Weiter, fertig!

Borussia schlägt den VfB Stuttgart 2:0 und zieht ins DFB-Pokal-Achtelfinale ein. Eigentlich gibt es nicht mehr zu sagen – wir versuchen es trotzdem. Unser Nachbericht.

Wir wollen gar nicht lange drumherum reden: Nein, ein gutes Fußballspiel war es nicht wirklich, dieses Zweitrunden-Match im DFB-Pokal! Im Gegenteil: eigentlich war es sogar eines der langweiligsten, das wir seit geraumer Zeit im Borussia-Park gesehen haben. Der 2:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart fiel vor allem in die Kategorie “schmucklos”.

Das lag vor allem an der ersten halben Stunde. Unser Team spielte gefühlt im Schongang: Wenig Lauf, wenig Tempo, viele Pässe, zu viele Fehlpässe. Ein Gruß an dieser Stelle an die Herren Dahoud und Hermann. Zugegeben: Der gefühlte Erstligist aus Stuttgart stand tief. Die vielen unnötigen Ballverluste erklärt das nicht.

Dass Borussia das Spiel dennoch souverän gewann, lag an einer deutlichen Leistungssteigerung – das gilt auch und vor allem für Dahoud und Hermann. Letztlich stand ein enormes Chancen-Plus zu Buche. Unser Fazit: ein verdienter Sieg, bei dem die Fohlenelf zwar nicht ihr bestes, aber ein ordentliches Spiel zeigte und sich das Glück des Tüchtigen erarbeitete. So geht Pokal!

Denn ganz ehrlich: Ist das nicht die Essenz dieses Wettbewerbes? Kämpfen, siegen, weiterkommen. Nach 90, spätestens aber 120 Minuten, sollte man den Gegner besiegt haben. Alles andere ist Lotterie – fragt mal in Leverkusen nach. Insofern Kompliment an unsere Truppe für einen soliden und letztlich dann auch couragierten Auftritt. Das Motto muss lauten: Pflicht erfüllt!

Ein Kompliment auch an die knapp 1500 mitgereisten Fans aus dem Schwabenland. Über 90 Minuten ein ordentlicher Auftritt, der vor allem in der aussichtslosen Halbzeit zwei in einem bemerkenswert geschlossenen Support seinen Höhepunkt fand – und das an einem Dienstagabend, über 400 Kilometer von der Heimat entfernt. Chapeau!

Ein Lob wollen wir an dieser Stelle aber auch an knapp 40.000 Gladbacher aussprechen – auch wenn wir nicht ganz glauben, dass diese vom Verein offiziell verkündete Zahl wirklich im Stadion anwesend war. Jedenfalls zeigt sich an solchen Abenden dann eben doch, wer Borussia wirklich treu ist und wer nicht. Klar, einige mussten arbeiten, andere hatten andere Verpflichtungen. Alles okay, an euch richtet sich die Kritik nicht. Wir glauben aber schon, dass der eine oder andere gekommen wäre, hätte der Gegner Barcelona oder Manchester geheißen. Für uns lässt sich da sogar verschmerzen, dass einige besonders Eilige Ostgeraden-Besucher wieder einmal in der 85. Minute zum Auto sprinteten. Schwamm drüber!

Das gilt auch für den eigenen Support der Nordkurve. “Stets bemüht” – ihr wisst, was das heißt. Ein harter Kern versuchte mehrfach das ganze Stadion mitzureißen. Ein Feuerwerk der guten Laune entstand allerdings nicht wirklich.

Doch wem ist das auch übel zu nehmen. Früher fuhren wir noch hochmotiviert zu solchen DFB-Pokalspielen unter Flutlicht. Heute sind sie, Pardon dass wir das so schreiben, eine Partie unter vielen. Und das färbt ab: nicht nur die Spieler hängen teilweise mal in den Seilen, einige hartgesottene Fans auch. Allerdings lieben wir den Pokal trotzdem sehr, hat er doch seinen ganz eigenen Reiz: wenige Spiele, harte Fights, großer Erfolg. Es ist und bleibt einer unserer größten Träume, irgendwann vielleicht mal diesen Pott zu gewinnen!

Nun stehen wir aber erst einmal in der nächsten Runde und haben unsere Pflichtaufgabe erfüllt. Abhaken, Mund abputzen, weiter machen! Freitag schon. Dann kommt Frankfurt – unter Flutlicht übrigens. Und dann sollten wir wieder alle alles geben. Für das nächste Erfolgserlebnis in der Liga!

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