballmannschaft
    Es ist doch ganz offensichtlich, dass die Mannschaft gar nicht interessiert ist, die Vorgaben von Schubert umzusetzen. Schubert ist aufgrund seiner massiven Fehler bei der Mannschaft unten durch

    Antwort
    • 8. Dezember 2016 um 17:06
      Permalink

      Und so meißelte Lars seine Meinung, die für alle gilt es sei denn man hat keine Ahnung vom Fußball, in den Stein.
      Doch als ihm jemand einen Ball zuwarf, war es ihm nicht möglich diesen drei mal hochzuhalten, ohne sich dabei zu verletzen. ?

      Antwort
  • 8. Dezember 2016 um 18:50
    Permalink

    Ruhig Blut “junge Gemeinde”. Wir machen Platz 10 in der Liga. Gewinnen die
    EuroLeage oder wie das Ding heißt. Dann geht Max nach München und wir bekommen wieder 20 Jahre Abstiegskrampf garniert mit 2. Liga. Unsere Fangemeinde wird in dieser Zeit etwas schrumpfen, nur ich werde immer noch zum VFL Borussia 1900 stehen. Vielleicht sogar von der Hölle aus, denn mit der Hölle haben wir schon zu Erdenzeiten reichlich Erfahrung gesammelt. Himmel/München kann jeder.

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert