Zuhause ist am schönsten

Was für ein gelungener Nachmittag – endlich wieder! Nachdem die Fanszene sich in Eicken und auf dem Fahrrad gen Borussia-Park gemeinsam an die Geschichte unseres Vereins erinnert hatte, führten die Jungs auf dem Rasen eine Tradition der Raute fort: den schnellen Offensivfußball. Ein verdienter 3:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim, der wahrlich höher hätte ausfallen können. Da blieb sogar ein kleiner Schönheitsfehler in Form eines Elvedi-Patzers folgenlos und interessiert schlussendlich niemanden mehr. So geht’s! Was wiederum die Frage aufwirft, warum es zuletzt eben nicht ging?

Diese Frage darf besonders auf das Hannover-Spiel angewendet werden. Das Hoffenheim-Spiel hat gezeigt, dass die Mannschaft will und es kann. Die Leistungsexplosion aber nur auf die Rückkehr von Granit Xhaka zu schieben, wäre wohl zu kurz gedacht. Wobei es vielleicht doch am Personal lag. Denn André Schubert änderte seine Elf im Vergleich zum Hannover-Gastspiel deutlich. Das lag auf der einen Seite an Xhakas abgelaufener Sperre und Stindls Ausfall, allerdings traf es in Fabian Johnson auch einen fitten Stammspieler. Schubert kehrte außerdem zur defensiven Dreierkette zurück, in deren Zentrum vor allem Andreas Christensen wieder restlos überzeugte. Bei einer Zweikampfquote von 100 Prozent (in Worten: EINHUNDERT) erübrigt sich jegliche Diskussion darüber, auf welcher Position der junge Däne am besten aufgehoben ist. Ein überragender Innenverteidiger.

Borussias Herz ist zurück

Neben Christensen machten auch Havard Nordtveit und Nico Elvedi einen sehr guten Job, sodass die Dreierkette auch das offensive Aufbauspiel immer wieder mitgestaltete und defensiv dennoch sattelfest auftrat. Folgerichtig kam die TSG, die sich in den letzten Wochen stark präsentiert hatte, nur zu wenigen klaren Torchancen. Bei den wenigen Gelegenheiten war Yann Sommer zur Stelle, der nur einmal hinter sich greifen musste. Vorausgegangen war ein haarsträubender Fehlpass Elvedis. Wir sind uns jedoch sicher, dass der Junge daraus lernen wird, zumal es sein weiteres Spiel nicht beeinflusste. Wie bereits erwähnt, war dieser Fauxpas nur ein unbedeutender Schönheitsfehler!

Endlich hatte Borussias Spiel in Xhaka wieder ein Herz. Einen Taktgeber, der überragende Pässe spielte und das Herz in die Hand nahm. Der Schweizer brachte Tempo rein, wenn es Tempo brauchte. Er nahm Fahrt raus, wenn es Sicherheit brauchte. Wichtig ist eben auf dem Platz.

Dass unsere Jungs sich wieder Chancen erspielten lag sicher auch an der Rückkehr des Kapitäns. Endlich hatte Borussias Spiel in Xhaka wieder ein Herz. Einen Taktgeber, der überragende Pässe spielte und das Herz in die Hand nahm. Der Schweizer brachte Tempo rein, wenn es Tempo brauchte. Er nahm Fahrt raus, wenn es Sicherheit brauchte. Wichtig ist eben auf dem Platz. Schubert unterstrich die Wichtigkeit Xhakas im Anschluss an die Partie daher nochmal. Ebenso wichtig war jedoch auch die Leistung des wiedererstarkten Dahoud. Nicht nur die Balleroberung vor dem entscheidenden dritten Treffer hatte Klasse. Dahoud war endlich wieder ball-, pass und selbstsicher. Das alles zeigt: Sollte einer der beiden Spieler (oder wohlmöglich beide) Borussia zum Saisonende verlassen, wird es eine Herkules-Aufgabe Ersatz zu finden.

Hahn: Einsatz mit Champions-League-Format

In der Offensive taten sich Ibrahima Traoré und André Hahn hervor, wobei das Lob besonders für Hahn gilt. Dass der nach seiner Verletzungspause körperlich so stark zurückgekommen ist, verdient Anerkennung! Sicher ist er kein Edeltechniker auf Königsklassenniveau. Seine Laufbereitschaft, sein Einsatz und sein Zug zum Tor sind aber Champions-League-Format. Ganz stark! In dieser Form könnte Hahn auch zu einem entscheidenden Faktor in München werden – sollte Borussia eventuell an der großen Sensation schnuppern.

Ein anerkennendes Lob gebührt nach dem Spiel aber auch André Schubert. Der Trainer zog aus dem Hannover-Spiel die richtigen Lehren. Aufmerksame Leser wissen, dass Schubert auch bei uns nicht gänzlich unumstritten ist. Dennoch: Wenn er weiter so arbeitet, gebühren ihm Respekt und Lob. Und übrigens: Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erinnerten Schuberts Antworten stark an Favre. Der Trainer vermied zwar die schöne „von Spiel zu Spiel“-Floskel, meinte jedoch genau das. Man wolle sich auf jedes Spiel gut einstellen und sich auf das konzentrieren was man beeinflussen könne: den eigenen Fußball.

Da hat er vollkommen Recht, das ist klar! Mit der Einstellung und Leistung vom Sonntag können unsere Jungs völlig befreit nach München fahren. Dort waren wir in den letzten Jahren nie ein guter Gast. Niemand fahre nach München um den Bayern zu gratulieren stellte Schubert fest. Sollte man am Ende jedoch gratulieren müssen, dann ist das keine Schande. Denn wenn unsere Jungs das Heim-Gesicht auch auswärts zeigen, dann wird das ein würdiger Auftritt.

In diesem Sinne: Kopf hoch und ab nach München. Nach diesem Spiel freuen wir uns drauf!

Ein Gedanke zu „Zuhause ist am schönsten

  • 27. April 2016 um 14:05
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    Nicht überbewerten,Hoffenheim war eigentlich zu schwach um unsere Mannschaft zu fordern.Dahoud macht immer noch zu viele Leichtsinnsfehler,Raphael bleibt zu oft hängen,die Abwehr unter Druck zu anfaellig.

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