Jetzt geht’s los: Jagen oder Gejagter!

Das Spiel gegen die TSG Hoffenheim gehört nicht zu den emotionalen Krachern. Die Begegnung läutet nun aber drei wichtige Wochen für Borussia ein, bei denen die Spiele gegen den BVB, den FC und Eintracht Frankfurt den brisanten Abschluss bilden und zum Fingerzeig für den Rest der Saison werden könnten.

Samstag, 15.30 Uhr: Heimspiel. Gladbach spielt gegen die TSG aus Hoffenheim. Für uns bedeutet diese Partie tristen Bundesliga-Alltag. Es kommt ein Gegner, der sich dank eines Investoren-Modells in der Bundesliga etabliert hat. Vor allem deswegen sind Spiele gegen die Sinsheimer aus Fan-Sicht keine Leckerbissen. Immerhin wird dieser Tage Karneval gefeiert – das hellt zumindest unsere Stimmung auf.

Betrachtet man die Partie allerdings rein sportlich, treffen zwei Mannschaften aufeinander, die Offensivfußball zeigen wollen. Im Vergleich zur Borussia hat die TSG allerdings aktuell Probleme, mit diesem Offensivfußball zu punkten. Zuletzt verlor sie gegen Wolfsburg, Freiburg und die Bayern jeweils knapp. Auch die TSG hat vor der Saison mit Alfred Schreuder, der zuvor Co-Trainer bei Ajax Amsterdam war, einen neuen Coach eingestellt und den Kader umgebaut. Mit Joelinton, Demirbay, Schulz und Amiri wurden Leistungsträger verkauft. In Ansätzen ist Schreuders Spielidee zu erkennen. Es fehlt der Mannschaft aber zu oft an Konstanz. Mit Platz acht hängen die Kraichgauer den eigenen Ansprüchen hinterher.

Hoffenheimer Investitions-Wahn

Anders als Borussia hat die TSG deshalb im Winter kräftig investiert. Alfred Schreuder hatte Neuzugänge für die Offensive gefordert – und bekam sie. Vom FC Sevilla kam der Mittelstürmer Munas Dabbur für 14 Millionen Euro. Er ist der Rekordtransfer der Hoffenheimer. Aus Dortmund stieß der junge Linksaußen Jakob Bruun Larsen zur Mannschaft, der schon in der Hinrunde 2018/19 in Bundesliga und Champions League gezeigt hat, dass er eine Menge Talent besitzt. Für ihn zahlte Hoffenheim angeblich neun Millionen Euro.

Dass die Sinsheimer selbst im Wintertransferfenster so viel Geld ausgeben, zeigt, dass dieser Verein finanziell mindestens auf Augenhöhe mit Borussia agiert – eher darüber. Coach Schreuder ist nicht immer unumstritten. Das Erfüllen seiner Transfer-Wünsche könnte dazu führen, dass der Ergebnis-Druck auf den Holländer steigt.

Auf Hoffenheim folgen die großen Emotionen

Obwohl das Spiel gegen die TSG – wie beschrieben – reine Routine ist, sollte das Spiel als Warum-Up für eine wichtige Phase voller emotionaler Highlights genutzt werden. Bei Fans und Mannschaft. Denn drei Punkte wären enorm wichtig, um die dann folgenden Spiele befreit anzugehen. Es folgt zunächst das Auswärtsspiel gegen Augsburg. Eine Mannschaft, gegen die sich Borussia fast traditionell schwertut, ihr Spiel durchzudrücken. Augsburg kommt über Physis – und unter Marco Rose hat Borussia gezeigt, dass sie dem etwas entgegenzusetzen hat. Dennoch eine komplizierte Aufgabe!

