Eberl, Schröder, Rose? Borussias Zukunfts-Trio!

Max Eberls Umbruch nimmt Formen an: Nach der Trennung von Dieter Hecking zum Saisonende konkretisieren sich nun auch Eberls sonstigen vagen Ankündigungen: Borussia erfindet die eigene Führungsebene vollkommen neu – wuchtig, aber konsequent.

Dass ein Text über Borussias aktuell spannende Lage mit Eintracht Frankfurt beginnt, mag den einen oder anderen Leser sicherlich überraschen. Die Spielgemeinschaft aus der Mainmetropole ist aktuell in Fußball-Deutschlands Munde: Sie ist die einzig verbliebene Mannschaft im internationalen Geschäft, begeistert tausende Fußball-Fans und bietet darüber hinaus eine hochspannende Mannschaft. Der Erfolg der Eintracht ist eng mit einem Trio verbunden: Sportvorstand Fredi Bobic, Sportdirektor Bruno Hübner und Trainer Adi Hütter. Ein magisches Dreieck, das den fünfmaligen DFB-Pokalsieger wieder zu altem Glanz geführt hat. Aktuell kämpft sich der Klub – im Gegensatz zu einigen schwächelnden Konkurrenten – sogar in Richtung Champions League.

Vielleicht hat sich Max Eberl auch von der grandiosen Entwicklung der Eintracht inspirieren lassen, als in ihm der Entschluss reifte, einen für Borussias jüngere Vergangenheit einmaligen Eingriff in die sportliche Strukturen vorzunehmen. Denn mittlerweile ist klar: Auch in Mönchengladbach wird ab dem kommenden Sommer ein Trio die sportlichen Geschicke leiten. Die Verpflichtung von Marco Rose, mit dem bereits eine mündliche Einigung besteht und dessen Transfer für etwas mehr als eine Million Euro noch in diesem Monat verkündet werden soll, ist dabei nur der Anfang.

Ein Sportdirektor mit Bundesliga-Format

Das zweite – und vielleicht noch bedeutendere – Mosaiksteinchen deutete Eberl am vergangenen Dienstag auf der berühmten Pressekonferenz zunächst unfreiwillig und aus der Emotion heraus selbst an: Der langjährige Sportdirektor wird seinen eigenen Posten räumen und künftig (wie etwa Bobic in Frankfurt) als Sportvorstand fungieren. Mit dem neu geschaffenen Posten zieht sich Eberl aus dem Tagesgeschäft zurück, gewinnt aber dennoch weitere Machtfülle, weil er auch zukünftig den Gesamtbereich Sport leitet – ohne die direkte Verantwortung für die Sportdirektoren-Tätigkeit tragen zu müssen.

Die heißeste Spur zum neuen Sportdirektor führt – nach allen Erkenntnissen – zu Mainz 05. Damit können wir einen Namen bestätigen, der am Donnerstagnachmittag für viele Borussen urplötzlich auf einigen Kanälen auftauchte: Rouven Schröder, seit Juli 2017 als Sportvorstand in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt tätig, soll an den Niederrhein kommen.

Einem Verein wie Borussia, der in den vergangenen Jahren verstärkt den Eindruck vermittelte, man habe es in sich in der eigenen Wohlfühloase bequem gemacht, kann das nur gut tun.

Eberl hat Schröder zu seinem absoluten Wunschkandidaten auserkoren, es hat bereits intensive Gespräche zwischen beiden Parteien gegeben. Einigt sich Borussia mit Mainz 05 auf eine Ablöse für den noch bis 2022 unter Vertrag stehenden Schröder, wird der 43-Jährige im Sommer vom Sportvorstand Eberl zum Sportdirektor berufen.

Die Verpflichtung Roses und eines derartig hochkalibrigen Sportdirektors ist ein grandioses Zeichen – vereinsintern, aber auch an die nationale Konkurrenz: Beide sind in den vergangenen Monaten und Wochen immer wieder mit deutschen und internationalen Klubs in Verbindung gebracht worden. Vor allem Marco Rose stand zuletzt immer wieder im Fokus: Schalke, Wolfsburg, aber auch Celtic Glasgow oder Benfica Lissabon sollen sich mit dem gebürtigen Leipziger beschäftigt haben. Dass sich nun Borussia die Dienste des Salzburger Trainers sichern konnte, ist ein grandioser Coup von Max Eberl. Einmal mehr hat sich unser Manager still und heimlich und im Schatten anderer Gerüchte an umworbene Player herangearbeitet und im genau richtigen Moment zugeschlagen.

Dieses Trio könnte eine Borussia-Ära prägen

Doch Eberl holt sich nicht nur absolute Fachkompetenz ins Haus (die durch weitere Experten wie den Scout Nils Schmadtke verstärkt wird), sondern sorgt mit den neuen Gesichtern auch für frischen Wind von außen. Einem Verein wie Borussia, der in den vergangenen Jahren verstärkt den Eindruck vermittelte, man habe es in sich in der eigenen Wohlfühloase bequem gemacht, kann das nur gut tun. Dazu passt, dass die neuen Gesichter als kritische Geister gelten, die eine klare Fußballphilosophie vertreten, sich menschlich aber nie in den Vordergrund spielen, sondern fach- und zielorientiert denken. Damit passen sie exzellent in Max Eberls und auch Borussias Fußballwelt.

Ein solches Trio könnte Maßstäbe setzen und Borussia langfristig auf ein ganz neues Niveau hieven. Wenn alles passt, hat Max Eberl mit diesen Entscheidungen im April 2019 den Grundstein für eine neue Ära und den nächsten logischen Schritt gelegt. Borussia und Eberl erklimmen diese Stufe zum genau richtigen Zeitpunkt. Die Entscheidungen sind folgerichtig, möchte man in Gladbach nicht stets mit der 2011er-Vergangenheit kokettieren, sondern die eigene Geschichte neu schreiben.

Eintracht Frankfurt – und damit kommen wir zum Ende dieses Textes zurück zum Ausgangspunkt – ist genau diesen Schritt übrigens vor Jahren mit viel Widerstand in den eigenen Reihen gegangen. Wohin die Visionen von Fredi Bobic heute geführt haben, ist jedem Fußballfan längst bekannt. Wir als Borussia-Fans stehen voll hinter den Entscheidungen unseres neuen Sportvorstandes Max Eberl – und sind uns sicher: Das wird zum endgültigen Max-Meisterstück!

Foto zu diesem Beitrag: Tim Siebmanns für MitGedacht.

12 Gedanken zu „Eberl, Schröder, Rose? Borussias Zukunfts-Trio!

  • 5. April 2019 um 0:14
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    Hört sich alles sehr gut an,interessant was Rouven Schröder bei uns ”reißen” wird ?

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    • 5. April 2019 um 4:30
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      Ein sehr guter Schritt! Eine kleine Transformation hin zum strategischen Hochgeschwindigkeitsfussball! Neue Talente aus der Fohlenschmiede von Otto, der Kruse Max (Emotionaler Leader Wunsch), und konterstarker Offensivfussball vom Niederrhein! Max das könnte Dein Meisterstück werden! Ich freu mich drauf!

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  • 5. April 2019 um 5:36
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    Da kann man ja nur Gespann sein ob auch wirklich alles so kommt. Sollte es so sein kann man dem Verein nur gratulieren und hoffen das diese durchaus doch mutigen Entscheidungen auch das halten was versprechen. Es wäre ein Spitzentrio wovon es nicht viele in der Bundesliga gibt .

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  • 5. April 2019 um 5:53
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    Sehr interessante Fiktion, ob sich das eins zu eins kopieren oder realisieren lässt?
    Wünschenswert wäre es.
    Lassen wir uns mal überraschen, ob das Paradies am Niederrhein sich verändert.

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  • 5. April 2019 um 6:35
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    Ich habe es in meinem Kommentar zum Düsseldorf “Derby” am vergangenen Sonntag bereits geschrieben.
    Nun bewahrheitet sich mein dortiger Schlusssatz – die Entscheider wissen, das die Borussia den nächste Schritt machen muss. Jetzt wird der Umbruch in der Führungsebene vollzogen und das is richtig so.

    Es ist offensichtlich, dass dies keine Kurzschlussentscheidung nach dem D´dorf-Desaster war, sondern schon länger vorbereitet wurde. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass sich ein Marco Rose (sollte er denn wirklich zur Borussia kommen) ganz spontan gegen S04 oder VW und für MG entscheidet? Nein, da sind schon viel früher Gespräche geführt worden.

    Und auch das Gesicht der Mannschaft wird sich schon in der nächsten Saison deutlich verändern – vor allem, wenn die Borussia dann europäisch (womöglich CL) spielen sollte.

    Doch selbst, wenn Borussia Europa tatsächlich noch vergeigt, wird Max Eberl seine Zurückhaltung in Bezug auf hochpreisigere Transfers (wie sagt er immer so schön: “ein Stück weit…”) aufgeben – aufgeben müssen.
    Mit den Einnahmen für Hazard und ggf. Ginter sollte ein zusätzlicher beträchtlicher Betrag für Neuverpflichtungen zur Verfügung stehen.

    Diesmal werden jedoch nicht entwicklungsfähige Talente, sondern zwei oder drei gestandene Spieler mit hoher Qualität nötig sein – und so wird es kommen!