Deutlich brisanter wird es dann eine Woche später, wenn Borussia Dortmund zum Topspiel in den Borussia-Park kommt. Uns tun zwar jetzt schon die Augen beim Gedanken an eine knatschgelbe Südkurve weh, wir freuen uns aber auf das sportliche Duell gegen die plötzlich wieder einmal „unschlagbaren“ Schwarzgelben. Nur vier Tage später findet dann das Derby gegen unsere Lieblingsgegner aus Köln statt. Es wäre schön, wenn der Borussia-Park die für den FC – zumindest in den meisten Fällen – uneinnehmbare Festung bleibt. Ein paar Tage später folgt das Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt. Vor allem die drei letztgenannten Spiele sind ein ziemliches Kontrastprogramm zu den Aufgaben gegen Hoffenheim und Augsburg. Wichtig sind natürlich alle fünf Partien!

Danach hat Borussia ihre Rolle in der Tabelle gefunden

Auf Borussia warten also drei Wochen der Wahrheit, nach denen unsere Mannschaft sich entweder stabil im Meisterschaftskampf positioniert hat oder eben doch „nur“ die Champions-League-Plätze zu verteidigen versucht. Spielen wir mal den beliebten Tabellenrechner: Gegen Hoffenheim sollten es – gerade zu Hause – drei Punkte werden. In Augsburg ist ebenfalls ein Sieg drin, wenn die Mannschaft die höhere spielerische Qualität auf den Platz bringt. Im Spiel gegen den BVB ist alles möglich. Beide Mannschaften haben in der Hinrunde und im Pokal gezeigt, dass es ein Spiel auf Augenhöhe werden kann. Nur haben wir diesmal den Heimvorteil auf unserer Seite. Von drei bis null Zählern ist hier alles möglich. Und im Derby zum Abschluss ist Siegen Pflicht. Dass wir die Kölner aus dem Stadion schießen, ist alternativlos. Der Optimist rechnet zusammen und kommt auf neun (plus X) Punkte aus vier Begegnungen. In Frankfurt stünde dann eine Veredelung des Zwischenspurts an. Das wäre fantastisch und würde Borussias Position im Kampf um Platz drei stärken. Das Heimspiel gegen Hoffenheim wird also zum Auftakt für ein Programm, das extrem richtungsweisend ist. Geben wir Vollgas, holen wir drei Punkte und lassen alle Träume leben!

Foto zu diesem Beitrag: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

13 Gedanken zu „Jetzt geht’s los: Jagen oder Gejagter!

  • 21. Februar 2020 um 15:36
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    Von Spiel zu Spiel denken. Das war so abgemacht und hat sich doch prima bewährt.

    Antwort
  • 23. Februar 2020 um 0:04
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    Ärgerlich, diese Punkteteilung !
    Der Wendt läuft 92 min.
    planlos hinter seinem Gegenspieler her.
    Bis er dann beim Gegentor, komplett die Übersicht verlor.
    Das hätte nicht sein müssen. Es gibt doch alternativen in punkto schnelligkeit.
    Schönen Sonntag !

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  • 23. Februar 2020 um 8:07
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    Leider nur ein Punkt, obwohl es hätten 3 sein können (müssen).
    Und als wäre das nicht schon ärgerlich genug, bescheren die Bettnässen mit Häkelmützchen in der Nordkurve dem Verein voraussichtlich noch eine fettige Strafe.
    Aber Hauptsache, diese Spacken können sich auf ihre erneute Heldentat einen wichsen.
    Naja, wenn denen in seinem erbärmlichen kleinen Leben nichts anderes bleibt.
    Ärschlöcher halt…

    Antwort
  • 23. Februar 2020 um 8:31
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    Ich verstehe nicht warum nicht der etatmäßige Elferschütze sich den Ball nimmt.Diese Egonummer hat uns auf jeden Fall 2 Punkte gekostet.

    Antwort
  • 23. Februar 2020 um 17:27
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    Der Hornochse, lieber Herr Eberl, ist eine typisch bayuwarische Verharmlosung. Mit Ochse bin ich physiognomisch betrachtet noch d‘accord. In Wahrheit reden wir aber über faschistoide Kriminelle. Die Verniedlichung der Problematik in Kombination mit immer derselben Distanzierung zu den Problemfans produziert zunehmend Unverständnis seitens der echten Fans. Ich erwarte dieses Mal eine eindeutige Reaktion der Clubführung. Diese Idioten haben keinen Platz im Borussia-Park.
    P.S.
    Wendt hat gestern ein eindeutiges Bewerbungsschreiben für Göteborg abgeben. Was Rose und Andere an Lainer gut finden, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Warum Stindl keine Spielführerqualität besitzt, sollte spätestens seit dem gestrigen Elfmeterpfiff klar sein.

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    • 23. Februar 2020 um 18:23
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      Das Banner war vieles, aber ganz sicher nicht faschistoid. Das musst du mir mal erklären.

      Antwort
    • 24. Februar 2020 um 9:07
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      Was daran faschistoid war, musst du uns mal erklären.

      Antwort
    • 24. Februar 2020 um 19:19
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      Was an dem Banner faschistoid war, musst du mir mal erklären.

      Antwort
  • 23. Februar 2020 um 17:55
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    Ja, da ist am Samstag so einiges schief gelaufen:

    1) Eine kleine Gruppe Vollidioten zieht mit einer, besonders nach den Vorkommnissen von Hanau, vollkommen indiskutablen Plakataktion den Namen unseres Vereins in den Schmutz. Jetzt sind sämtliche im Stadion Umherstehenden zur Mithilfe bei der Identifikation dieser Personen aufgefordert. Wer das Ansehen des Vereins derart mit Füssen tritt, kann nicht mit Fansolidarität rechnen. Solche Leute haben zukünftig nichts, aber auch gar nichts mehr im Stadion verloren.

    2) Warum ist der etatmässige Elfmeterschütze in der 75. Spielminute nicht angetreten? Baumann lag schon in der Ecke, als Plea viel zu unplaziert schoss und damit die Chance auf eine Vorentscheidung leichtfertig vergab. Die 50 % ige Trefferquote bei den Bundesligaelfmetern ist die schlechteste unter allen Bundesligisten und sollte im Trainerstab Anlass zum Nachdenken geben.

    3) Und dann war da noch ein seltsamer Spielerwechsel in der 88. Minute. Statt Stindl beim Stand von 1:0 durch einen weiteren defensiv ausgerichteten Spieler wie Strobl oder Kramer zu ersetzen, kam der seit Monaten formschwache Embolo ins Spiel. Das Ergebnis kennen wir alle: 1:1. Man kann nur hoffen, dass Marco Rose, der in der Vergangenheit mit taktischen Glanzleistungen immer wieder seine Qualitäten unter Beweis stellte, nicht das im Bundesligaendspurt notwendige Fortüne verlassen hat.

    Und somit bleibt als Fazit:

    Ein Unentschieden, dass ganz klar eine Niederlage ist und ein von “50 Hornochsen” beschädigter Vereinsname.

    Antwort
  • 23. Februar 2020 um 17:59
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    …und was der Elfmeterversager Plea auf dem Platz zu suchen hat, verstehen viele der ausgewiesenen Fleaxperten hier auch nicht.
    Das muss der Max den Fachmännern hier Mal erklären, wenn er seinen Job nicht verlieren will, gell Flea ?

    Antwort
  • 23. Februar 2020 um 18:40
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    Meine Güte, wenn ich das wieder alles lese. Bei manchen Kommentatoren muss man den Eindruck haben, als hätten wir gestern haushoch verloren.

    Natürlich ist das Spiel dumm gelaufen. Aber muss man gleich nach jedem Spiel, das wir nicht gewonnen haben, wieder auf einzelnen Spielern herumhacken. Nach dem 4:1 in Düsseldorf war alles Jubel, Trubel, Heiterkeit. Nach dem 1:1 gegen Hoffenheim haben alle alles falsch gemacht.

    Antwort
    • 24. Februar 2020 um 9:48
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      Danke Dirk ! Einziger vernünftiger Komentar hier aktuell !!

      Antwort

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