    Schaun wir aber erstmal, was am Ende dieser Saison rauskommt…

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    • 5. April 2019 um 19:06
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      „Die Verpflichtung Roses und eines derartig hochkalibrigen Sportdirektors ist ein grandioses Zeichen – vereinsintern, aber auch an die nationale Konkurrenz“
      Der hochkalibrige Schröder vom Karnevalclub aus Mainz und der Erfolgstrainer des geliebten Brauseclubs aus der Eliteliga Österreichs. Und das Ganze kombiniert mit Wendt, Lang, Johnson und Strobl. Die nationale und internationale Konkurrenz bibbert jetzt schon.
      Geht‘s noch eine Nummer kleiner?

      Antwort
      • 6. April 2019 um 8:55
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        Nö! Danke für den qualifizierten und wenig polemischen Kommentar. Wir sehen in Rose und Schröder zwei gute Fußballexperten, die frischen Wind in Borussias etwas angestaubte sportliche Führungsebene bringen. Ein schönes Wochenende. Die vier MitGedacht.‘ler

        Antwort
  • 5. April 2019 um 9:16
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    Naja, als ein 05er Borussenfan bin ich da mal gespannt.
    Wenn Rose käme (fände ich gut) wäre dies sicher ein guter.
    Inwiefern Schröder ein Update ist bleibt zu beurteilen. Er hat in Mainz unaufgeregt gearbeitet, einige junge Talente aus dem Ausland aufgespürt und für Mainzer Verhältnisse dafür viel Geld ausgegeben (vielleicht marktgerecht). Sportlich steht das Team aber nur bedingt besser da als die Jahre zuvor. Das kann an vielen Faktoren liegen, die meisten der Einkäufe spielen aber zumindest. Für mich wäre die Rollenverteilung interessant. Kann gut gehen, muß aber nicht zwangsweise so sein. Ich hoffe wir schaffen die CL-Quali noch, das würde einiges erleichtern. Ich fände einen wie Mislintat (?) eine interessante Komponente. Nils Schmadtkes Arbeit kann ich zu wenig beurteilen, was nicht bedeutet, dass ich die Verpflichtung (wenn) schlecht finde.

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  • 5. April 2019 um 13:58
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    Also Jungs, ich muss schon sagen, einen Artikel wie “Eberl, Schröder, Rose? Borussias Zukunfts-Trio!” hätte ich im FohlenEcho erwartet, aber nicht hier; seid ihr jetzt endgültig in die Marketingabteilung der Borussia gewechselt. Schade, von “quergedacht” ist nicht viel zu sehen.

    Fakt ist: Max Eberl geht aufs Ganze und das ist auch gut so. Der Trainer erreicht die Mannschaft nicht mehr, also muss er ausgetauscht werden. Ob Rose dafür der Richtige ist, wird sich zeigen; es hätte in der Vergangenheit auch andere Kandidaten gegeben, aber Max hat ja unbedingt an Hecking festhalten wollen. Jetzt sind wir da, wo wir sind.

    Sich selber aus der Schusslinie nehmen und für das Tagesgeschäft einen neuen Sportdirektor einsetzen, ist taktisch gesehen, ein genialer Schachzug. Läuft es gut, hat man den Sportdirektor eingestellt; läuft es schlecht, kann man die Verantwortung abschieben und ihn wieder entlassen.

    Der Verweis darauf, wie toll dieses System bei der Eintracht funktioniert, ist viel zu kurz gegriffen. Wir werden sehen, wo die Eintracht im nächsten Jahr steht; Schalke lässt an dieser Stelle schon einmal grüssen.

    Und noch eine Anmerkung: Dass es Gladbach gelungen sei, sich bei der Trainersuche gegen Schalke, Wolfsburg, Glasgow und Lissabon durchzusetzen, ist ja geradezu lächerlich. Wenn ich als Trainer ernsthaft die Wahl zwischen diesen 5 Vereinen habe, zögere ich keine Sekunde um mich für die Borussia zu entscheiden. Für jeden Trainer sollte es eine Ehre sein, für diesen Verein arbeiten zu dürfen.

    Lieber Max: Als jahrzehntelanger treuer Fan hoffe ich sehr, dass Dein Experiment aufgeht und Du damit die Borussia in eine neue Ära führst. Wenn es schiefgeht, solltest auch Du selber einmal über eine berufliche Neuorientierung nachdenken.

    In diesem Sinne: Reisst euch alle zusammen – Mannschaft, Trainer, Sportdirektor – und bringt die Saison noch zu einem guten Ende, damit wir nächstes Jahr durchstarten können.

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  • 6. April 2019 um 9:40
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    Ich tu mich echt schwer damit,dass wir dem Getränkehersteller tatsächlich eine Million in den Allerwertesten schieben müssen, so ist wohl die Klausel in Roses Vertrag.
    In Österreich mit der Mannschaft Meister zu werden ist nicht sehr schwer,aber in Europa hat er für Furore gesorgt dass muss ich ganz klar zugeben.
    Mewn fazit lautet weiterhin: Er mag zwar ein guter Trainer sein ABER….

    Gruß Hotte

    Antwort
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